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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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hortete. Alles war Teil der langfristigen Vorbereitungen auf die Rückkehr der Hydroger.
    »Warum hast du den Menschen gestattet, bei Oncier die Klikiss-Fackel zu testen, wenn du wusstest, was geschehen würde?« Trotz des vollen Zugangs zum Thism verstand Jora’h seinen Vater nicht. »Warum bist du ein Risiko eingegangen und hast das Schicksal herausgefordert?« Eins verstand er: Der frühere Weise Imperator – und alle Ildiraner – hatten die Ambitionen der Menschheit oft unterschätzt und falsch beurteilt. War Cyroc’h bis zum Schluss davon überzeugt gewesen, dass die Wissenschaftler der Hanse letztendlich auf den Einsatz der Klikiss-Fackel verzichten würden? Vielleicht hatte Cyroc’h kein klares Bild vom Ausmaß des menschlichen Wahns gewonnen…
    Jora’h runzelte die Stirn, als er den phosphoreszierenden Totenkopf betrachtete, dazu entschlossen, sich aus seiner verfahrenen Situation zu befreien. Er spürte einen plötzlichen kalten Hauch und hörte fernes Flüstern, wandte sich den Knochen seiner Vorgänger zu. »Ja, Vater, ich werde meinem Volk dienen und es durch alle Krisen führen, wie es meine Pflicht gebietet. Aber dein Weg ist nicht der einzige. Wenn ich eine andere Lösung finde, verlasse ich diesen Pfad.«
    Sein Sohn Zan’nh, der jetzt die Aufgaben des Adar wahrnahm, hatte eine Analyse in Hinsicht auf die gegenwärtigen Ekti-Vorräte übermittelt, und es betrübte den Weisen Imperator festzustellen, wie schnell sie zur Neige gingen. Das Reich brauchte Treibstoff für den Sternenantrieb. Die Vorräte mussten erneuert werden.
    Zan’nh würde das Kommando über die Solare Marine bald offiziell übernehmen. Sein Vorgänger und Mentor Adar Kori’nh war zusammen mit vielen anderen bei einem selbstmörderischen Angriff auf Qronha 3 ums Leben gekommen. Alles deutete darauf hin, dass die Hydroger von jenem Planeten vertrieben worden waren, und wenn das stimmte, konnte in der Atmosphäre von Qronha 3 Ekti produziert werden – bis die Hydroger zurückkehrten.
    Wenigstens diese Maßnahme konnte er ergreifen. Das Reich sah sich Herausforderungen gegenüber, die Jora’h zwangen, große Risiken einzugehen. Aber noch schlimmer wäre es gewesen, überhaupt nichts zu versuchen.
    Als er sich von den leuchtenden Knochen abwandte und den wenig hilfreichen Totenköpfen seiner Vorgänger keine Beachtung mehr schenkte, fühlte Jora’h Zuversicht angesichts der getroffenen Entscheidung. Wenn die Hydroger aus den Tiefen von Qronha 3 verschwunden waren, konnte er Zan’nh anweisen, eine der großen Himmelsminen zusammenzubauen und mit einer vollen Crew aus Ildiranern des Ektisammler-Geschlechts zum Gasriesen zu fliegen. Das war ein positiver Schritt – ein weiterer Sieg, ermöglicht durch den heldenhaften Tod von Adar Kori’nh.
    Mit einem grimmigen Lächeln verließ Jora’h das Ossarium und rief nach seinem Sohn Zan’nh.

10 SULLIVAN GOLD
    Man sagt, das Schicksal winke. Manchmal kratzt es auch leise oder hämmert wie ein Betrunkener an die Tür.
    Als die Hanse von der Niederlage der Hydroger bei Qronha 3 erfuhr, beschloss sie sofort, die Gunst der Stunde zu nutzen. Gewaltige Wasserstoffwolken standen zumindest vorübergehend für die Ekti-Produktion zur Verfügung, und diese Möglichkeit konnte nicht ignoriert werden.
    Riesige Transporter brachten Komponenten von orbitalen Industriezentren zum ildiranischen Gasriesen, wo sie am Rand der Atmosphäre zu einer großen Himmelsmine verbunden wurden. Hochbezahlte Freiwillige unterzeichneten Arbeitsverträge. Nur Irre oder unheilbare Optimisten waren bereit, einen solchen Job anzunehmen.
    Sullivan Gold nahm das Angebot an, Verwalter der neuen Himmelsmine zu werden. Er war sich sehr wohl der Risiken bewusst, traf eine geschäftliche Entscheidung, die ihm durchaus sinnvoll erschien. Das Ergebnis bestand entweder aus etwas, auf das er stolz sein konnte, oder einer angemessenen Grabinschrift.
    Als die ersten Transporter der Hanse Qronha 3 erreichten, beobachtete Sullivan, wie ganze Schwärme von Arbeitern mit der Montage der großen Bauteile begannen. Schwere Tanks, Ekti-Reaktoren, Lebenserhaltungssysteme und technische Module wurden Stück für Stück zu einem größeren Ganzen zusammengesetzt, wie die Teile eines Puzzles. Sullivan überprüfte jeden einzelnen Schritt des Vorgangs und kontrollierte die Arbeiten immer wieder.
    Hunderte von Männern und Frauen kamen nach Qronha 3, um die große Himmelsfabrik zu bauen, aber nur einige Dutzend würden nach Inbetriebnahme der

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