Sonnenstürme
bisher unbekannten Siedlungen und Industrieanlagen der Roamer.« Stromo lächelte voller Stolz. Im blauweißen Licht wirkte sein Gesicht blass und krank.
»Ich nehme an, das ist noch nicht alles«, sagte Basil und beobachtete, wie Techniker der Hanse und Fachleute der TVF das Roamer-Schiff untersuchten, in der Hoffnung, wertvolle Hinweise zu finden.
»Da haben Sie Recht, Vorsitzender.« Admiral Stromos Lächeln wuchs in die Breite. »Wir konnten auch die Koordinaten von Rendezvous in Erfahrung bringen. Das ist der zentrale Roamer-Komplex, der Sitz ihrer Regierung.«
Basil atmete tief durch. »Ausgezeichnet! Mit diesen Informationen können wir etwas anfangen.« Seine Freude schien übertrieben zu sein, aber nach so vielen Katastrophen und Plänen, die nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt hatten, war er sehr froh darüber, dass sich die Dinge einmal in die richtige Richtung entwickelten.
Der demonstrative Angriff auf das Hurricane-Depot hatte die Clans nicht genug eingeschüchtert, und deshalb musste die zweite Phase noch überwältigender und demoralisierender sein. Basil wollte Sprecherin Peroni eine Lektion erteilen und nicht den geringsten Zweifel daran lassen, wer der Stärkere war.
»Es hätte nicht so weit kommen müssen«, sagte er leise und wie zu sich selbst. »Wären die Roamer doch nur bereit gewesen, mit uns zusammenzuarbeiten, als Teil des Teams namens Menschheit… wenn sie doch nur die Notwendigkeiten der Situation eingesehen hätten…« Er hob den Kopf und sah Stromo an, der auf Anweisungen wartete. »Es kann keinen bedeutenderen Sieg geben als die Übernahme von Rendezvous. Admiral, bereiten Sie einen gezielten Angriff vor und stellen Sie eine Flotte zusammen, die groß genug ist, um den Sieg zu garantieren. Zerstören Sie den Sitz der Roamer-Regierung und brechen Sie damit den Widerstandswillen der Clans. Anschließend wird ihnen gar nichts anderes übrig bleiben, als sich uns zu fügen.«
»Was ist mit Opfern, Vorsitzender?«
Basil runzelte die Stirn. »Belasten Sie mich nicht mit zu vielen Details.«
Stromo faltete so die Hände, als könnte er seine Aufregung kaum unter Kontrolle halten. Nach der verheerenden Niederlage bei Jupiter wünschte er sich einen Kampf, bei dem er sich des Sieges sicher sein konnte. »Ich werde den Einsatz selbst leiten.«
101 KÖNIG PETER
König Peter schwor, dass er Basil Wenzeslas nie wieder trauen würde – als ob er ihm jemals getraut hätte. Zuerst befahl der Vorsitzende den Angriff auf das Roamer-Depot, und dann verhinderte er eine Begegnung Peters mit Sprecherin Peroni, als sie zur Erde kam. Die Situation im Spiralarm wurde immer schwieriger, und nichts entwickelte sich den Wünschen des Vorsitzenden gemäß, was dazu führte, dass Wenzeslas die Geduld verlor… und Fehler machte.
Du bist nicht mehr der Alte, Basil.
Peter ersuchte um ein kurzes Treffen mit dem Vorsitzenden, und Wenzeslas räumte ihm widerstrebend fünfzehn Minuten in seinem Terminkalender ein. Für einen Moment wünschte sich Peter, dass ihn Estarra begleiten könnte, um ihn allein durch ihre Präsenz zu stärken, aber dies musste er allein hinter sich bringen.
Basil faltete die Hände auf seinem Computerschreibtisch, in dessen Bildschirmfenstern Daten und Bilder um die Aufmerksamkeit des Vorsitzenden wetteiferten. »Es ist ungewöhnlich, dass Sie die richtigen Kanäle benutzen, Peter. Sie haben es sich zur Angewohnheit gemacht, einfach bei irgendwelchen Besprechungen zu erscheinen, als hätten Sie ein Recht darauf, an ihnen teilzunehmen.«
Peter ignorierte den Köder. »Ich zeige gutes Benehmen. Damit Sie nicht noch einmal versuchen, mich zu töten. Oder Estarra.«
Der Vorsitzende verzichtete auf Höflichkeitsfloskeln. »In einigen Minuten muss ich mich um eine andere Sache kümmern. Worüber möchten Sie mit mir sprechen?«
»Über Prinz Daniel. Ich weiß, dass Sie ihn irgendwo im Flüsterpalast verstecken. Ich möchte mit ihm reden.«
Basil blieb gelassen. »Warum?«
Peter hob die Brauen. »Wäre es nicht bessere Publicity, wenn man uns beide zusammen in der Öffentlichkeit sähe, als große glückliche Familie? Immerhin ist er mein lieber ›Bruder‹, auch wenn ich ihn nie sehe.«
»Daniel ist noch nicht bereit für einen Auftritt in der Öffentlichkeit.«
»Wird er jemals bereit sein?«
Basil ging nicht auf die Frage ein und beugte sich vor. »Nennen Sie mir den wahren Grund für Ihr Interesse an ihm.«
Peter zuckte mit den Schultern und glaubte, dass er
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