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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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den Roamern den Krieg erklärt hat.«
    »Wir haben unsere eigenen Definitionen.«
    »Könnte ich mit einem ihrer Repräsentanten sprechen? Meine Herkunft erlaubt es mir vielleicht, die… Misshelligkeiten zu überwinden. Ich eigne mich nicht dafür, Rekruten auf dem Mars über Hindernisstrecken zu schicken.«
    »Sie sind ein guter Soldat, Commander, aber kein Diplomat. Überlassen Sie die politischen Angelegenheiten der Hanse, in Ordnung?«
    »Shizz, auch Robb Brindle war kein Diplomat, aber das hinderte die TVF nicht daran, ihn in die Tiefen von Osquivel zu schicken, damit er dort mit den Drogern spricht.«
    »Und sehen Sie nur, was daraus geworden ist.« Die Admiralin nickte und hielt das Gespräch offenbar für beendet. »In der Zwischenzeit sollten Sie ein wenig in sich gehen. Sind Sie tief in Ihrem Herzen eine Angehörige der TVF oder noch immer Roamerin?«
    Tasia zögerte. »Kann ich nicht beides sein?«
    »Nicht wenn beide Seiten Krieg gegeneinander führen.«
    Zweifellos hatten Ermittler der Abteilung für innere Angelegenheiten bereits damit begonnen, Tasias Vergangenheit zu untersuchen. Wenn sich herausstellte, dass sie EA mit einer Warnung zu Del Kellums Werften geschickt hatte, so musste sie damit rechnen, dass man sie wegen Verrat oder Spionage vor ein Kriegsgericht stellte. Tasia musste sehr vorsichtig sein und durfte der TVF keinen Grund geben, noch misstrauischer zu werden…
    Nach dem Gespräch mit Admiral Willis kehrte sie zu ihrem Quartier zurück und fand dort auch keine Antworten, nicht einmal bei ihrem Zuhörer-Kompi. EA konnte ihr keinen nützlichen Rat anbieten.
    Mit der Zerstörung des Hurricane-Depots hatte Basil Wenzeslas den Fehdehandschuh hingeworfen und eine Eskalation herbeigeführt, obwohl es möglich gewesen wäre, das Problem friedlich zu lösen. Tasia hatte den Vorsitzenden immer für kühl und sachlich gehalten, aber jetzt beschritt er einen Weg, der ihr sehr fragwürdig erschien.
    Für die TVF gab es kein Zurück mehr. Sie würde weiter gegen die Roamer vorgehen, bis sie ihre Ziele erreichte. Doch die Roamer gaben sich nicht so leicht geschlagen. Wie war es möglich, dass die TVF so wenig von der Mentalität der Roamer verstand? Es war eine schlimme Situation, und sie würde noch viel schlimmer werden.
    Und Tasias Aufgabe bestand jetzt darin, weitere Soldaten für die Schiffe auszubilden, die Stützpunkte der Clans angreifen sollten.

100 BASIL WENZESLAS
    Das grelle blauweiße Licht von Kaliumdampflampen kam von oben und projizierte rasiermesserscharfe Schatten im offenen Untersuchungsraum. Basil stand neben Admiral Stromo und betrachtete das sonderbare Schiff skeptisch: Es war ein Ungeheuer aus ganz unterschiedlichen Komponenten und Ersatzteilen, die wie aufs Geratewohl zusammengefügt wirkten und eigentlich nicht funktionieren sollten. Das Schiff sah plump und schwerfällig aus, doch dieser Eindruck täuschte – es war sehr schnell.
    »Das ist ein Roamer-Schiff, Vorsitzender«, sagte Stromo. »Wir haben es beim Hurricane-Depot erbeutet.«
    Basil verschränkte die Arme, wobei er darauf achtete, dass keine Falten in seinem teuren Anzug entstanden. Er wusste, dass die Roamer während ihrer vielen Jahre des Mangels und der Isolation innovative, exzentrische Technik entwickelt hatten, aber er wusste nicht, warum eine Untersuchung dieses Schiffes lohnen sollte. »Bitte sagen Sie nicht, dass Sie unsere Remoras rekonfigurieren wollen, damit sie so aussehen. Was könnten Sie einem solchen Konstruktionsmuster entnehmen?«
    Stromo hatte in den vergangenen Jahren zugenommen, was Basil veranlasste, missbilligend die Stirn zu runzeln. Vielleicht sollte der Admiral häufiger an Übungen teilnehmen, als immer nur hinter seinem Schreibtisch zu sitzen.
    »Es geht mir nicht ums Konstruktionsmuster. Der Inhalt der Datenbanken hat mein Interesse geweckt.«
    Daraufhin hob Basil die Brauen. »Wie konnten Sie auf die Computersysteme zugreifen, ohne dass es zu einer automatischen Löschung der Daten kam?« Nach Cesca Peronis Aufforderung an die Weltraumzigeuner, spurlos zu verschwinden, würde es für die Hanse noch schwerer sein, sie zu finden.
    »Reines Glück, Vorsitzender. Der Pilot dieses Schiffes versuchte, den Computer zu zerstören, aber wir erwischten ihn, bevor er die Sicherheitsautomatik aktivieren konnte. Etwa die Hälfte der Dateien ging verloren, doch unsere kryptographischen Experten konnten die übrigen Daten wiederherstellen. Wir haben jetzt die genauen Koordinaten von mehr als zehn

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