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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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frei. „Warum hast du nicht den Wagen genommen? Du hast dich wirklich einfach in den Bus gesetzt?”
    Lea nickte und schaute Leonie beim Schlafen zu. Ob ihr Leben anders gelaufen wäre, wenn sie sich für ein normales Leben mit Mann und Kindern entschieden hätte?
    Er schüttelte den Kopf. „Die haben euren Wagen mit einer Panzermine in die Luft gejagt. Da ist nicht viel übriggeblieben… oh my god… und ich Idiot dachte, die Fahrt wäre sicher!”
    „Und bei eurem Konvoi?”
    „Kaliber 50. Die Projektile sind durch die Panzerung wie durch eine Bierdose… drei meiner Leute liegen jetzt in schwarzen Tüten! Es ist ein Wunder, dass ich noch lebe!”
    „Wer war das? Wer hat uns angegriffen?”
    „Ich habe keine Ahnung. Jäger hatte vorhin keine sonderlich gute Laune. Er ist schon den ganzen Abend weg. Vermutlich streitet er sich mit den Amis, den Chinesen und sonst wem, wer die zerschossenen Häuser der Sniper untersuchen darf!”
    „Du kennst solch e Waffen?”
    „Klar… ich war nicht in einem Knabenchor, bevor ich diesen Job bekommen habe!”
    „Ich auch nicht. Kein Sniper hält eine derartige Waffe aus dem Fenster heraus. Der Satellit konnte unmöglich Mündungsfeuer erkannt haben. Das kaufe ich denen nicht ab!”
    „Irre was? Der Apache muss zudem schon in der Luft gewesen sein, als wir angegriffen wurden. Aber ich bin kein Politiker, Jägers Job möchte ich heute nicht haben!”
    „Der kommt damit klar!” Lea hatte für vieles Verständnis, aber Mitleid für Jäger gehörte nicht dazu.
    „Ihr kanntet euch bereits?”
    „Er war früher mein Führungsoffizier.”
    „Der hätte dir keine Träne nachgeweint.”
    „Stimmt.” Lea nahm sich eine Tasse Tee und verließ den Überwachungsraum. „Schalte auch die Kameras in meinem Zimmer ein.”
    Noam nickte. Der kleine Mann in Leas Ohr verkroch sich unter einer Decke.
     
    ***

Besondere Freundschaften
    Als sich die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster wagten, war Lea noch hundemüde. Es war Heiligabend, draußen gab es tatsächlich so etwas wie einen blauen Himmel. Hamburg war weiß, denn in der Nacht hatte es geschneit. Es war nicht sonderlich viel, es reichte aber, um die grauen Straßen zu verdecken. Im Gedanken wünschte sie Thomas, Birgit und den Kindern ein frohes Fest.
    Lea hatte nicht geschlafen und tippte eine Email nach der anderen in ihr Smartphone. Noam hatte ihr einen heißen Tee gebracht, er hatte vor einigen Stunden die Ablösung für die Überwachung der Monitore wieder weggeschickt. Im Flugzeug würde noch genug Zeit zum Schlafen bleiben.
    Sie musste besser verstehen, wer in diesem Spiel alles mitmischte, es kamen laufend neue Informationen bei ihr an. Nur es war die Kunst, die richtigen Nachrichten zu erkennen. Für diese Aktion würde sie trotzdem auf dem Scheiterhaufen landen.
    Felix Jäger setzte sich zu ihr an den Besprechungstisch, ein Soldat im Kampfanzug schloss die Tür. Der hatte ihr gerade noch gefehlt.
    „Guten Morgen”, sagte er beinahe versöhnlich. Lea hatte keine Zeit für ihn. Seine hellblau gemusterte Krawatte und sein Seitenscheitel sahen auch an diesem Morgen scheußlich aus.
    „Das ist kein guter Morgen! Gehen Sie mir nicht auf die Nerven! Ich habe zu tun!” Wenn Jäger Sorgen hatte, sollte er die Auskunft anrufen. Sie musste in Kürze fertig sein, dann ging es zum Flughafen. Hoffentlich würde alles glatt laufen.
    „Eigentlich dachte ich gestern, bereits meine Bescherung für dieses Jahr gehabt zu haben! Apache über Hamburg, von Maschinenkanonen zerschossene Häuser, dass hat unsere Chefin in Berlin nicht erfreut.”
    „Und?”
    „Dann bekomme ich eben den Report von Norrington, die Amerikaner toben. Auch meinen Vorgesetzten hatte ich bereits am Telefon.”
    „Jäger, was wollen Sie von mir?”, unterbrach sie ihn barsch, der Typ sollte jemand anderen nerven. „Haben Sie mir etwas mitzuteilen? Dann bitte!”
    „ Das ist Lea Alexander. Immer auf den Punkt. Sie haben in weniger als drei Stunden über 124 Rechercheanfragen, Überwachungsaufträge und Akteneinsichten angefordert! Mir ist dabei auch völlig egal, dass Ihnen Ihre neue beste Freundin die passenden Türen geöffnet hat! Wir sind hier nicht bei einer Quizshow! Sie binden mitten in einem Krisenfall wichtige Ressourcen der Bundesrepublik Deutschland!”
    „Ich hoffe , nicht nur die!” Denn es wäre vermutlich besser gewesen alles zu googeln, als sich ausschließlich auf die Daten des BND zu verlassen.
    „Auch meine Kollegen aus Langley,

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