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Sonnenfeuer

Sonnenfeuer

Titel: Sonnenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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er von seiner Frau erfahren hatte, war Alice einfach nur froh, daß ihre Tochter wieder zu Hause war. Aus Caravale machte sich die Mutter ohnehin nichts.
    Er hatte Alice, der Vernünftigeren von beiden, vorgeschlagen, den Buchanans ein Vorkaufsrecht einzuräumen. Sie hörte ihm aufgeschlossen und vorbehaltlos zu, doch Perfy blieb unnachgiebig. Da war nichts zu machen.
    Cornelia tat ihm leid. Ben hatte sich zu den Schürfstellen am Gilbert River aufgemacht und sie mit der ganzen Verantwortung für die Farm alleingelassen. Allerdings hatte er ihr alle Vollmachten gegeben, um Löhne und Rechnungen zu bezahlen, denn auf den Goldfeldern konnte einem leicht etwas zustoßen. Es war aber auch nicht das erste Mal; schon als die beiden Söhne in jenem tragischen Sommer nach Brisbane geritten waren, hatte Cornelia alle Bankvollmachten besessen. Anfangs hatten Cornelia und Ben sich geweigert, einen Kredit bei ihm aufzunehmen, mit dem sie die Middletons hätten auszahlen können. Vergeblich hatte er den beiden, die geradezu Angst vor Hypotheken hatten, zu erklären versucht, daß das Viehgeschäft durch den Goldrausch einen beachtlichen Aufschwung erleben werde. Tolley war mit Krediten sehr zurückhaltend, aber bei Viehzüchtern machte er in diesen Zeiten gerne eine Ausnahme. Viele von ihnen waren jetzt sogar in der Lage, das Land zu kaufen, das sie bislang nur gepachtet hatten.
    Inzwischen war Cornelia jedoch damit einverstanden, einen größeren Kredit aufzunehmen. Seine Bank würde an den Zinsen ganz gut verdienen, aber diese störrische Perfy wollte einfach nicht an Cornelia verkaufen! Einige Viehzüchter hatten sich bereits bei ihm erkundigt, ob der riesige Besitz geteilt werden würde und die eine Hälfte dann zum Verkauf stünde. Aber für Cornelia kam das gar nicht in Frage. Sie drohte damit, Kaufwillige über den Haufen zu schießen, falls sie auch nur einen Fuß auf den Grund der Buchanans setzten. Außerdem hatten die benachbarten Viehzüchter den Buchanans ihre volle Unterstützung zugesagt. Sie hatten Mitleid mit Cornelia, die erst ihren Sohn, dann die Hälfte ihres Besitzes verloren hatte und hilflos mit ansehen mußte, wie Ben auf der verzweifelten Suche nach Gold die Farm im Stich ließ.
    Die derzeitige Lage gefiel ihnen ganz und gar nicht, und sie hatten Tolley und anderen Geschäftsleuten in Bowen klar gemacht, daß sie in dieser Angelegenheit eine Klärung erwarteten. Mit Schaudern dachte Tolley daran, daß diese Viehzüchter Bowen in den Ruin treiben, es in eine Geisterstadt verwandeln konnten. Es ging ihm nicht nur um die Bank; er besaß auch Grundstücke, die unmittelbar an der Hauptstraße lagen.
    Wenn die Viehzüchter samt ihren Angestellten und Familien der Stadt fern blieben, würden es alle zu spüren bekommen, die am Hafen und auf den Märkten ihr Geld verdienten.
    Und all das nur wegen einer eigensinnigen jungen Frau. Na schön. Er hatte sie gewarnt. Der Erwerb des Hauses und die Haushaltskosten hatten die Ersparnisse der Middletons aufgezehrt. Zwar hatte er Perfy einen Kredit bewilligt, da sie Caravale als Sicherheit bieten konnte, aber jetzt war Schluß, jetzt würde er sie zur Kasse bitten. Perfy war allerdings ein zäher Verhandlungspartner. Sie hatte darauf hingewiesen, daß ihr die jährlichen Einnahmen der Farm zur Hälfte zustünden, und diese müßten jetzt ausbezahlt werden. Wie er einräumen mußte, hatte sie damit recht. Aber Cornelia redete sich darauf hinaus, daß die Buchführung Bens Angelegenheit sei und die Einnahmen erst nach seiner Rückkehr abgerechnet werden könnten. Perfy würde nur zu ihrem Geld kommen, wenn sie rechtliche Schritte einleitete.
    Ihr Anwalt in Brisbane, Jauncy, hatte sich zur Ruhe gesetzt, und sein Partner Bascombe wollte sich nicht mit solchen Streitereien befassen. Er hatte ihr schlicht geraten, ihren Anteil zu verkaufen, wobei er einen Preis von zwölftausend Pfund für angemessen hielt; die jährliche Ausschüttung solle sie sich auszahlen lassen, wenn die Buchführung abgeschlossen sei. Aber was wußte denn schon ein Anwalt aus Brisbane? Auch ohne das Haus war Caravale mit seinem ganzen Viehbestand wesentlich mehr wert als vierundzwanzigtausend. Wenn es den Buchanans gelang, den Anteil zu dem Preis zurückzukaufen, den Bascombe genannt und Perfy gebilligt hatte, dann konnten sie von Glück reden. Doch der Preis selbst war schon problematisch. Hier wurde ein riesiges Stück Land zu einem Spottpreis angeboten, Und wenn der falsche Käufer zugriff, stand das

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