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Sonnenfeuer

Sonnenfeuer

Titel: Sonnenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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möchte ich möglichst weit weg von dem blutrünstigen Schlitzauge. Und bis jetzt habe ich niemandem auch nur ein Sterbenswörtchen verraten.«
    »Gratuliere!«
    »Und willst du es gar nicht wissen?«
    »Leg dich schlafen, Eddie.«
    »Sie haben einen Fluß voller Gold gefunden, Billy! Einen ganzen Fluß, wo das Gold nur darauf wartet, daß man es aufhebt.«
    Billy riß die Augen auf. Auch wenn er bisher nicht geglaubt hatte, daß an der Geschichte irgend etwas dran war, so hörte er jetzt doch aufmerksam zu. Er holte sich ein Zigarillo aus dem Päckchen, das er aus dem Lagerhaus hatte mitgehen lassen.
    »Ach ja? Und ausgerechnet dir haben sie gesagt, wo der Goldfluß ist?«
    »Mein Gott! Ich habe es dem Schlitzauge doch selbst gesagt. Und der ist dann weg wie der Blitz.«
    »Wie heißt der Fluß?«
    »Es ist der Palmer«, flüsterte Eddie. »Da, wo Bart Swallow und der andere Kerl von den Schwarzen um die Ecke gebracht worden sind.«
    Billy erschauderte. Diese Geschichte würde er in seinem ganzen Leben nicht vergessen. »Das war nicht der Palmer, sondern die Mündung vom Endeavour River. Und keine zehn Pferde bringen mich da wieder hin, um alles Gold der Welt nicht.«
    »Das müssen wir auch nicht«, sagte Eddie, der erleichtert feststellte, daß Billy nun endlich wach wurde.
    »Der Palmer liegt etwa hundertfünfzig Kilometer im Inland auf dem gleichen Breitengrad. Wir könnten den Landweg nehmen.«
    Dann erzählte Eddie von Mulligans Warnungen: Es wimmele dort von gefährlichen Schwarzen, man müsse viele Flüsse durchqueren und man dürfe auf keinen Fall vergessen, genug Proviant mitzunehmen.
    Billy nickte. »Wir bräuchten einen Haufen Vorräte, Packpferde und Waffen … und das kostet Geld. Laß mich mal nachdenken. Lange können Mulligan und seine Leute den Plan sicher nicht mehr geheimhalten.«
    Geld! Auch wenn sie sich Mulligans Treck anschlossen, würden sie ihren Anteil an den Kosten tragen müssen. Dann lieber auf eigene Faust losziehen. Da fiel ihm Ben Buchanan ein. Er war der einzige, der so viel Geld lockermachen konnte. Billy hatte nicht lange gebraucht, um den gesamten Klatsch über die Buchanans zu erfahren. Perfy gehörten nicht, wie Ben Buchanan ihm erklärt hatte, einfach nur Anteile an der Farm, sondern sie besaß die Hälfte. Sie und Buchanan hatten heiraten wollen, wodurch die beiden Hälften des Besitzes wieder zusammengekommen wären. Doch dann hatte sie herausgefunden, daß Ben es mit einem schwarzen Mädchen trieb, und war Hals über Kopf abgereist. Geschah ihm recht, hatten die Männer gemeint, denn wer ist schon so dumm, sich erwischen zu lassen? Daß das Haus abgebrannt war, hing irgendwie mit dem alten Hausdrachen, mit Mrs. Buchanan, zusammen. Und jetzt, und das war der springende Punkt, der Billy nachdenklich machte, brauchte Buchanan dringend Geld, um Perfy auszahlen zu können. Und dieses Geld brauchte er so schnell wie möglich. Also mußte man ihm von den Goldfunden am Palmer erzählen und wie wichtig es sei, als erster dort einzutreffen. Ben Buchanan war nämlich ein vorzüglicher Buschläufer, ein Mann, der auf solch einer Expedition sein Gewicht in Gold wert wäre. In Billy begann ein Plan zu reifen, mit dem sie allen anderen Goldsuchern ein Schnippchen schlagen konnten.
    Bei Sonnenaufgang wartete Billy vor den Duschen auf Ben. »Haben Sie einen Moment Zeit, Boß?«
    Ben trocknete sich das Gesicht ab und legte sich das Handtuch über die Schulter. »Was gibt’s?«
    »Nichts besonderes. Ich wollte Ihnen nur ein Angebot machen.«
    »Welches Angebot?«
    »Um gleich zur Sache zu kommen«, sagte Billy schnell, als er die Ungeduld in Bens Stimme hörte, »ich weiß, wo man einen ganzen Haufen Gold finden kann.«
    »Warum gehen Sie dann nicht hin und holen es sich?« Ben lachte.
    »Weil es so weit draußen im Busch liegt, daß ich es allein nicht schaffe. Hören Sie mir zu, es dauert nur ein paar Minuten, bis ich alles erklärt habe.«
    Bevor Ben sich abwenden konnte, begann Billy mit einem kurzen und knappen Bericht: Mulligan hatte das Gold entdeckt, und Eddie Gaunt, der sich in Georgetown aufhielt, hatte davon erfahren und war auf schnellstem Wege zu seinem Freund geritten, um ihm davon zu erzählen. »Wir reiten auf jeden Fall dorthin, aber ich schätze, wir brauchen noch vier bis sechs Mann, um uns durchzuschlagen.«
    »Da haben Sie sicher recht«, meinte Ben. Dann erkundigte er sich nach Einzelheiten. »Ich werde darüber nachdenken«, sagte er schließlich. »Erst mal muß ich

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