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Sonnenfeuer

Sonnenfeuer

Titel: Sonnenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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falls er ihr nicht gefällt?«
    »Gewiß, Sir, aber ich glaube, jede junge Dame wäre über diesen prächtigen Ring hocherfreut.«
    Um ganz sicherzugehen, betrachtete Darcy das Schmuckstück noch einmal ganz genau. »Sind die Steine auch wirklich echt?«
    »Bei meiner Ehre, Sir, sie sind lupenrein.« Der Juwelier hielt den Ring ans Licht, so daß der große Saphir in seinem Bett aus glitzernden Diamanten auffunkelte.
    »Er ist wirklich schön«, sagte Darcy. »Ich nehme ihn.«
     
    Perfy konnte ihr Glück kaum fassen. Als sie zum Wochenende ihre Arbeitsstelle kündigte, hatte sie ihren prächtigen Verlobungsring herumgezeigt.
    Ihre Mutter hatte sich derweilen an die Arbeit gemacht, das Brautkleid sowie Wäsche, Nachthemden und Kleider für Perfys Aussteuer zu nähen, wobei ihre Freundinnen sie eifrig unterstützten. Da die Geschäfte bereits geschlossen waren, wenn Perfy von der Arbeit kam, hatte sie in diesen Dingen nicht viel mitzureden. Zu dumm, daß sie sich von der Haushälterin hatte überreden lassen, noch eine Woche zu bleiben, und nicht darauf bestanden hatte, sofort die Arbeitsstelle zu verlassen. So mußte sie nun ihre Abende damit verbringen, stillzustehen wie eine Schneiderbüste, während ihr die Kleider angepaßt wurden. Die Frauen freuten sich fast noch mehr als Perfy selbst. Der Ring hatte all ihre Bedenken zerstreut, besonders nachdem sie herausgefunden hatten, daß die Buchanans wohlhabende Viehzüchter waren und ihre Farm zu den größten des Nordens gehörte.
    »Sie hat eine gute Partie gemacht, Alice«, betonten sie immer wieder, bis Perfy es nicht mehr hören konnte.
    »Wir wollten schon immer eine Farm haben«, sagte Alice. »Und jetzt hat Perfy es geschafft und kann auf einem großen Gut wohnen. Darcy, ihr Verlobter, ist ein lieber Junge, und er hat uns gesagt, wir könnten sie jederzeit besuchen und bleiben, solange es uns gefällt.«
    Jack Middleton hatte für das Gerede der Frauen nur ein Grinsen übrig. »Du bist selbst schuld daran, Perfy. Laß den Frauen doch ihren Spaß.«
    Darcy schlug vor, den Hochzeitsempfang im Hotel Victoria auszurichten, doch Jack Middleton nahm ihn beiseite. »Das kann ich mir nicht leisten, mein Sohn. Deshalb habe ich gedacht, wir feiern nach der Trauung bei uns zu Hause, und Alice kümmert sich ums Essen.«
    »Nein, Jack, für die Feier bin ich zuständig. Wenn ich euch schon die Tochter wegnehme, dann kann ich wohl zumindest für ein ordentliches Fest sorgen. Mrs. Middleton hat sowieso schon genug zu tun.«
    »Wenn du das so siehst, bin ich einverstanden.«
    »Gut. Meine Freunde wollen übrigens am Samstagabend vor der Hochzeit den Junggesellenabschied in Carmody’s Pub ausrichten. Du bist natürlich auch eingeladen.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Sei mir nicht böse, Darcy, aber ich bin schon ein bißchen zu alt für solche Gelage. Macht ihr jungen Leute euch nur einen schönen Abend.«
    Nach all dem, was da auf dem Junggesellenabschied geschah, bereute Jack bitterlich, daß er die Einladung nicht angenommen hatte. Doch er hatte sich nicht aufdrängen wollen.
    Perfys letzte Arbeitswoche zog sich hin, doch schließlich war auch sie vorüber. Jetzt endlich hatte sie Zeit und Muße, sich darauf zu besinnen, was geschehen war und was auf sie zukommen würde. Sie konnte sich sogar gelegentlich zum Flußufer stehlen, wo sie sich unter eine Weide setzte und die ungewohnte Freiheit genoß, einfach in den Tag hineinzuträumen. Allerdings beschlich sie dabei des öfteren das Gefühl, daß sie diese Zeit gestohlen hatte. Eines Morgens konnte der Traum vorbeisein, und sie würde bei Tagesanbruch wieder ins Haus des Gouverneurs eilen, um dort ihre eintönigen Pflichten zu erfüllen.
     
    Darcy stattete ihr einen Besuch ab. »Ich habe jetzt alles erledigt. Nun wird es allmählich Zeit, daß wir dich ausstaffieren«, sagte er.
    »Was meinst du damit? Mutter richtet doch schon alles für mich her.«
    »Ich weiß, in der Nähstube geht es zu wie im Bienenkorb, aber Reitstiefel und Hüte kann Alice wohl kaum selbst anfertigen. Außerdem brauchst du ein Reitkostüm, denn von Bowen aus müssen wir mit dem Pferd weiter bis nach Caravale. Mit dem Wagen wäre es viel zu langsam und umständlich. Kannst du überhaupt reiten?«
    »Natürlich.«
    »Im Damensitz?«
    Perfy zögerte. Das Reiten im Damensattel war ihr verhaßt, aber es gehörte sich wohl so für Damen.
    »Reitest du etwa lieber im Herrensitz?«
    »Wenn es geht.«
    »Natürlich geht das. Viele Frauen tun das

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