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Sonnenfinsternis: Kriminalroman

Sonnenfinsternis: Kriminalroman

Titel: Sonnenfinsternis: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Moor
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freundlich: «Guten Morgen, die Herren, kann ich Ihnen helfen?»
    Es funktionierte . Alle fünf starrten auf meine Handflächen, wie wenn sie damit rechneten, dass ich gleich einen Zaubertrick vollführen würde. Nach ein paar Sekunden blieb ich vor einem Betonpfeiler stehen. Er gab mir Rücken deckung. Ich liess meine Arme wieder sinken und fragte erneut: «Na? Kann ich irgend wie helfen?»
    Einer der Kleiderschränke sagte sarkastisch zum dürren Kerl mit der Narbe: «Hörst du das, Markus? Er will uns helfen!»
    Anscheinend war der Dürre der Anführer. Er lachte höhnisch und meinte: «Ich denke, wir helfen lieber ihm!» Er hatte eine quietschende Stimme, die sich aufgrund seiner offenkundigen Nervosität beim Sprechen überschlug. Zusammen mit seiner Erscheinung war die Wirkung geradezu grotesk, aber mir war weiterhin nicht zum Lachen zumute.
    In diesem Augenblick sah ich aus den Augenwinkeln eine Bewe gung. Der Hüne mit dem Baseballschläger zu meiner Linken hatte ein paar Schritte zur Seite gemacht. Das war ziemlich clever, denn i ndem er den Abstand zum Nebenmann vergrösserte, reduzierte er gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie alle erwischen konnte, sollte ich wider Erwarten eine Waffe haben. Gleich darauf verteilten sich auch die anderen Kerle. Wie schon gestern Abend im Wald beschlich mich auch jetzt wieder das Gefühl, dass diese Glatzköpfe zumindest ein rudimentäres militärisches oder paramilitärisches Training absolviert hatten .
    Ich sah meine Felle davon schwimmen, obwohl ich normalerweise gut auf mich selbst aufpassen konnte. Als Jugendlicher hatte ich jahrelang Aikido gemacht, war später in militärischem Nahkampf ausgebildet worden und hatte während meiner Polizeizeit fast zehn Jahre lang Jiu-Jitsu trainiert. Nebenbei hatte ich in der Highschool boxen gelernt, die letzten Jahre oft bei Ivica am Sandsack trainiert und manchmal auch Sparring gemacht. Gegen einen Angreifer konnte ich mich gut zur Wehr setzen, vielleicht auch zwei, wenn ich Glück hatte. Realistischerweise hatte ich aber ohne Waffe keine Chance gegen gleich fünf solche Typen. Das gab es nur in den Filmen. Meine einzige Chance bestand darin, schneller als die Kerle zu rennen. Dafür brauchte ich aber zuerst einmal eine Fluchtroute. Rückwärts konnte ich nicht verduften, da waren nur Betonwände. Ich schaute nach links, dann nach rechts. Keine Lücken .
    Ich musterte die Gegenseite. Die grösste Gefahr ging eindeutig vom Typen mit dem Baseballschläger aus. Das Resultat eines direkten Treffers auf den Kopf wäre wohl in jedem Fall ein Schädelbruch. Auch den Schlagring des Narbengesichtes wollte ich unter keinen Umständen näher kennenlernen . Auf diese zwei musste ich also besonders achten.
    Dann ging plötzlich alles sehr schnell. Ohne Vorwarnung und mit über raschen der Gewandtheit und Wucht schleuderte das Narbengesicht seine Bierbüchse in meine Richtung. Nur eine blitzschnelle Seitwärts bewegung verhinderte , dass ich getroffen wurde . Gleichzeitig ging der Rest auf mich los.
    Die Zwei auf meiner linken Seite standen näher bei mir als das Dreier grüp pchen rechts, und der Kerl mit dem Baseballschläger war daher am schnellsten. Er war massig, aber unkoordiniert . Noch im Laufen holte er aus und schlug mit aller Kraft zu, als wollte er mit meinem Kopf einen Home-Run schlagen. Ich duckte mich gerade noch rechtzeitig, so dass er mit voller Wucht den Betonpfeiler hinter mir traf . Er grunzte und liess mit der rechten Hand los, so dass er den Schläger nur noch in der Linken hielt. Gleichzeitig versetzte ich ihm aus meiner gebückten Stellung eine harte Gerade in seine exponierten Weichteile. Er stiess einen Schmerzen sschrei aus und krümmte sich zusammen. B litzschnell richtete ich mich wieder auf und versetzte ihm dabei einen Schulterstoss , der ihn aus dem Gleichgewicht brachte. Aus der Bewegung heraus drehte ich mich dann seitlich in ihn hinein und schlug ihm beide Handkanten mit voller Kraft auf den exponierten linken Unterarm, unmittelbar hinter dem Handgelenk. Er grunzte erneut und liess den Schläger fallen. Zum S chluss versetzte ich ihm aus der Körperdrehung heraus einen gut platzierten seitlichen Ellbogenschlag zum Kopf . B enommen sank er auf die Knie. Ich versetzte dem Baseballschläger einen Tritt, so dass er mit lautem Kratzgeräusch über den Betonboden auf ein parkiertes Auto zuschlitterte und schliesslich darunter verschwand.
    Das alles hatte kaum eine Sekunde gedauert, aber der nächste

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