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Sonnenfinsternis: Kriminalroman

Sonnenfinsternis: Kriminalroman

Titel: Sonnenfinsternis: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Moor
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Fragen…»
    «Augenblicklich! Sonst hole ich die Polizei!»
    Ich zuckte mit den Achseln. Hier war ich wohl fertig. Also stand ich auf und ging, ohne mich zu verabschieden.

Kapitel 16
     
    Es war mittlerweile halb acht. Während ich die drei Stockwerke zurück zur Eingangstür hinunter stieg , liess ich mir das Gespräch mit Rappolder nochmals durch den Kopf gehen.
    Ich musste zugeben, dass mein Plan nicht aufgegangen war. Eigent lich hatte ich vorgehabt, ihn durch die Konfrontation mit meinen Vorwürfen aus der Ruhe zu bringen und zu irgendeiner unbedachten Äusserungen zu verleiten. Aber der Kerl war tatsächlich aalglatt . Nur einmal, als ich die Beziehung seiner Schwester zu Hasanović erwähnt hatte, war seine Maske verrutscht. Was sich dahinter verbarg, hatte mir nicht gefallen.
    Die Haustür klemmte. Zumindest dachte ich das zunächst . Dann bemerkte ich, dass sie von dieser neumodischen Art war, mit eine m Drehknopf statt einer Türklinke, der gleichzeitig zum Abschliessen und Öffnen benutzt wird. Oder in diesem Fall benutzt worden wäre. Er fehlte nämlich. Nur der kurze, gezackte Rest eines Eisenstifts ragte noch heraus. Es war noch früh, und statt den Hauswart zu rufen ging ich lieber wieder auf dem gleichen Weg hinaus, auf dem ich gekommen war. Ich stieg die zwei Treppen ins Kellergeschoss hinunter und betrat die riesige Tiefgarage.
    Es war dunkel wie in einem Kuhmagen. Ich tastete nach dem Licht schalter und drückte mehrfach darauf. Weiter vorne warfen ein paar flackernde Neonröhren nach und nach etwas fahles Licht in die riesige Betonkaverne , aber in meiner Ecke blieb es finster . Unter meinen Füssen knirschten Glasscherben. Den Blick auf den Boden gerichtet versuchte ich die gröbsten Splitter zu vermeiden, als ich mich auf den Weg zum breiten Eingangstor am anderen Ende der Garage machte.
    Plötzlich hielt ich inne und lauschte angestrengt . War da was gewesen ? Ich verfluchte innerlich den Entschluss, meine Beretta im Auto zu lassen.
    Dann sah ich sie. Etwa zehn Meter vor mir standen zwei grinsende, vier schrö ti ge Kerle im Halbdunkeln. Bomberjacke, enge Jeans, Springerstiefel, Glatzen: Die Kerle waren ein wandelndes Klischee. Zum Lachen war mir trotzdem nicht zumute . Einer hielt einen Base ball schläger in der rechten Hand und schlug das dicke Ende langsam und rhyth misch in die andere Handfläche. Die Botschaft war eindeutig.
    Ich erstarrte für einen Sekundenbruchteil. Dann machte ich auf dem Absatz kehrt und rannte los wie von der Tarantel gestochen , zurück zum Treppenhaus, aus dem ich gerade gekommen war. Flucht war grundsätzlich immer die bessere Alternative bei solchen Kräftever hält nissen , wenn man mich fragte .Leider wurde jedoch nichts daraus. Die etwa zwanzig Meter entfernte Tür wurde jetzt nämlich von drei weiteren Glatzköpfen verdeckt, zwei davon genauso vierschrötig wie die anderen, der Dritte deutlich kleiner und ziemlich dürr. Er hatte eine grellrote Zickzack narbe über dem rechten Auge und trug einen übel aussehenden gezack ten Schlagring auf den Knöcheln der rechten Hand. In der Linken hielt er eine Bierbüchse. Irgendetwas an dem Bursche n kam mir bekannt vor. Dann fiel es mir ein : g estern Nacht, auf dem Weg zum Treffen der Aktion Mjölnir – Rappolders Beifahrer .
    Keiner der Kerle sah älter aus als Mitte Zwanzig, und sie schienen es eindeutig ernst zu meinen. In meinem Magen breitete sich ein flaues Gefühl aus.
    Also d as hatte Rappolder während seinen Abstechern zu Bad und Küche wirklich gemacht. Da ich nichts gehört hatte, war das Aufgebot an seine Schläger wohl per SMS erfolgt. Die Gruppe musste wirklich gut organisiert sein, wenn sie innert zwanzig Minuten so etwas auf die Beine stellen konnte . Noch dazu an einem normalen Arbeitstag.
    Einige Sekunden lang standen wir uns wortlos gegenüber. In den Filmen hatten die Helden in solche n Situationen immer einen coolen Spruch auf Lager. Leider kam mir aber partout keiner in den Sinn. Mein Mund war ausgetrocknet, mein Herz schlug schneller und mir war ein wenig flau. Zum Glück kannte ich das Gefühl und wusste, was zu tun war. Ich atmete zweimal tief durch und konzentrierte mich. Dann drehte ich mich um neunzig Grad zur Seite und begann langsam rückwärts zu gehen. Damit wurde aus der Geraden, auf der wir uns alle befunden hatten, ein Dreieck, so dass ich beide Skin-Gruppen im Auge behalten konnte. Gleichzeitig hob ich meine Arme, wie wenn ich die ganze Welt umarmen wollte, und sagte laut, aber

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