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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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meinte Yamane.
    »Und mir beweist es, dass wir nicht tatenlos bleiben sollten.« Fitzpatrick bedachte seine Gefährten mit einem bedeutungsvollen Blick. »Vielleicht sucht die TVF nach uns. Wenn meine Großmutter weiß, dass ich noch lebe, setzt sie sicher alles in Bewegung.«
    »Vielleicht müssen wir uns selbst helfen«, sagte Shelia.
    »Wir sollten über unsere Möglichkeiten nachdenken.« Yamane bastelte an einem beschädigten Kompi herum. »Vielleicht können wir unerwartete Verbündete finden.«
    Die aus den Wracks der TVF-Schiffe geborgenen Soldaten-Kompis wurden draußen in den Industrieanlagen eingesetzt und verrichteten dort Arbeiten, die für Roamer zu schwer oder zu gefährlich waren. Als kybernetischer Spezialist gehörte Yamane zu den wenigen Personen bei Osquivel, die für die Wartung der Soldaten-Modelle qualifiziert waren. Er nutzte die Gelegenheit, um herauszufinden, wie die komplexen Kompis auf die Neuprogrammierung reagierten.
    Fitzpatrick half ihm bei der Untersuchung des Soldaten-Kompi, nahm sich die Instruktions- und Programmmodule vor. Dieser kleine Roboter hatte eine Kollision mit einem Gesteinsbrocken der Ringe hinter sich, doch dabei war nur oberflächlicher Schaden angerichtet worden.
    »Die Kakerlaken haben die militärische Programmierung überschrieben, aber die Speicherstruktur reicht tief«, sagte Yamane leise. »Soldaten-Kompis enthalten Instruktionsmodule der Klikiss. Allem Anschein nach gibt es eine verborgene Partition, die mit Standardroutinen nicht gelöscht werden kann. Es ist noch alles irgendwo da drin. Ich muss nur eine Möglichkeit finden, die Kernprogramme zu aktivieren.« Seine Lippen formten ein dünnes Lächeln. »Dann werden sich die Dinge hier ändern.«
    Fitzpatrick sah einen Roamer, der sie beobachtete. Er beugte sich näher und gab vor zu helfen. »Wie meinst du das?«, fragte er.
    »Nach der Aktivierung der Kernprogrammierung haben wir ein Heer aus hundert oder mehr Soldaten-Kompis.«
    Bill Stanna kam mit einer großen Kiste. Der stämmige Soldat arbeitete als Verlader, trug Ausrüstungs- und Versorgungsmaterial. Stanna hatte eine Grundausbildung hinter sich und wusste, wie man mit Waffensystemen umging und Standardschiffe flog, aber ein brillanter Taktiker war er gewiss nicht.
    »Wenn ich nur an der Untersuchung des Hydroger-Schiffs teilnehmen könnte, das die Roamer in den Ringen gefunden haben«, sagte Fitzpatrick. »Stellt euch vor, wie gern General Lanyan das Ding in die Hände bekommen würde.«
    »Ich fürchte, der verrückte Roamer-Wissenschaftler ruiniert alles. Ich könnte an die Decke gehen, wenn ich daran denke…« Shelia bückte sich und half Stanna dabei, die Kiste hochzuheben.
    Der große, kräftige Soldat seufzte, richtete sich auf und sah aus dem schmalen Fenster des Arbeitsasteroiden, über den Gasriesen hinweg zu den fernen Sternen. »Wenn wir doch nur nach draußen kämen… Dann könnte ich mir ein Schiff der Kakerlaken nehmen und einfach wegfliegen.«
    Fitzpatrick schüttelte den Kopf. »Das hätte kaum einen Sinn, Bill. Du hast Kellum gehört. Keins der Schiffe dort draußen eignet sich dafür, interstellare Distanzen zurückzulegen. Es sind alles interplanetare Transporter.«
    »Ich könnte es trotzdem versuchen.«
    Shelia stieß Stanna mit dem Ellenbogen an. »Du würdest tausend Jahre brauchen, um das nächste Sonnensystem zu erreichen, Bill.«
    »Wer sagt das? Ich könnte ein Schiff nehmen und… zur Kometenwolke fliegen. Dort gibt es Ekti-Fabriken, was bedeutet, dass die Kakerlaken auch interstellare Schiffe haben. Wie sollten sie sonst den Treibstoff transportieren?«
    Yamane lachte leise. »Guter Hinweis.«
    »In der Kometenwolke könnte ich mir einen der schnellen Frachter schnappen und damit verschwinden.«
    »Ich fürchte, der Plan enthält noch die eine oder andere schwache Stelle«, sagte Fitzpatrick, der nicht sicher war, ob Stanna alles gründlich durchdacht hatte. »Ich rate davon ab…«
    »Warum es nicht versuchen, wenn sich eine Chance ergibt?«, beharrte der große Soldat.
    Shelia sah Fitzpatrick an und schnitt eine finstere Miene. »Möchtest du lieber hier bleiben, Fitz? Hast du vor, dir eine hübsche Roamer-Frau zu nehmen und einen eigenen Clan zu gründen? Ich mache mir allmählich Gedanken über dich.«
    Fitzpatrick wandte sich ab – es war ihm peinlich, dass er bei Shelias Worten an Zhett gedacht hatte. »Ganz und gar nicht. Ich möchte ebenso sehr fort von hier wie ihr, aber wir sollten nichts Dummes anstellen. So

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