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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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sein.”
    „Und deswegen will der Vesak dich töten lassen? Die würden Milliarden verlieren, wenn sie den Anlauf der Anlage verhindern.”
    „Ich war selbst überrascht, bisher glaubte ich immer, deren Gier wäre meine Lebensversicherung. Nur, ich habe mich getäuscht. Mein Tod scheint eine wirtschaftliche Option geworden zu sein. Der Iran ist kein armes Land. Anscheinend brauchen die das Geld nicht.”
    Lea zögerte. In ihrem Kopf versuchte sie die Szenarien zu mustern. Was war plausibel? Wie hätte sie selbst als Vesak Offizierin gehandelt? „Das ist als Mordmotiv etwas dürftig. Erst wollen sie dich kontrollieren, dann plötzlich töten?”
    „Mag sein. Nur da solltest du die Leute vom Vesak fragen. Vielleicht hat sie die tragische Krankheit meines Mannes misstrauisch gemacht. Oder sie glauben, mit dem Datenschrott auch ohne mich etwas anfangen zu können. Vielleicht auch beides. Oder Zakuri ist einfach nur verrückt. Ich weiß es nicht. Der Vesak ist nicht gerade für einen kooperativen Führungsstil bekannt.”
    „Was wissen die Amerikaner davon?”
    „Der CIA hat mich als Überläuferin einstuft. Ich habe den Auftrag, den Vesak weiter mit unbrauchbaren Informationen zu versorgen. Zudem sollten die Friedensverhandlungen nicht durch eine Überläufergeschichte torpediert werden.”
    „Und was wissen sie nicht?”
    „Niemand kennt meine Vergangenheit oder die frühere Gesinnung meines Ziehvaters. Auch die Hintergründe der Tötung meines Mannes sind nicht bekannt.”
    „Welchen Grund hast du dem Agenten genannt, deinen Mann zu töten?”
    „Die einfachste Antwort seinen Ehemann tot sehen zu wollen. Ich bezichtigte ihn, mich zu betrügen. Eifersucht ist immer glaubwürdig. Zudem sind emotional labile Menschen einfach zu führen”, erklärte Simin.
    Lea schluckte. Dass Simin mit Emotionen spielen konnte, war ihr nur zu gut bekannt. „Und was wäre, wenn das alles bekannt würde?” Obwohl sie sich die Antwort bereits zusammenreimen konnte. Es ging um die Verträge, die ihr in den letzten Tagen scheinbar sehr wichtig waren.
    „Stell dir vor was ein Rudel hungriger Anwälte aus einem Abkommen machen würde, das eine Doppelagentin mit gefälschter Geburtsurkunde initiiert hätte. Es ist nicht so, dass ich mir mit der Ausbootung der Vereinten Nationen Freunde gemacht habe.”
    Lea schmunzelte. „Die würden klagen. Und bei den Summen würden sich die Gerichte bis zum nächsten Jahrhundert damit beschäftigen.”
    ”Zudem müsste ich mich in Deutschland für den Tod meines Mannes verantworten.”
    „Und warum erzählst du mir das?” Lea war sich immer noch nicht sicher, ob ihr Simin das alles gerade wirklich erzählte oder sie nur schlecht träumte. Wenn diese Geschichte stimmte, hatte sie Simin nun in der Hand.
    „Lea, ich brauche dein Vertrauen. Ich wusste sonst nicht, wie ich dich zurückgewinnen könnte. Die werden immer noch versuchen, mich umzubringen. Ich kann mir nicht leisten, dass du an mir zweifelst. Die Anlagen müssen morgen Nacht, um 24 Uhr mitteleuropäischer Zeit anlaufen. Sonst hätte ich verloren. Alle würden leer ausgehen, alle die dieses Geld wirklich brauchen.”
    Würde sich eine Terroristin um Verträge und Anwälte Sorgen machen? Oder darum, Gelder an ärmere Länder zu verteilen? Lea wägte ab und stellte sich Simin als Robin Hood vor. Das Bild war grotesk, aber erträglicher als sich einzugestehen, einer Terroristin zu helfen. „Und wir können auch nicht den Vesak angehen, den Tötungsauftrag zurückzunehmen, ohne dich selbst zu demontieren.”
    „Oder direkt in einen Krieg zu schlittern. In diesem Spiel darf niemand sein Gesicht verlieren. Die Amerikaner sollen weiterhin die Weltpolizisten spielen. Den Chinesen schenken wir die Illusion, irgendwann einmal größere Bomben als die Amerikaner bauen zu können. Und den Iranern lassen wir ihren Stolz, gegen die Weltmacht USA nicht klein beigegeben zu haben.”
    „Und den Deutschen?”
    „Ihr Deutschen?” Simin lachte. „Jäger bekommt bestimmt einen Orden. Du darfst bis zu deinem Lebensende Urlaub machen und die Atomkraftgegner werden sich diesen Jahreswechsel noch in hundert Jahren mit einem Zittern in den Stimmen immer und immer wieder erzählen.” Simin schaute sie fragend an. „Sind wir wieder Freunde?”
    Lea nickte. Sie war einfach verrückt. Völlig irre, aber sie würde zu Simin halten. „In Ordnung, wir werden die letzten beiden Tagen auch noch schaffen.”
    Simin lachte erneut und nahm Lea in den Arm, deren

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