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Sonnenfeuer

Sonnenfeuer

Titel: Sonnenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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die Karte studieren. Meine sind zwar alle verbrannt, aber Tom Mansfield kann mir welche leihen.«
    Triumphierend kehrte Billy zu Eddie zurück. »Er hat angebissen. Du wirst sehen, er kommt mit.«
    »Vielleicht. Wenn er sich nicht allein auf die Socken macht und uns hier sitzen läßt, jetzt, wo er Bescheid weiß.«
    »So dumm ist er nicht. Er weiß selbst, daß er niemandem davon erzählen darf. Und wenn er glaubt«, fügte er mit einem Grinsen hinzu, »er kann Billy Kemp reinlegen, dann verbreite ich die Geschichte auf der ganzen Farm. Kein einziger Mann bleibt dann noch hier.«
    Der Bauunternehmer Joe Flynn, der aus Sydney nach Caravale geholt worden war, freute sich über den zusätzlichen Helfer. Er ließ Eddie die Fußbodenbretter verlegen. »Paß auf, daß sie gerade sind«, sagte er, »oder die Missus zieht dir das Fell über die Ohren.«
    Billy lachte. Er hatte den Auftrag, das Gerüst für den Wassertank zu bauen, und konnte in einiger Entfernung von den anderen allein und ungestört arbeiten. Die untere Plattform wurde aus feinem Zedernholz gezimmert, eine ungeheure Verschwendung von gutem Baumaterial. Doch in ihrem Eifer, der alten Frau zu gefallen, hatten die Farmarbeiter mehr Holz gefällt und zurechtgesägt, als gebraucht wurde. Billy, der zufrieden vor sich hinwerkelte, sollte das nicht weiter stören. Heute war sein Glückstag. Wenn der Boß am Nachmittag zurückkehrte, würden sie bestimmt Pläne schmieden.
    »Auf dem Weg dorthin muß man ein paar breite Flüsse überqueren«, sagte Ben. »Allein können die Pferde ja schwimmen, aber für die Packpferde wird es schwer. Und wir dürfen auf keinen Fall unsere Vorräte aufs Spiel setzen.«
    »Dann nehmen wir eben ein Boot«, schlug Billy vor. »Ein Boot an einem Laufseil über den Fluß zu ziehen, dürfte auch nicht schwerer sein, als einen Wagen zu fahren. Eher sogar leichter. Ich habe schon gesehen, wie man Wagen, die mehr als eine Tonne wogen, auf diese Weise übergesetzt hat.«
    Ben staunte. »Ein Boot?«
    »Ja, darüber habe ich gelesen«, sagte Billy mit einem überlegenen Lächeln. »Die echten Entdecker damals, die keine Ahnung hatten, was vor ihnen lag, haben Boote mitgenommen.«
    Ben nickte. »Ja, stimmt, davon habe ich auch schon gehört. Aber woher kriegen wir ein Boot?«
    »Das haben wir im Handumdrehen gezimmert. Kümmern Sie sich nur um den Rest der Ausrüstung. Wie steht’s mit ein paar wandelnden Steaks?«
    »Keine Schwierigkeit. Ich treibe so an die fünfzig Stück Vieh zusammen, damit wir auch für Notfälle gerüstet sind.«
    Ben war sich zwar bewußt, auf welch heikles Unternehmen er sich da einließ, doch er zweifelte keinen Augenblick daran, daß die Geschichte vom Gold am Palmer wahr war. Diesmal wollte er sich seinen gerechten Anteil holen, denn mit einer hübschen, kleinen Goldader wären all seine Probleme gelöst.
    »Ich gehe für eine Zeitlang fort«, erklärte er seiner Mutter, die jetzt zähneknirschend in der Molkerei – Diamonds ehemaliger Unterkunft – wohnte. »In der Regenzeit kann ich sowieso nicht viel ausrichten.«
    »Wenn es nur regnen würde!« murrte sie. »Diese paar Schauer kann man wohl kaum als Regenzeit bezeichnen. Wir kommen noch in die größten Schwierigkeiten, wenn es weiterhin so trocken bleibt.«
    »Deshalb will ich ja weggehen. Es wird von neuen Goldfunden im Norden berichtet, und diesmal will ich dabeisein.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du willst Gold schürfen? Bist du verrückt? Dein Platz ist hier. Du hast mir all diesen Ärger eingebrockt, und jetzt willst du mich auch noch allein zurücklassen!«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, Mutter, zieh für eine Weile nach Brisbane, wenn du magst.«
    »Das würde dir vielleicht so passen! Mich von meinem Grund und Boden vertreiben, um mich loszuwerden!«
    »Du könntest Mae zu deiner Gesellschaft mitnehmen und die Möbel für das neue Haus besorgen.«
    »Welches neue Haus denn bitte? Ich glaube, du hast gar nicht die Absicht, hier ein richtiges Haus zu bauen. Und in diese Holzschuppen, die die Männer da aufstellen, bringen mich keine zehn Pferde. Die sind ja nicht besser als ein Schafstall.«
    »Dann bleibst du in der Molkerei wohnen.«
    Er hatte genug von ihr. Von ihr und von Caravale und den ganzen Schwierigkeiten. Eigentlich war das Goldschürfen willkommener Anlaß, all dem den Rücken zu kehren. Seit Darcys Tod hatte es nichts als Ärger gegeben, so daß er fast den Eindruck bekam, das Schicksal wolle ihn bestrafen.
    Billy Kemp, der sich

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