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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Vorführung. Frau Dr. Navid , Sie erreichen eine Effektivität von Null Punkt Neun Acht Fünf. Konnten Sie bereits Werte über Eins erreichen?”
    Lea schaute den Chinesen ungläubig an, sie verst and die Frage nicht. Das Zeug war doch weg, was wollte der denn jetzt noch?
    „Ein interessante Frage Herr Dr. Huang. Ich sehe an einigen Blicken der anderen, dass ich die Antwort gerne kurz erläutere.” Auch Lea nickte, das würde sie jetzt auch gerne verstehen. „Bei der Beschleunigung und der Temperatur wird es nicht schwer sein, sich den enormen Energiebedarf vorzustellen. Die Anlage nutzt zwar deswegen die Fusionstechnologie, um gleichzeitig wieder Energie zu gewinnen und vor allem das Isolationsenergiefeld aufrecht zu erhalten. Nur die Energiegewinnung ist endotherm, wir können nicht alle Energieverluste bei der Rekonfiguration der Abfälle vermeiden.”
    „ Bei einem Wert über Eins wären die Energiesorgen der Menschen für alle Zeiten erledigt”, fügte Dr. Huang freudestrahlend hinzu.
    „Stimmt. Eine exotherme Fusion wäre das Ende jeglicher fossilen und atomaren Energiegewinnung. Die Energie der Wasserstoffisotope eines Liter Wassers würde elf Tonnen Kohle entsprechen. Ein kontrolliertes Sonnenfeuer mit einer unglaublichen Kraft auf der Erde.” Simin lächelte. Lea sah hingegen nur noch mehr mordlüsterne Lobbyisten, die dann aus unzähligen Atomkraftanlagen Lagerhallen machen könnten. „Aber leider ist ein Wert über Eins auf der Erde nicht machbar. Im Kern der Sonne bedarf es dafür einer Temperatur von über Fünfzehn Millionen Grad Celsius und einem Druck von Zweihundert Milliarden Bar. Wir können weder den Druck noch die enorme Temperatur nachstellen. Zumindest nicht ohne die Erde in einen glühenden Feuerball zu verwandeln. Ein Jammer, ich weiß, das Perpetuum mobile dürfen Sie gerne erfinden.”
    Jetzt lachten sogar die Chinesen. Simin hatte es geschafft. Sie hatte die Herzen der Gäste gewonnen, eine beeindruckende Frau.
    „Was passiert eigentlich, we nn hier einer den Stecker zieht?” Lea konnte nicht anders, die Frage musste sie loswerden. Der Mensch war für sie immer noch das größte Risiko, egal wie gut eine Technologie und deren Sicherheitsvorkehrungen waren.
    Keiner sagte ein en Ton. Lea glaubte, die Rädchen in den Hirnen dieser Doktoren rattern hören zu können.
    „Eine praktische Frau stellt praktische Fragen”, antwortete Simin souverän. „Im Anbetracht des heutigen Tages ist diese Frage durchaus berechtigt. Danke Lea.” Simin gab ihrem Techniker ein Zeichen, der sie nur fragend ansah. „In dieser Anlage gib t es kein Modul, das nicht mehrfach redundant, fehlertolerant oder sonst wie gesichert vorhanden ist.”
    „Ich hatte im Konzept über die anderen Kontrollzentren g elesen… meinen Sie das?”, fragte Dr. Huang wie ein Schuljunge nach.
    „Nein. Ich möchte ihnen jetzt nicht die einzelnen Systemblöcke zeigen. Die Anlagen in Minnesota, Hamburg und Jiangxi werden in einem Cluster gesteuert. Sie sind autark gesichert und auch im Notfall einzeln betreibbar. Aber von jeder der drei Anlagen kann die Steuerung der anderen Anlagen übernommen werden. Wenn das erwünscht ist, die Sicherheit geht schließlich vor.” Simin lächelte und machte eine kurze Pause. „Nur was passiert, wenn alle Systeme gleichzeitig ausfallen? Ich betone ALLE Systeme.”
    „Das ist wirklich eine gute Frage. Würde es dann nicht zu einem GAU kommen? Schließlich würde das Energiefeld zusammenbrechen, welches das 250.000 Grad Celsius heiße Plasma umgibt.” Dr. Huang kratzte sich an seinem Doppelkinn. Der Chinese war nur knapp einsfünfzig groß. Lea fand ihn niedlich.
    „Sehen wir es uns an. K-Fall Szenario 41. Jetzt bitte!”, ordnete Simin mit ernster Stimme an.
    „Wie Sie wünschen. Erschrecken Sie sich bitte nicht!”, merkte der Techniker noch an, bevor alle Lichter und alle Computer auf einen Schlag aus waren. Leas Puls raste, Simin musste verrückt geworden sein. Alles war schwarz, im Kontrollraum funktioniert nichts mehr. Das blaue Licht der Zentrifuge verlosch in weniger als einer Sekunde. Lea sah nichts mehr.
    „Alles ist in Ordnung. Die Systeme fahren in fünfzig Sekunden wieder an.” Simin war schon cool. „Lassen Sie mich die Zeit nutzen, um Ihnen zu erläutern, was passiert ist. Gerade weil die Fusion einen geringeren Effizienzkoeffizienten als eins hat, müssen wir für ein stabiles Fusionsplasma ständig Energie zuführen. Sobald die Energiezufuhr abbricht, fallen das

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