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Sonnenfinsternis: Kriminalroman

Sonnenfinsternis: Kriminalroman

Titel: Sonnenfinsternis: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Moor
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mehrere Schachteln Munition für die anderen Waffen ein.
    Dann nahm ich die SG552 Commando zur Hand und kontrollierte, dass das Nacht korn heruntergeklappt und das Visier für Distanzen bis hundert Meter, das soge nann te Kampfvisier, eingestellt und sauber eingerastet war. Anschliessend schnitt ich ein tüchtiges Stück von der grünen Nylonschnur ab und bastelte damit eine improvisierte Schul ter trag schlaufe, in die ich mit dem rechten Arm hinein schlüpf te. Nach eini gem Probieren und Anpassen verschwand die kurze Waffe auf diese Weise komplett unter meiner hüft langen schwarzen Winterjacke , solange sie von meiner Schulter hing . Zur Probe schob ich meine Jacke mit der rechten Hand zur Seite, packte den Pistolengriff, zog den Kolben an die Schulter, hob den Lauf an und zielte damit auf die entfernte Ecke des Betonzauns , alles in einer einzigen, flüssigen Bewegung. Es war ein wenig eng, aber es ging.
    Als nächstes montierte ich das Fussknöchelholster, steckte die kleine Zastava hinein und drapierte meine Jeans darüber. Auch das war ein wenig eng. Wenn ich die so tragen wollte, musste ich mir Hosen mit weiterem Schnitt kaufen.
    Zum Schluss steckte ich die P226 in das Innenbundholster, lockerte meinen Gürtel ein wenig und schob beides wie gewohnt auf der linken Hüfte in die Jeans. Zu unbequem. Trotz meiner Vorbehalte wegen der Verletzungsgefahr beschloss ich daher , die Pistole doch im Kreuz zu tragen.
    Solcherart bis auf die Zähne bewaffnet machte ich ein paar Probe schrit te. Das kurze Sturmgewehr unter meinem Arm schränkte mich doch ziemlich in meiner Bewegungs freiheit ein. Sie würde wohl im Kof fer raum bleiben müssen , solange uns nicht gerade die Hunnen überfielen . Dann zog ich probehalber die P226 und machte automatisch die PSK, die persönliche Sicherheitskontrolle. Dabei wird zunächst der Schlag hammer mit dem schwachen Daumen gespannt, dann der Ver schluss vor der Auswurföffnung mit Daumen und Zeigefinger der schwachen Hand von unten her ergriffen und leicht nach hinten geschoben, um das Patronen lager einzusehen und zu kontrollieren, ob geladen ist oder nicht. Anschliessend lässt man den Verschluss wieder nach vorne gleiten und entspannt den Schlag ham mer mit dem Ent spann hebel. Schliesslich wird das Magazin herausgezogen, die Muni tion kontrolliert und dann das Magazin wieder eingesetzt oder allenfalls aus gewechselt. Das Ganze klingt zwar kompliziert, geht aber bei ent sprechen der Übung blitzschnell.
    Ich steckte die Pistole wieder ins Holster und fragte Riba: «Wie wahr scheinlich ist es, dass wir die einsetzen müssen?»
    Er zuckte mit den Achseln und antwortet vielsagend : «Wenn man auf dem Misthaufen gräbt, sollte man Gummistiefel tragen.»
    Ivica grinste und ergänzte: «Weil man mit ziemlicher Sicherheit auf Scheisse stösst!»
    Riba lachte trocken und meinte: «Genau. Und das ist ein Riesen scheisshaufen hier, glaub mir.»
    Wir deponierten die Waffen im Kofferraum unseres Wagens. Als wir unser Arse nal so vor uns sahen, raunte ich Ivica leise zu: «Damit kommen wir besser nicht in eine Kontrolle . » Seine Antwort war ein kurzes Achsel zucken. Dann schloss ich den Kofferraum und wir gingen zurück zu Riba. Dort angekommen, lehnte ich mich mit dem Rücken gegen den Betonzaun und begann damit, Munition in die Magazine abzuspitzen. Ivica tat das Gleiche. Riba schaute uns zu und rauchte dabei ohne Unterlass .
    Das Abspitzen der Munition war ein automatischer, mechanischer Vorgang. Ohne aufzusehen frage ich Riba: «Wie kommt es eigentlich, dass du einen österreichischen Akzent hast?»
    «Ich habe einen Teil meiner Jugend in Graz verbracht.»
    «Ach so. S owas hab e ich mir schon gedacht.» Ich legte das Magazin beiseite, sah ihm in die Augen und fragte : «Und was kannst du uns nun also über Luka Prin cip berichten ?»
    Statt zu antworten stellte er eine Gegenfrage . «Was hat euch Thomas bereits gesagt ?»
    Ich fasste kurz zusammen, was mir Schneider erzählt hatte.
    Riba nickte. «Das stimmt in etwa. Soweit ich weiss , wenigstens .»
    «Kennst du Princip persönlich?»
    «Nein. Aber ich habe von ihm gehört.»
    «Und wurde er ausserhalb Serbiens wirklich nie erwischt?»
    « Soviel ich weiss nicht, nein.»
    «Und was denkst du, wie kommt das?»
    «Na ja, seine Basis ist Belgrad. Weisst du, nach dem Krieg…»
    «Bosnien oder Kosovo?», unterbrach ich ihn .
    «Beide», meinte er etwas unwirsch, wohl wegen der Unterbrechung. «Arkans Bande hat in beiden ihr Unwesen

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