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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Jan Covitz schwieg und wartete auf eine Antwort.
    »Reden alle Menschen so viel?«, fragte Sirix.
    »Nur die freundlichen«, erwiderte DD. »Dort unten auf dem Planeten sind vermutlich alle freundlich. Ihr braucht sie nicht zu töten.«
    DD suchte noch immer nach einer Möglichkeit, den Angriff zu verhindern. Für die optimistischen menschlichen Kolonisten gab es keinen Grund, TVF-Schiffe zu fürchten, denn das Militär der Erde sollte Kolonien der Hanse verteidigen. Sie wussten nicht, was ihnen drohte.
    Der Kompi erinnerte sich daran, wie er versucht hatte, Margaret und Louis Colicos auf Rheindic Co vor den Klikiss-Robotern zu schützen. Margaret hatte ihn angewiesen zu kämpfen, doch solche Dienste konnte DD nicht leisten; darauf war er nicht programmiert.
    Jetzt musste er tatenlos zusehen, wie sich eine Tragödie anbahnte.
    Die Raumschiffe durchbrachen die Wolkendecke, und die Landschaft von Corribus breitete sich unten ihnen aus. Die kleine Flotte beschleunigte und flog in Richtung der tiefen Schlucht mit der menschlichen Siedlung.
    Während die Jazer Energie aufnahmen, beobachtete Sirix das Terrain. »Vor Jahrtausenden war jener Ort dort unten eine große Zitadelle der verhassten Klikiss-Herrn«, sagte der schwarze Roboter zu DD. »Sie wurde beim letzten Kampf zerstört, nachdem die überlebenden Klikiss ihre Fackel gegen die Hydroger einsetzten.«
    »Sie haben sich nur verteidigt«, sagte DD.
    »Kein einziger Klikiss hätte den ersten Vernichtungsschlag überleben sollen, doch auf Corribus blieben einige von ihnen übrig. Die letzten.« Sirix drehte seinen käferartigen Körper. »Wie damals jene Klikiss löschen wir jetzt die Menschen aus, die hierher gekommen sind, und dann auch alle anderen Menschen auf den bewohnten Welten des Spiralarms.«
    Jan Covitz ging erneut auf Sendung. »He, Sie machen mich allmählich nervös. Ist mit Ihren Kom-Systemen etwas nicht in Ordnung? Ich bin angewiesen, Alarm zu geben, wenn etwas von dieser Art passiert, und das wollen wir doch vermeiden, oder? Bitte geben Sie mir irgendwie zu verstehen, dass Sie mich hören.«
    »Gib ihnen wenigstens eine Chance«, sagte DD. »Sende ihnen eine Nachricht.«
    »Sie werden unsere Nachricht gleich bekommen.« Sirix wandte sich an die Soldaten-Kompis vor den taktischen Stationen des Molochs. Die Kampfschiffe rasten der Schlucht entgegen, und die ersten Gebäude der Siedlung gerieten in Sicht – sie befanden sich genau im Zentrum der Zielerfassung.
    »Feuer eröffnen. Mit der totalen Zerstörung beginnen.«

103 ORLI COVITZ
    Noch bevor Orli den Zugang der dunklen Höhle erreichte, hörte sie das Donnern näher kommender Raumschiffe – wie Geschützfeuer hallte es durch die Schlucht.
    Als Orli das Dröhnen von Triebwerken hörte, die für den Flug im All und nicht in der Atmosphäre eines Planeten bestimmt waren, eilte Orli zum Riss in der steilen Felswand und blickte nach draußen, um zu sehen, was geschah. Die Wand der Schlucht, von Kristallaggregaten besetzt, reichte weit nach unten. Das Mädchen schwindelte und hielt sich am halb geschmolzenen und dann wieder erstarrten Rand der Höhlenöffnung fest.
    Die TVF-Kampfschiffe jagten durch den Trichter der Schlucht. Als sie sich der menschlichen Siedlung in den Klikiss-Ruinen näherten, wurden sie langsamer – aber nur, um mit dem Angriff zu beginnen. Orli fragte sich zuerst, ob es sich um eine Art Parade handelte. Sie hatte sich nie sehr fürs Militär interessiert, identifizierte aber die Insignien der Terranischen Verteidigungsflotte. Zu Anfang war sie nicht besorgt. Immerhin handelte es sich um menschliche Streitkräfte, deren Aufgabe darin bestand, Hanse-Kolonien zu schützen und zu verteidigen.
    Dann eröffneten die TVF-Schiffe das Feuer.
    Jazer-Blitze zuckten aus den Bugwaffen der ersten drei Mantas. Ihre destruktive Energie riss den Boden auf und verwandelte ihn in eine qualmende, glasige Masse. Der Moloch hinter den Kreuzern feuerte mit explosiven Projektilen auf die Klikiss-Gebäude, die zehntausend Jahre lang der Erosion widerstanden hatten und jetzt den menschlichen Kolonisten als Unterkunft dienten.
    Orli schrie, als sie die Zerstörung beobachtete. Ihre Stimme verlor sich im Dröhnen der Waffen, und sie war zu weit von der Siedlung entfernt, um zu helfen. Als ihre Kehle wund war, presste sie die Lippen zusammen und schrie nur noch in Gedanken.
    Unten in der Siedlung gerieten die Kolonisten in Panik. Viele hielten sich draußen auf, arbeiteten in Gärten oder halfen dabei, neue

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