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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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begannen mit Vergeltungsschlägen. Vor langer Zeit hatte eine Klikiss-Fackel den Gasriesen der Hydroger in diesem Sonnensystem vernichtet – Tasia fragte sich, ob die Fremden bestrebt waren, sich dafür zu rächen. Konservierten die Hydroger Erinnerung und Rachsucht über zehntausend Jahre hinweg?
    Das schien tatsächlich der Fall zu sein.
    Neue Protuberanzen entstanden und zerfetzten Kugelschiffe. Tasia lehnte sich in ihrem Kommandosessel zurück und fühlte sich erneut winzig und hilflos in diesem uralten Konflikt.
    »Wenn man es positiv betrachtet…«, murmelte sie. »Solange sich die Faeros und Hydroger gegenseitig an die Gurgel gehen, sind sie zu beschäftigt, um uns anzugreifen.«

59 KÖNIG PETER
    »Der Vorsitzende Wenzeslas hat eine weitere geheime Lagebesprechung anberaumt«, teilte OX dem König mit. »Sie haben mich gebeten, von entsprechenden Terminen unterrichtet zu werden.«
    »Dank, OX. Ich denke, ich nehme an der Versammlung teil.«
    Peter trug nicht die prächtigen Zeremonienumhänge wie bei seinen öffentlichen Auftritten, sondern eine preußischblaue Uniform, die darauf hindeutete, dass es um ernste Angelegenheiten ging, als er das private Konferenzzimmer vor Wenzeslas und den anderen erreichte. Kurze Zeit später trat der Vorsitzende mit seinem blassen, haarlosen Stellvertreter Cain ein und nahm die Präsenz des Königs mit gerunzelter Stirn zur Kenntnis – abgesehen davon reagierte er nicht auf ihn.
    General Lanyan kam mit dem Schatten eines Barts auf den Wangen, dichtauf gefolgt von Admiral Stromo, der einen mobilen Datenschirm und die Ausdrucke einer Zusammenfassung mitbrachte. Cain nahm neben dem Vorsitzenden Platz, und sie alle warteten stumm, warfen Peter dabei gelegentliche Blicke zu. Der König schwieg ebenfalls.
    Schließlich ergriff Basil das Wort. »Wenn ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten darf… Ich habe diese Versammlung einberufen, nicht der König. General Lanyan, Ihr Bericht über das Roamer-Problem?«
    Lanyan räusperte sich und ordnete seine Gedanken. »Wie Sie wissen, Vorsitzender, sammelt unser Geheimdienst seit geraumer Zeit Informationen über die Bewegungen von Roamer-Schiffen und über verborgene Siedlungen. Ich habe die vor fünf Jahren erstellten Analysen auf den neuesten Stand gebracht.« Er blickte auf seine Unterlagen.
    »Leider muss ich darauf hinweisen, dass die Situation schlimmer geworden ist. Ich bin davon überzeugt, dass die rebellischen Clans Ekti und andere Ressourcen horten, die den terranischen Kriegsanstrengungen zur Verfügung stehen sollten. Der Egoismus der Roamer behindert unser Bemühen, die Hanse und ihre Kolonien zu schützen. Ihre Sturheit schadet uns, und das können wir nicht länger zulassen.«
    Admiral Stromo konnte seinen Zorn kaum unter Kontrolle halten. »Sie haben den schlechtesten Zeitpunkt für ihr dummes Embargo gewählt. Die ungerechtfertigte Weigerung der Roamer, uns Treibstoff für den Sternenantrieb zu liefern, versetzt uns einen erheblichen Schlag und könnte sich negativ auf die Kolonisierungsinitiative auswirken.«
    »Erinnern Sie sich daran, wie vor einigen Jahren, kurz vor dem Erscheinen der Hydroger, der Roamer-Pirat Rand Sorengaard Kolonien der Hanse überfiel?«, fragte Lanyan. »Denken Sie an den Schaden, den er anrichtete – seine Aktionen spiegeln die Mentalität der gesetzlosen Clans wider.«
    Stromo sprach so, als hätten sie den Wechsel vorher einstudiert. »Wenn die Roamer uns Ressourcen vorenthalten, obwohl wir sie dringend benötigen, so machen sie sich dadurch zu unseren Feinden. Es liegt in unserem besten Interesse, den Clans den Krieg zu erklären und sie rasch zu besiegen. Das ließe sich leicht bewerkstelligen und wäre ein Exempel für alle Menschen, die mit dem Gedanken spielen, Vorräte zu horten.«
    Peter hatte beabsichtigt, sich alles ruhig anzuhören, aber er fühlte sich von den Umständen gezwungen, auf das Offensichtliche hinzuweisen. »Entschuldigen Sie, Basil, aber die Forderungen von Sprecherin Peroni erscheinen mir vernünftig. Wenn tatsächlich ein Verbrechen verübt wurde… Warum sollten wir die Schuldigen nicht vor Gericht stellen und versprechen, dass sich solche Aktionen in Zukunft nicht wiederholen werden?«
    »Weil es auf Erpressung hinausläuft«, erwiderte Lanyan scharf. »Und wir gehen nicht auf die Forderungen von Erpressern ein.«
    »Man hat uns keinen unstrittigen Beweis für die angebliche Piraterie gezeigt«, sagte Basil kühler. »Vermutlich suchen die Roamer nur nach irgendeinem

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