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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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mit Geschichte?« BeBob verbrachte seine freie Zeit vor allem mit simulierten Glücksspielen und aufgezeichneten Unterhaltungsshows, wie sie banaler kaum sein konnten.
    »Oh, mein Desinteresse gilt nicht nur Historischem, sondern auch den aktuellen Ereignissen, solange sie mich nicht direkt betreffen.«
    »Du bist ein hoffnungsloser Fall, BeBob.« Rlinda unterbrach die Kom-Verbindung und öffnete die Luke der Neugier. Die Schwerkraft des Planeten war etwas höher als die an Bord, und deshalb wirkten Rlindas Schritte ein wenig schwerfällig.
    Von allen verlassenen und durch das Transportalnetz miteinander verbundenen Klikiss-Planeten galt Corribus als besonders rätselhaft. Hier waren die Ruinen der Klikiss verbrannt und glasiert. Im Bericht der Forschungsgruppe, die sich auf Corribus umgesehen hatte, wurde darüber spekuliert, dass diese Welt die letzte Bastion der Insektoiden gewesen war. Hier hatten sie einen letzten verzweifelten Kampf geführt – gegen wen auch immer. Außerdem, so wusste Rlinda, war Corribus der Planet, auf dem Margaret und Louis Colicos die Baupläne der Klikiss-Fackel gefunden und entziffert hatten. Wohin sie auch flog: Immer wieder schien sie Margarets Weg zu kreuzen.
    BeBob kam aus der Blinder Glaube und setzte sofort eine Sonnenbrille auf. Ein einzelner Mann näherte sich ihnen, und Rlinda bemerkte ihn zuerst. »Eine Person? Hat sich ziemlich viel vorgenommen, wenn er alles ganz allein ausladen will.«
    BeBob winkte. Der Mann stapfte näher, blieb stehen, neigte den Kopf nach hinten und sah zu den beiden Raumschiffen auf. Er hatte zotteliges graues Haar, trug alte Kleidung und dicke Stiefel. Der Rucksack auf dem Rücken war prall gefüllt. Beim Gehen stützte sich der Mann mit einem Stock ab, der aus dem Holz einer einheimischen Pflanze bestand. Er hatte sich lange genug nicht rasiert, um die Stoppel in seinem Gesicht nach einem ungepflegten Bart aussehen zu lassen.
    »Versuchen Sie, einen Daniel-Boone-Wettbewerb zu gewinnen?«, fragte Rlinda amüsiert. »Halten Sie sich dafür?«
    »Nein. Ich halte mich für Hud Steinman. Wollte nie jemand anders sein.«
    Rlinda schüttelte dem Mann die Hand und versuchte, nicht zu offensichtlich die Nase zu rümpfen. Ein unangenehmer Geruch ging von dem Mann aus. Sein Pioniergeist schien so weit zu gehen, dass er sich nur selten wusch und kaum die Kleidung wechselte. »Sind Sie der Repräsentant der Kolonie? Unsere beiden Schiffe müssen entladen werden.«
    Steinman sah zur Schlucht zurück. In der Ferne zeigten sich einige Gestalten, die in Richtung Landefeld unterwegs waren. »Der Repräsentant der Kolonie? Himmel, nein. Die Leute sind viel zu sehr damit beschäftigt, Komitees zusammenzustellen, Antragsformulare auszufüllen und darüber zu streiten, wer der erste Bürgermeister werden soll. Ich bin hierher gekommen, um dem ganzen Kram zu entgehen. Ich habe vor, über die Ebene zu ziehen und mich eine Zeit lang allein durchzuschlagen.«
    BeBob sah zur Blinder Glaube. »Wir haben nützliche Dinge mitgebracht. Sind Sie sicher, dass Sie nichts davon wollen?«
    »Nein, nichts davon steht auf der Liste der Dinge, die ich brauche. Ich habe für die Hanse gearbeitet, und jetzt nehme ich mir meinen wohlverdienten Lohn.« Er lächelte und vollführte eine Geste, die ganz Corribus galt. »Ich habe diesen Ort entdeckt. Ich bin Transportalforscher gewesen, habe aufs Geratewohl Ziele ausgesucht und mich dann transferiert. Stellen Sie sich vor, mit geschlossenen Augen vom Sprungbrett zu springen, ohne zu wissen, ob Wasser im Schwimmbecken ist.«
    BeBob schüttelte den Kopf. »Ich weiß beim besten Willen nicht, was jemanden veranlasse etwas so Verrücktes zu tun, Mr. Steinman. Besser Sie als ich.«
    »Davlin Lotze ist ebenfalls Transportalforscher gewesen«, sagte Rlinda. »Er hat viele fremde Welten besucht. Ich hatte den Eindruck, dass es ihm an gesundem Menschenverstand fehlte.«
    Steinman hob kurz seinen Gehstock und ließ ihn dann wieder sinken. »Vielleicht sind Sie beide noch zu jung. Oder Sie langweilen sich nicht genug, um ein Risiko einzugehen. Ich wollte etwas gegen die verdammten Droger unternehmen. Ich war sauer darüber, dass sie die Himmelsminen der Roamer zerstörten, wissenschaftliche Forschungsplattformen angriffen und Kolonien verheerten. Ich hatte Verwandte auf Boone’s Crossing, hart arbeitende Holzfäller, die sich nicht darum scherten, wer in den Tiefen irgendwelcher Gasriesen lebte.
    Aber die TVF wollte mich nicht, weil ich zu alt bin. Man

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