Sonnenfeuer - Der Frieden war nah
Entgegen der wissenschaftlichen Gene seiner Familie, diente er als Offizier beim Militär.
Simin Navid wandte sich wieder in den Raum, die meisten Gäste schwiegen in diesem feierlichen Moment und zollten ihrem Vater gebührlichen Respekt.
„Meine Damen und Herren. Ich freue mich, Ihnen meinen Vater vorstellen zu dürfen. Prof. Dr. Abdollah Navid.” Als ob Simin ihrem Vater den Weg bereiten wollte. Wie ein König, der von einer langen Reise heimgekehrte, deutete er eine Verbeugung an. Er nahm die Geste seiner Tochter voller Stolz an.
„Es erfüllt mich mit Stolz , in diesem Kreise meine Tochter wieder in die Arme schließen zu dürfen. Ich danke Ihnen für diesen freundlichen Empfang.” Lea freute sich für Simin, der Dank ihres Vaters war ihr anscheinend sehr wichtig. Zudem sprach er ebenfalls hervorragend deutsch, was einige der internationalen Gäste leicht verwirrte. Lea hingegen wusste nur zu gut, dass diese Familie mehr als eine Sprache beherrschte.
Simin s Bruder blieb abseits, steckte verstohlen etwas in die Hosentasche und applaudierte dann eifrig mit den anderen Gästen. Was war das denn? Hatte ihm Simin etwas gegeben? Wieso benahm er sich so seltsam? Das war wie ein Schlag! In Leas Nacken stellten sich alle Nackenhaare hoch, sie sah Kim an, die sofort verstand, was sie gesehen hatte. Die Chinesin zuckte aber nur mit den Schultern. Lea musste eine Entscheidung treffen. Jetzt.
Jede s richtig große Fiasko fing immer mit ganz kleinen Dingen an. Verdammt, was war da gerade gelaufen? Der Empfang verlief prächtig, Simin und ihr Vater standen im Mittelpunkt des Interesses und genossen eine beispiellose Ehrerbietung.
„Noam, Status?” Lea war sauer.
„Clear.”
Hassan Navid hatte anscheinend keine Lust auf veganes Fingerfood, Champagner und Apfelbrause. Wie ein Taschendieb stahl er sich aus dem Raum und ging zügig durch das Foyer. Lea musste handeln. Sofort. Die Zeit lief ihr davon.
„Noam, z wei deiner Leute. Zu mir! Jetzt! Der Bruder von Simin Navid. Festnehmen!” Lea ließ ihn keinen Moment aus den Augen.
„Verstanden.”
„Kim. Du bleibst bei Simin!”
„ Verstanden”, quittierte auch die Chinesin die Order.
„Was ist los. Haben wir einen Notfall?” Jetzt war auch Jäger wach, der den Abend an den Überwachungskameras des Hotels verbrachte.
„Passt auf seine Hände auf. Er hat etwas in der Hosentasche. Nicht größer als ein Eurostück. Ich will wissen , was das ist!”
„Bitte? Sie setzen dem Bruder von Simin Navid nach, weil er etwas in der Hose hat?”
Jäger war ein Idiot. Aber in der Nähe von Simin hatte sie das Kommando, Noams Männer führten ihre Befehle aus.
„Festnehmen! Sofort! Und sichert diesen Gegenstand!”
Hassan Navid blieb nicht verborgen, dass er sich mehr Aufmerksamkeit gesichert hatte, als ihm lieb war. Er ging schneller und schubste einen Kellner weg.
„Zugriff!”
Er wollte sich durch eine Tür zwängen und versuchte, einen der englischen Bodyguards wegzudrücken. Da hatte er sich aber den Falschen ausgesucht, der MI-6 Agent arretierte ihn blitzschnell und geleitete ihn nachdrücklich in einen Nebenraum.
„Was fällt Ihnen ei n? Wissen Sie nicht, wer ich bin? Simin Navid ist meine Schwester!”
„Alexander, das war jetzt endgültig zuviel. Sie sind doch paranoid! Ich werde Sie durch das alliierte Kommando abberufen lassen. Jetzt wird Ihnen auch Simin Navid nicht mehr beistehen!” Jäger probte den Aufstand. Und das in Leas Ohr. Der Platz war schon besetzt, ihr kleiner Mann im Ohr duldete keine Nebenbuhler. Sie steckte den Kommunikationsknopf in den Ausschnitt und wandte sich Hassan Navid zu.
„Natürlich ist sie das. Was hat sie Ihnen gegeben? ” Auch der englische Agent schaute Lea ungläubig an.
„Bitte? Sie lassen mich in diesen Raum bringen , behandeln mich wie einen Verbrecher, nur weil mir meine Schwester etwas gegeben hat?”
„Ja.” Der Typ log. Ihr Instinkt hatte sie nicht getäuscht.
Hassan Navid tobte. „Ich möchte Ihren Vorgesetzten sprechen!”
„Gerne. Vorher geben Sie mir aber den Gegenstand in ihrer rechten Hosentasche!”
„Sie sind doch verrückt! Ich will sofort mit meinem Vater und meiner Schwester sprechen!”
Draußen klopfte es an die Tür. Noam und zwei weitere englische Agenten kamen in den Raum. Lea wurde es jetzt zu bunt. Sie drüc kte den Iraner auf einen Stuhl und zog die Waffe aus dem Oberschenkelhalfter.
„Du bist hier nicht bei den Vereinten Nationen!” Lea hielt
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