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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Beginn der Konferenz war auf neun Uhr terminiert. Die meisten Teilnehmer versuchten sich mit Kaffee wachzuhalten, ausgeschlafen sah an diesem Morgen niemand aus.
    „Das ist doch Wahnsinn!” Simin stand mit John zusammen. „Wir hatten doch bereits die Verträge vorbereitet und jetzt?” Bis auf Kim und Lea unterhielten sich die beiden ohne weitere Zuhörer.
    „Der saudische Botschafter vertritt nicht nur sein Land. Diese Gruppe verantwortet mehr als die Hälfte der weltweiten Erdölexporte.” John wirkte bemüht, aber hilflos.
    „Wenn es mal nur das Erdöl wäre. Er vertritt auch Millionen Menschen aus muslimischen Ländern. Wir können nicht auf deren Unterstützung verzichten. Die Resolution wäre dann nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben steht.” Simin tobte.
    „Die wollen nicht tatenlos zusehen, wie sich der Iran , Pakistan und Konsorten für deren politische Öffnung fürstlich bezahlen lassen, während Nationen, die seit Dekaden zur amerikanischen Politik stehen, mit dem Rückgang des Ölgeschäftes wieder der dritten Welt angehören würden.” Auch John hatte an dieser Veränderung offensichtlich keine Freude.
    „ Aber das Geld reicht nicht für alle!” Ihre dunklen Augen glühten regelrecht.
    „Die kennen die Budgets sehr genau. Das saudische Alternativkonzept sieht… ”
    „Ach hören Sie damit auf. Diesen Forderungen könnten wir nur nachkommen, wenn wir nah ezu die gesamten Mittel für die Entwicklungshilfe streichen. Wir können doch nicht alles den Ölstaaten in den Rachen werfen!”
    „Dann hätten wir Frieden.”
    Das reichte Simin anscheinend nicht. „Und weiterhin Millionen von Menschen ohne Perspektive. Wir reden von Gerechtigkeit und bezahlen eher Öl-Bonzen, als damit wirklich armen Ländern zu helfen?”
    „ Die Diplomatie ist ein Weg der kleinen Schritte.”
    „Zu kleiner Schritte!”
    „Dieses Abkommen würde trotzdem historisch sein. Es ist ein beispielloses Friedens- und Handelsdokument. Ihr Land, der Iran, würde zum Partner der USA und von Europa werden. Auf Augenhöhe. Das war doch immer Ihr Ziel.”
    „Und die, die in der Vergangenheit nichts hatten, werden auch zukünftig nichts erhalten?”
    „Das wird Ihr nächster Schritt sein. Wir sollten unser Glück nicht überstrapazieren. Simin, Sie haben mit dem Sonnenfeuer Projekt unglaubliche politische Veränderungen erreicht!”
    Simin kämpfte. „Aber das, was hier jetzt läuft, war nicht mein Plan. Ich bin mit anderen Zielen nach Kuala Lumpur gekommen! Wir müssen weiter verhandeln.”
    „Ich möchte an dieser Stelle kein Spielverderber sein, wenn Sie mir bitte diese direkten Worte entschuldigen, aber wir müssen heute diese Vereinbarung zeichnen!”
    „ Das ist mir leider bewusst!”
    „Wir können die Endscheidung nicht vertagen. Die Verträge sind bereits seit über achtzehn Monaten überfällig.” John blickte Simin in die Augen. „Wenn wir keinen Vertrag haben, müssten die Investoren ihre Ausgleichszahlungen den Vereinten Nationen zur Verfügung stellen.”
    „Dann hätten wir verloren! Die UN-Delegierten haben in der Vergangenheit über eine Verteilung der Mittel noch mehr Uneinigkeiten gezeigt. Die würden noch in hundert Jahren ohne Ergebnisse verhandeln. Alle unsere politischen Ziele würden dann weiterhin Träume bleiben.”
    „Und Sie wären aus dem Rennen. So oder so ist Simin Navid ab dem ersten Januar aus dem Projekt ausgeschieden!”, fasste John Simins Situation zusammen. „Sie sind dann zwar ebenfalls steinreich. Aber über die großen Budgets verfügen dann andere.”
    Lea verstand jetzt Simins Bemerk ung über ihre Geschäftspartner: gegen diese Hyänen halfen weder Waffen noch Rechtsanwälte. Es fiel ihr nicht leicht ruhig zu bleiben, John verkaufte Simin einen faulen Kompromiss. Aber das war nicht Leas Job. Nur lächeln und schauen, das war ihre Aufgabe.
     
    „Und Lea, hatte ich Ihnen zu viel versprochen?” Simin klammerte sich an eine Tasse Tee. Sie wirkte wie ein Häufchen Elend. „Die spielen mich an die Wand, die spielen die ganze Welt an die Wand. Wir werden heute nichts erreichen.”
    „Dazu kann ich wenig sagen.” Lea war mit Kim und Simin einen Moment allein, sie gingen in den Konferenzraum. Sie verstand zwar, in welcher Lage sich die Verhandlungen befanden, nur was sollte sie daran ändern können?
    „Wir könnten ein paar Anwälte oder Botschafter erschießen. Hier laufen genug von denen rum. Das fällt nicht weiter auf.” Kim lächelte. „Gebt mir das Ziel,

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