Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
Vom Netzwerk:
den inneren Bereich eindringen?”
    „Nein. Solange wir denen nicht die Tür aufmachen, kommt von denen keiner rein. Ich habe die Steuerungssoftware der Sicherheitssysteme selbst abgenommen. Das gesamte Authentisierungssystem und alle Zertifikate stammen von mir, noch nicht einmal die NSA könnte das hacken.”
    „Und wovor fürchten wir uns dann?” Bei der Frage nach Bedrohungen drehten sie sich im Kreis.
    „Vor Paul, uns selbst und dem, was andere uns in den Mund legen könnten. Die größte Gefahr sind Desinformationen, Falschmeldungen, Intrigen, falsche Beschuldigungen und falsche Beweise, alles was uns selbst dazu bringt, den Betriebsanlauf abzubrechen”, erklärte Simin.
    „Hast du dafür Anhaltspunkte?”
    „Neben Paul selbst? Nein. Aber du hast mich nach möglichen Gefahren gefragt.”
    „Wir werden das schaffen. Ich werde auf dich aufpassen” Lea nahm Simin wieder in den Arm. Sie würde alles im Auge behalten. Alles und jeden. Nichts würde sie übersehen. Kein Fehler würde ihr unterlaufen. Und auch Paul würde sie zu packen bekommen.
    Simin legte den Kopf an ihre Schulter. „Ich bin froh, dich an meiner Seite zu haben. Bleib bei mir, ich werde dich nicht enttäuschen.”
     
    ***

Hassan
    Noch drei Stunden, die Nervosität stand jedem Mitarbeiter ins Gesicht geschrieben. Konzentriert arbeiteten alle an ihren Stationen. Simin und Lea befanden sich wieder im Steuerungsbereich der Rekonfigurationsanlage unterhalb von Hamburg. Solche großen Leitstände kannte sie bisher nur von Filmberichten über Raketenstarts.
    „Frau Dr. Navid. Alle relevanten Schlüsselsequenzen sind durchgelaufen. Die Subsysteme sind authentisiert und betriebsbereit”, meldete ein Mann mit grauen Schläfen. In seiner Ecke waren die ganze Zeit unzählige Operatoren wie wild auf ihren Tastaturen herumgesprungen.
    „Sind die Sequenzen bestätigt worden?”, fragte Simin mit ernster Stimme.
    „Minnesota und Jiangxi haben vor drei Minuten den Durchlauf quittiert. Wir haben alle Protokolle gesichert. Frau Dr. Navid, alle drei Anlagen laufen jetzt synchron. Wir sind betriebsbereit!” Der Zündschlüssel steckte jetzt, diese Worte von Noam hatten Lea gefallen.
    „Danke. Legen Sie mir bitte ein Monitormodul auf ein modifiziertes Tablet-System. Ich möchte den Anlauf immer im Blick haben.”
    „Wird gemacht.” Nach einem Handzeichen brachte ein junger Mann aus seinem Team ein überdickes iPad. Es sah fast so aus, als ob eine Antenne an der Rückseite klebte.
    „Warten Sie einen Moment.” Simin legte die Hand an seinen Arm. „Das war sehr gute Arbeit. Danke!”, lobte sie ihn. Ihr Mitarbeiter war sichtlich zufrieden. Auch die anderen bekamen das Lob mit. „MEINE DAMEN UND HERREN, DAS WAR SEHR GUTE ARBEIT. VON ALLEN!”
    Beifall ertönte, Lea konnte die Zufriedenheit in deren müden Gesichtern sehen. Einige Techniker nutzten den Moment, um etwas zu trinken oder sich in kleinen Gruppen zu unterhalten. „Simin, haben die schon Feierabend?”
    „Die Verschlüsselungsexperten schon.” Simin lachte. Ihr Tablet-System scannte die Retina. „Alle Sicherheitssysteme sind offen. Der Rest läuft vollautomatisch. Wir werden dem Schauspiel jetzt nur noch zusehen. Genieße es.” Simin strahlte, das war ihr Lebenswerk.
    Hagen piepte Lea an, sie lächelte, zeigte auf das Telefon und wandte sich kurz ab. „Hallo Großer. Was gibt es Neues?” Es knackte in der Leitung, sie konnte seine Antwort nicht verstehen. „Wiederhole es bitte noch einmal. Du bist nicht zu verstehen.”
    „Warte. Ich halte kurz an.” Jetzt verstand Lea ihn zwar, aber die Übertragung war miserabel. Von wegen digitales Militärnetzwerk, da hatte jedes manuell gesteckte Ferngespräch aus den Siebzigern eine bessere Qualität gehabt.
    „Bist du im Auto unterwegs?” Lea konnte Hintergrundgeräusche anderer Autos hören.
    „Jetzt dürfte es besser gehen. Ich habe den Booster angeschaltet. Ja, ich sitze im Van und kreise im äußeren Hamburger Orbit.”
    „Warum verstehe ich dich so schlecht?”, fragte Lea, schmunzelte aber.
    „Die Hacker haben ganze Arbeit geleistet, in Hamburg sind nicht nur die Straßen dicht, sondern auch alle Netze platt. Auch die Militärknoten sind angegriffen worden, mehrere zehntausend Bot Systeme schießen die Knoten mit Denial of Service Attacken zusammen.”
    „Erklär es mir so, dass ich es verstehe.” Für dieses Fachchinesisch könnte sie ihn jedes Mal...
    „Das ist wie digitales Sperrfeuer. Da kommt jetzt kein einziges IP-Paket

Weitere Kostenlose Bücher