Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
Vom Netzwerk:
Sie Ihre Tochter umbringen? Oder besser, Herr Oberst Hassan Navid, planen Sie einen Terroranschlag?”
    „Aber ich spüre, dass da mehr ist! Wir müssen gegen Familie Navid ermitteln!” Lea hatte ein ganz mieses Gefühl, nur wie sollte sie ihren Instinkt bloß mit Beweisen belegen?
    „Was Sie nicht so alles spüren. Nein. Und jetzt ist Schluss! Und wenn Sie damit an das alliierte Kommando gehen , schießen Sie sich selber ab!”
    Womit er vermutlich recht hatte. Lea musste andere Wege finden, sie verließ den Besprechungsraum. Das Gespräch mit Jäger war miserabel gelaufen, sie hätte es geschickter anstellen sollen.
    „Kim, Status.”
    „Simin ist beim Frühstück. Alles ruhig.”
    „Ich bin in ein paar Minuten bei dir.”
    Lea nahm das Treppenhaus und wählte Hagens Nummer.
    „Hallo Kleine, Mann, du hast es echt drauf!” Natürlich hatte der Zwischenfall im alliierten Kommandonetz bereits seine Runde gemacht.
    „Hagen, ich bin nicht in der Stimmung!”
    „Ok. Ok. Was kann ich für dich tun?”
    „Abdollah Navid, Hassan Navid und auch der Rest ihrer Familie. Stell sie auf den Kopf!”
    „He. Ich darf Akten einsehen und dumme Fragen stellen. Ich darf aber keine Heiligen an die Wand stellen.”
    „Wenn Leon Untersuchungen im Iran anstellen würde, könntest du ihn unterstützen?”
    „Lea, Leon ist zweiundsechzig. Der steht in der Nacht zweimal auf , um einmal zu pissen.”
    „Hagen. Ich spüre das genau, Simins Bruder spielt falsch.”
    „Warum sollte er das tun? Warum sollten die Iraner das tun? Weißt du eigentlich , über was in Kuala Lumpur verhandelt wird?”
    „Die ganzen Bonzen verhandeln doch nur, wie sie Beute aufteilen! Die sind doch alle... ”
    „Nicht so schnell , junge Dame!”, unterbrach er sie. „Es geht um Geld, da hast du recht. Sogar um verdammt viel Geld! Nur, der Iran wird ebenfalls Kohle bekommen.”
    „Warum das denn? Die verzichten doch auf ihr Atomprogramm und ihr Öl Umsatz wird auch nicht gerade steigen.” Lea konnte den Argumenten von Hagen nicht folgen.
    „Und genau diesen Verzicht und ihre neue Freundschaft zu den USA lassen die sich morgen bezahlen. Auf deiner Konferenz tagen morgen die Geberländer, die Atomstrom produzieren, mit den Nehmerländern, die auch zukünftig keine Atomkraftwerke bauen werden.”
    „Also wird der Iran ein en Teil der Gewinne bekommen?” Das hatte Lea bisher noch nicht so verstanden.
    „Genau. Weshalb sie bisher auch auf keiner Liste potenzieller Feinde auftauchen. Der Vesak, der iranische Geheimdienst, kooperiert auf ganzer Linie. Niemand schlachtet seinen eigenen Goldesel!”
    „Und das gilt auch für andere Schwellenländer?”
    „Stimmt. Die Länder verzichten auf Atomprogramme und kassieren dafür vom Gewinn der Rekonfigurationsanlagen.”
    „Und die USA, China und die Europäische Union kontrollieren neben der Energiegewinnung auch mögliche Waffenprogramme!”
    „Jetzt hast du den Deal kapiert. Gerade die USA haben keine Lust, dass sich bald jeder radikale Idiot eine Atombombe mit spaltbarem Material aus dem Iran bauen kann.”
    „Und die Meldung en zum Ausstieg aus der atomaren Energiegewinnung?”
    „ Scheinheilige Lippenbekenntnisse. Die sind auf 2046 datiert. Das ist noch eine Weile hin.”
    „Und Simin Navid spielt da mit?”
    Hagen lachte. „Lea, das gesamte Konzept stammt von ihr. Ihretwegen sitzen alle am Tisch. Und nur ihretwegen gibt es Entspannung zwischen dem Iran und der USA. Dafür hat sie den Friedensnobelpreis bekommen.”
    „Sie hat den Goldesel auf den Tisch gestellt… ”
    „ … vom dem sich alle zuscheißen lassen wollen! Geld macht friedlich!”
    Jetzt erst verstand Lea , warum es Simin so wichtig war, dass die Rekonfigurationsanlagen pünktlich zum Jahreswechsel in Betrieb gingen. Nur wenn die Anlagen liefen, würde Geld fließen. Nur wenn Geld floss, würde es Frieden geben. Und Lea verstand auch, welche Motive Simin bewegten: nur wenn es Frieden im Iran gäbe, würde sich ihr Volk wieder mit Stolz erheben können. Voller Stolz und respektiert in der internationalen Staatengemeinschaft. Das war das Geschenk für ihren Vater.
    „ Das war neu für mich.”
    „ Jetzt weißt du es.”
    „ Danke, Hagen.” Lea legte auf. Sie verdrängte den Verdacht gegen Simins Bruder. Er war zwar in ihren Augen nach wie vor verdächtig, aber die ganze Story machte hinten und vorne keinen Sinn.
     
    ***

Money sucks
    Es war n eun Uhr Ortszeit. Lea betrat den Konferenzraum, in dem bereits zahlreiche Delegierte

Weitere Kostenlose Bücher