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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Interessen der USA, der EU und China zu vertreten. Wenn es um das Bezahlen ging, waren sich die Supermächte selten einig. „Ich glaube einige Anwesende haben eine völlig falsche Vorstellung, welche Gelder sich mit den Rekonfigurationsanlagen erwirtschaften lassen.”
    „ Ich glaube, dass wir eine sehr gute Vorstellung über die Budgets haben!” Ein Saudi machte in bestem Oxford Englisch seinen Standpunkt deutlich. „Wir werden nicht leer vom Tisch gehen! Nicht wenn Sie erwarten, dass wir diese Resolution zeichnen!”
    „Herr Botschafter”, John schaute den Araber scharf an. „Ihre neuen Forderungen standen bisher nicht in der Agenda. Sie können doch nicht einfach über Gelder verfügen, die bisher anderen zustanden!”
    „Sie wollen den Wohlstand und den Frieden in den USA! Mit leeren Händen wären wir zukünftig nicht in der Lage, Millionen Flüchtlinge aufzuhalten in den Westen zu ziehen!”, erklärte der Saudi provokativ, während einige Delegierte ihm applaudierten. Die Stimmung im Konferenzraum wurde deutlich aggressiver.
    John stand auf. „WIR MACHEN JETZT EINE PAUSE!”
    Lea hätte seinen Job nicht haben wollen. Die Delegierten führten ihre erhitzten Gespräche in kleineren Kreisen fort.
    „Simin, ist bei Ihnen alles in Ordnung?”, fragte Lea vorsichtig. „Sie sehen müde aus.”
    „Das bin ich auch. Wir kommen nicht weiter. Das Geld reicht nicht für alle.”
    An sich klang das ursprüngliche Konzept von Simin Navid genial. Die Industrieländer mussten in der Vergangenheit viel Geld für die Lagerung von Atommüll aufbringen. Dank der neuen Technologie konnte der Atommüll für einen Bruchteil der Kosten entsorgt werden. Vermutlich wäre es einfacher gewesen, wenn Simin sich das Geld selbst in die Tasche gewirtschaftet hätte, aber sie wollte den Wohlstand in der Welt verteilen. Ein Teil war für die Energieerzeuger, ein Teil für Schwellenländer, die auf eigene Atomprogramme verzichten wollten und ein Teil für Länder der dritten Welt, um dort Bildung, Infrastruktur und Gesundheitswesen auszubauen.
    Nur hatte diese schöne neue Welt auch Verlierer, das waren einige aktuell noch wohlsituierte Länder, die durch rückgängige Erdölexporte größere Einbußen haben würden. Der saudische Botschafter beanspruchte deshalb beträchtliche Summen, die eigentlich für Länder der Dritten Welt geplant waren.
     
    Es war zwei Uhr morgens. Die hitzigen Gespräche dauerten weiter an, die Konferenzpause dauert bereits fünf Stunden, ohne dass Lea eine Veränderung der Standpunkte feststellen konnte. John und auch den anderen Delegierten gelang es nicht, die Parteien erneut an den Tisch zu bekommen. Gehen wollte aber scheinbar auch keiner.
    Noam gähnte neben Lea. „Na, wie wäre es mit einen Whirlpool und einer Massage?”
    Lea war kurz davor zuzustimmen. Der Kopf war leer und in ihren Gedanken schwirrten nur gigantische Euro- und Dollarbeträge umher.
    „Du gibst nie auf, oder?” Würde sich jetzt eine Bedrohung ergeben, wäre sie kaum in der Lage gewesen , klare Befehle zu geben. Eine Woche in den Bergen von Afghanistan war ein Spaziergang gegen das, was während dieser Konferenz abging. Eigentlich war es ein Wunder, dass die Delegierten nicht die Tische umwarfen und ihren Bodyguards befahlen, auf die anderen das Feuer zu eröffnen.
    „Nein, er nicht.” Kim wirkte noch frisch. Woher die Chinesin die Energie hernahm, war Lea ein Rätsel.
    „He, ich habe zwei Hände. Es reicht für euch beide.”
    „ Träumer!”, sagte Kim.
    „Ich wollte euch nur einen Gefallen tun!” Noam lachte, drehte sich um und blickte seine Jungs an. Sieben MI6 Agenten hatte er im Raum, die ihm immer noch konzentriert zunickten. Ob Noam im Bett auch eine solche Ausdauer an den Tag legen würde? Lea stellte sich den Big Ben als Phallus vor, sie verlor gerade ihren Verstand.
    Simin blickte zu ihr, sie hatte anscheinend ein wenig erfreuliches Gespräch mit dem Konferenzleiter geführt. Lea ging sofort zu ihr.
    „Lea, können Sie mich bitte zu meinem Zimmer bringen. Wir kommen nicht weiter. Die Konferenz wird am Morgen fortgesetzt”
    „Natürlich.” Lea drehte sich um, Kim und Noam hatten bereits verstanden, was Sache war. Ohne weitere Besonderheiten begleiteten sie Simin Navid auf ihre Hotelsuite.
     
    ***

Stippvisite
    Wie viele Tage konnte man eigentlich ohne Schlaf auskommen? Die paar Stunden hatten sich nur wie einmal umgedreht angefühlt. Aber die Show musste weitergehen. Es war halb neun Uhr vormittags, der

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