Sonnenstürme
Szenen erschienen. Ganz deutlich waren die Molochs und Mantas zu sehen, die sich der Station näherten. Alle wertvollen Dinge wurden an Bord der TVF-Schiffe gebracht, und dann wurde die Station aus ihrem stabilen Orbit gerissen, was zu ihrer Vernichtung führte. »Ich habe Sie auf das Problem hingewiesen, doch eine Antwort von Ihnen blieb aus.«
Der Vorsitzende lächelte humorlos. »Unsere Antwort dürfte klar sein, oder? Die Sache mit dem Hurricane-Depot ist unsere Reaktion auf Ihr illegales Embargo, und ich werde weitere militärische Maßnahmen genehmigen, bis Sie kapitulieren. Die Hanse kann nicht zulassen, dass Sie uns vom Ekti-Nachschub abschneiden, obwohl wir den Treibstoff dringend brauchen.« Er setzte sich und faltete die Hände. »Genug mit diesem Unsinn, der uns beiden schadet, Sprecherin. Bestimmt können wir uns auf akzeptable Bedingungen einigen.«
»Bedingungen? Unsere Bedingungen waren einfach genug, Vorsitzender. Aber anstatt das Problem zu lösen, haben Sie alles noch schlimmer gemacht.« Cesca deutete auf den Flachschirm. »Angesichts dieser Bilder von Ihrem völlig ungerechtfertigten Angriff auf das Hurricane-Depot kann niemand unsere Vorwürfe in Zweifel ziehen.«
Der Vorsitzende Wenzeslas wirkte noch immer nicht beunruhigt. »Glauben Sie? Im letzten Monat haben unsere Medien immer wieder Berichte über Unzuverlässigkeit, Verrat und Egoismus der Roamer gebracht. Ein Wort von mir genügt, und Dutzende von Experten wären bereit, diese Bilder als dilettantische Fälschungen zu bezeichnen. Alle werden davon überzeugt sein, dass Sie nur eine Schau abziehen, um das Embargo zu rechtfertigen – das wir bereits als einen Trick dargestellt haben, mit dem Sie höhere Ekti-Preise durchsetzen wollen.«
Wenzeslas beugte sich vor. »Ich möchte Ihnen eine Erklärung zeigen, die der König unterschreiben wird.« Er schaltete den Tischschirm ein, und Worte erschienen. »Wenn wir all die blumigen diplomatischen Ausdrücke weglassen, läuft es auf Folgendes hinaus: Hiermit wird das Kriegsrecht über die Roamer-Clans verhängt und Ihnen ausdrücklich das Recht auf Unabhängigkeit und eine eigene Regierung abgesprochen.«
Er betätigte die Kontrollen, und eine andere Seite erschien. »Hier sehen Sie ein Faksimile der Vereinbarung, die von den Kolonisten aller Generationenschiffe unterschrieben wurde, auch von denen der Kanaka. Darin heißt es, dass keine Kolonisten, Besatzungsmitglieder und deren Nachfahren der Erde Schaden zufügen dürfen – und mit dem Ekti-Embargo richten Sie Schaden an.« Eine Taste klickte, und ein drittes Dokument erschien. »Dies ist die offizielle Aufforderung an die Roamer, uns alle Ekti-Vorräte zu übergeben, damit wir sie unter den Menschenwelten verteilen können, in Abhängigkeit vom Bedarf.« Wenzeslas sah die Sprecherin an und lächelte dünn. »Ich stelle Ihnen gern einen Ausdruck zur Verfügung, wenn Sie möchten.«
Cesca lachte kurz. »Dies ist so absurd, dass es keiner rechtlichen Anfechtung standhalten wird.«
»Oh, es wird keine Anfechtungen geben. Die Dokumente bringen zum Ausdruck, was die Mehrheit der Hanse-Bürger wünscht. Interessiert Sie das Ergebnis der letzten Umfragen? Die Roamer-Clans gelten derzeit als Feinde der Menschheit. Als Sie so dumm waren, die Handelsbeziehungen mit uns abzubrechen, haben Sie der Erde den Krieg erklärt, Sprecherin Peroni.«
»Sie hatten nie einen Anspruch auf unser ganzes Ekti.«
»Doch, den hatten wir. König Peter wird es verkünden. Und Ihr Starrsinn zwingt uns, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Ihr…« Wenzeslas sah auf den Schirm und las den Namen. »… Hurricane-Depot ist nur die erste von mehreren möglichen Übernahmen, die wir geplant haben.«
»Übernahmen?«
»Einige Asteroiden-Siedlungen, Verarbeitungsanlagen, Frachter… Alles ungeschützt. Wenn Sie mich weiterhin zum Handeln zwingen, weise ich die TVF an, alles zu nehmen, was sie finden kann, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.« Er richtete einen aufreizend »vernünftigen« Blick auf Cesca. »Dieser Konflikt dauert nur so lange, wie Sie es wollen, Sprecherin Peroni. Übergeben Sie uns Ihr Ekti und kehren Sie in die große Familie der Menschheit zurück.«
Angesichts der Schnelligkeit, mit der die TVF das Hurricane-Depot erst ausgeraubt und dann vernichtet hatte, rechnete der Vorsitzende sicher damit, dass Cesca sofort nachgab. Aber er kannte sie nicht, und er wusste nicht genau, womit er es zu tun hatte. Mit solchen Bedingungen konnte sie
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