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Sonnenfeuer

Sonnenfeuer

Titel: Sonnenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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einen Brief geschrieben«, wechselte Perfy das Thema, »aber wir konnten ihn nicht beantworten, weil keine Adresse angegeben war.«
    »Er ist unterwegs zum Palmer River und wieder auf Goldsuche. Eine verrückte Idee, finde ich, und das habe ich ihm auch gesagt. Er wollte, daß ich ihn wieder begleite, aber diesmal habe ich mich nicht breitschlagen lassen. Soviel ich weiß, muß es die völlige Wildnis sein. Von unwirtlichen Lebensbedingungen habe ich erst mal genug. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie ich es genossen habe, im Palace Hotel in einer Badewanne zu liegen. Und hier bei Ihnen an einem sauber gedeckten Tisch zu sitzen, ist die reinste Wohltat.«
    »Haben Sie denn Gold gefunden, Herbert?« erkundigte sich Alice.
    »Allerdings. Diesmal habe ich wesentlich mehr Erfolg gehabt. Bin mit einem hübschen Sümmchen nach Hause gekommen. Jetzt überlege ich mir, ob ich hier ein Geschäft eröffnen soll.«
    »Was denn für eines?«
    Herbert hatte keine Ahnung. Er wollte nur Eindruck schinden. »Da muß ich mich noch umsehen«, erwiderte er ausweichend.
    »Der Mann, der Ihr Maklergeschäft übernommen hat, hat sich nicht lange halten können«, erzählte Alice ihm. »Schon nach wenigen Wochen hat er es wieder geschlossen. Wahrscheinlich hat er nicht so viel Erfahrung gehabt wie Sie.«
    Und keine Glory Molloy, die ihm unter die Arme greift, dachte Herbert und lächelte versonnen. Dank Glorys Zungenfertigkeit hatte er einmal ein und dasselbe Stück Land an drei verschiedene Leute verkauft, und das innerhalb von drei Tagen. »O’Keefe meint, in dieser Branche ist heute kaum noch ein Geschäft zu machen.«
    Während Alice und er munter weiterplauderten, schwieg Perfy. Er brannte darauf zu erfahren, warum ihre Verlobung in die Brüche gegangen war. Dieser Buchanan war offenbar vor keiner List zurückgeschreckt. Wie gut, daß Perfy das rechtzeitig durchschaut hatte! Herbert erinnerte sich noch sehr gut daran, daß Buchanan den Bankdirektor Tolley mit der Warnung zu ihm geschickt hatte, er solle nicht versuchen, Perfys Anteil an der Farm zu verkaufen. Was für eine unverschämte Drohung! »Haben Sie eigentlich noch Ihren Anteil an Caravale?« wandte er sich an Perfy.
    »Ich habe ihn zum Verkauf angeboten«, antwortete sie. »Caravale ist für Perfy mit traurigen Erinnerungen verbunden«, erklärte Alice. »Jack ist dort begraben.«
    Aber nicht nur deshalb, dachte Herbert. Er konnte seine Neugier kaum im Zaum halten, er mußte mit Perfy unter vier Augen sprechen. »Mrs. Middleton, wären Sie einverstanden, wenn ich Perfy heute abend zum Essen ins Palace einlade?« fragte er.
    »Aber selbstverständlich, Herbert«, erwiderte sie. »Geh nur, Perfy. Es ist nicht gut für dich, wenn du immer nur hier herumsitzt.«
    »Meinetwegen«, meinte Perfy mit einem Achselzucken.
    Herbert war beleidigt. »Wenn Sie keine Lust haben, können wir es auch auf ein andermal verschieben.«
    Sie lächelte ihn an. »Entschuldigen Sie. Herbert. Das war sehr unhöflich von mir. Doch, ich würde mich freuen, mit Ihnen essen zu gehen.«
     
    Herbert bestellte ein erstklassiges Essen, und zwar nicht, um Perfy zu beeindrucken, sondern zu seinem eigenen Vergnügen. Schließlich hatte er einen Grund zum Feiern; er besaß ein hübsches Konto auf der Bank, über das er frei verfügen konnte, und das war ein herrliches Gefühl. Mochte es auch nur vorübergehend sein, aber es würde sich schon wieder eine Gelegenheit zum Geldverdienen ergeben. Am Nachmittag hatte er seinen Eltern in einem Brief mitgeteilt, daß er jetzt in Bowen seßhaft geworden war, nachdem er am Cape River Gold gefunden hatte. Wenn er nur daran dachte, mußte er lachen. Seine Familie würde in helle Aufregung geraten und sich immer und immer wieder fragen, wieviel Gold er denn »gefunden« haben mochte. Das Wort war klug gewählt, wahrheitsgetreu und doch zweideutig, und es würde den überheblichen Clan der Watlingtons bis ins Mark treffen. Denn trotz ihres vornehmen Gehabes waren sie Geizhälse, die jeden Penny zweimal umdrehten. Daß Herbert Gold gefunden hatte, würde sie zutiefst erschüttern, und dieser Gedanke erfüllte ihn mit größter Genugtuung. Er war absichtlich nicht näher auf seinen »Fund« eingegangen und hatte lediglich hinzugefügt, daß er sich bester Gesundheit erfreue. Ach, war das Leben schön!
    »Entschuldigen Sie, wenn ich mich in Ihre persönlichen Angelegenheiten mische, Perfy, aber was haben Sie denn so gemacht? Wie ich gehört habe, waren Sie mit dem anderen

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