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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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mehr lebend raus. Und ohne IP-Pakete keine Kommunikation. Alle öffentlichen Netze sind dicht. Die Einsatzleitung nutzt jetzt analoge Richtfunksysteme der Bundeswehr und Digitalwandler als lokale Netzknoten, die alten Funkkisten sind noch aus den Sechzigern. Die waren früher für die Frontkommunikation bei Panzerschlachten gedacht. Nur da die Russen nie kamen, haben wir die Dinger noch. Immerhin, Paul hat mir einen Kanal schalten lassen”, erklärte Hagen amüsiert. „Kleine, such dir eine Ecke, in der du sprechen kannst.” Bei letzten Satz war sein Humor allerdings verschwunden.
    „O.K., bin gleich so weit.” Lea ging wieder in das Büro von Simin. „Was hast du?”
    „Kann Simin dich hören?”
    „Nein. Hagen, was soll das?” Lea gefiel das nicht. Sie wollte nicht mehr Simin hinterherjagen.
    „Scheiße ist! Das Miststück ist der Teufel persönlich! Ihre Verschlüsselungsalgorithmen sind total krank, mit der geöffneten CIA-Notiz und dem Password konnte ich die Architektur nachvollziehen.”
    „Hagen, komm auf den Punkt! Jetzt ist doch keine Zeit, über diese dämliche Technik zu plaudern!” Lea war wütend. Und sie hatte Angst.
    „Warte, warte... die NSA würde den kompletten Schlüssel in hundert Jahren nicht knacken können. Simin hat das Ding in mehreren Layern aufgebaut und... ”
    „Hagen, bitte, ich verstehe dieses Technikgerede nicht. Was willst du mir sagen?”
    „Stell dir einfach einen wahnsinnig komplizierten Schlüssel vor, der aus vielen Teilschlüsseln besteht. Und stell dir vor, dass ich vierzehn von fünfzehn Schlüsselelementen von der CIA-Notiz auf dieses verdammte Kinderbild übertragen konnte. Den Rest konnte ich hacken.”
    „Und?” Er sollte sie nicht länger auf die Folter spannen.
    „Das Bild war nicht nur ein Bild. Das war ein Datencontainer! Scheiße Lea! Du hast recht gehabt!”, rief Hagen euphorisch durch die verrauschte Leitung. Lea musste sofort an Kuala Lumpur denken, an Hassan Navid, Simins Bruder, den sie im Hotel hochgenommen hatte. Und den Jäger wieder freigelassen hatte. Oh, wie sicher sie damals gewesen war, dass an dem USB-Stick etwas faul war.
    „Was hast du gefunden?” Und wie gerne sie sich jetzt im Nachhinein geirrt hätte.
    „Die Datencontainer enthielten detaillierte Anweisungen, in die Anlagen im Nordamerika, China und Deutschland einzudringen. Und was noch schlimmer ist, detaillierte Pläne, wie man aus entmilitarisiertem Atombombenschrott, Waffenmüll und Brennabfällen ziemlich kräftige Bomben bauen kann. Die müssen gar keine Bomben in die Anlagen schmuggeln, die Dinger sind bereits da!”
    „Hassan Navid ist also ein Terrorist?”, fragte Lea völlig entgeistert. Sie dachte an Simins Worte: Die größte Gefahr sind Desinformationen, Falschmeldungen, Intrigen, falsche Beschuldigungen und falsche Beweise, alles was uns selbst dazu bringt, den Betriebsanlauf abzubrechen. War das jetzt das letzte Gefecht des Vesak?
    „Lea. Wenn das stimmt, nicht nur er. Simin hat dich benutzt, die ganze Zeit.”
    „Nein, nein, warte... da muss ein Haken dabei sein. Simin würde das nicht tun. Und Paul hat auch gesagt, dass in den Anlagen nicht gefunden wurde. Die hatten doch alles wegen dieser Atombombenwarnung untersucht.” Hagen durfte Simin nicht anklagen. Sie war unschuldig, jemand wollte ihr etwas anhängen, dass spürte Lea ganz genau.
    „Das sind Fakten. Die lügen nicht. Ich werde meine Erkenntnisse an Paul melden, mal sehen, wie er damit umgeht. Ich wollte dich nur warnen. Am besten du machst dich aus dem Staub. Die werden den Betriebsanlauf stoppen und ziemlich viele unangenehme Fragen stellen.”
    „Hagen, bitte, genau das ist das Ziel ihrer Feinde. Du hast doch die CIA-Notiz gelesen. Das decodierte Bild ist eine Falschinformation, die soll uns nur dazu bringen, die Anlage abzuschalten!” Lea war verzweifelt. Warum erkannte Hagen diesen perfiden Plan nicht?
    „Kleine. Ich weiß nicht, was bei dir los ist, aber du hörst dich echt schräg an. Wenn ich eine Desinformation verteile, dann auch so, dass sie jemand findet. Glaub mir, ich kenne mich damit aus.”
    „Vielleicht hat jemand deine Daten manipuliert?”
    „Nein. Was keiner kennt, kann auch keiner manipulieren. Meine Erkenntnisse sind valide.”
    Was sollte Lea jetzt noch tun? Weglaufen? Nein, sie würde Simin nicht zurücklassen. Niemals. Gegen alle kämpfen? Ja. Nur wie? Sie durfte ihn an ihrer Seite nicht verlieren.
    „Hagen, bitte hör mir zu. Die Informationen führen zu falschen

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