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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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gefunden hatten. Jetzt geht’s los. Auf den Sensorschirmen war zu sehen, wie torpedoartige Generatoren in den Tiefen der Atmosphäre von Ptoro verschwanden.
    »Teilen Sie Yarrod mit, dass sich die Techniker an Bord des Scoutschiffs bereithalten sollen. Wenn unsere Anker in Position sind, soll sofort der Neutronenstern hierher transferiert werden.«
    Rossia gab die Informationen durchs Weltbaumnetz weiter.
    Die an den Navigationsschirmen sitzende Elly Ramirez runzelte die Stirn. »Inzwischen sollten die Hydroger eigentlich aufgescheucht sein.«
    »Beklagen Sie sich?« Tasia faltete die Hände, und Entschlossenheit funkelte in ihren Augen. »Gleich haben die Droger andere Dinge zu tun, als hinter uns herzujagen.«
    Ptoro wirkte so harmlos und uninteressant. Tasia bedauerte, dass dies nicht Osquivel war – sie hätte sich gern für die Niederlage der Flotte gerächt. Tief in sich fühlte sie eine vertraute Leere, als sie an Robbs Tod und all die anderen TVF-Opfer dachte. Sogar den grässlichen Patrick Fitzpatrick III. vermisste sie. Sie hatte sich immer gewünscht, dass der eingebildete Mistkerl seine wohlverdiente Strafe bekam, aber von ihr, nicht von den Drogern.
    »Ankerpunkte in Position, Commander Tamblyn«, meldete Zizu.
    »Transfer einleiten. Sollen die Droger ihr Geschenk bekommen.«
    Rossia gab die Anweisung mithilfe des Schösslings weiter. Er hielt die großen Augen geschlossen, als wollte er nicht sehen, was geschah. Auf der Brücke des Manta-Kreuzers herrschte angespannte Stille. Die Schiffe der Eskorte sendeten Anfragen, aber Tasia beantwortete sie nicht. Noch nicht.
    Der grüne Priester sah auf. »Es ist vollbracht. Yarrod bestätigt die Öffnung des Wurmlochs und den Transfer des Neutronensterns.«
    Tasias Miene erhellte sich. »Er hat begonnen.«
    Sie beobachteten den riesigen grauen Planeten, sah jedoch keine Veränderung. Unmittelbar nach dem Eintreffen des Neutronensterns würde die Kernfusion beginnen und eine Schockwelle durch den Gasgiganten rasen.
    »Ich hoffe, dass ihr alle verbrennt!«, zischte Tasia voller Zorn und Rachsucht.

12 PATRICK FITZPATRICK III.
    Er wurde nicht müde, seinen Ärger zum Ausdruck zu bringen. »Verdammte Kakerlaken!«, brummte Patrick Fitzpatrick zum wiederholten Mal, seit er sich von seinen Verletzungen durch den Hydroger-Angriff erholt hatte.
    »Ja«, sagte der untersetzte Bill Stanna in dem großen Raum im Innern des Asteroiden. »Ich bin Soldat geworden, um gegen die Droger zu kämpfen, nicht um meine Zeit damit zu vergeuden, von Weltraum-Abschaum gefangen gehalten zu werden.« Die Ausbilder hatten bei Stanna keine besonderen Fähigkeiten oder Talente entdeckt. Er war nur ein einfacher Soldat, dazu bereit, Anweisungen auszuführen und zu kämpfen. »Ich habe keine Lust, noch länger für sie zu arbeiten.«
    Fitzpatrick setzte sich trotzig auf den steinernen Boden und kämmte sein rotblondes Haar in dem unentwegten Versuch, es selbst unter diesen Bedingungen in Ordnung zu halten. »Ja, verdammt! Und ich glaube, du brauchst auch gar nicht zu arbeiten, Bill.«
    Fitzpatrick war groß; er sah recht gut aus, trotz der ein wenig zu spitzen Nase. In der Stirn über den nussbraunen Augen zeigten sich permanente Falten, was seinem Gesicht etwas Missbilligendes gab.
    »Sie können uns nicht zur Arbeit zwingen«, sagte Shelia Andez, eine Waffenspezialistin, die nach der Zerstörung ihres Moloch über Osquivel in einer Rettungskapsel überlebt hatte. Sie ging in dem Raum umher, und ihr Blick galt den aufeinander gestapelten Vorratsbehältern. Die übrigen TVF-Gefangenen waren anderen Arbeitsgruppen zugeteilt worden, und die meisten von ihnen verweigerten ebenfalls die Kooperation. »Gibt es nicht so etwas wie Gefangenenrechte? Wenn wir Kriegsgefangene sind, müssen die Kakerlaken bestimmte Regeln beachten.«
    Fitzpatrick fühlte Abscheu. »Selbst wenn es eine solche Übereinkunft gäbe, die Kakerlaken könnten sie wahrscheinlich nicht lesen.« Stanna lachte laut, als hätte er seit langer Zeit nichts Komischeres gehört.
    »Wenn wir die Arbeit nicht erledigen, greifen die Roamer auf ihre Kompis zurück«, sagte Kiro Yamane, ein Kybernetik-Spezialist. Im Gegensatz zu den anderen gehörte er nicht direkt zur Terranischen Verteidigungsflotte. Er galt als Genie mit einem intuitiven Verständnis für Robotik; auf der Erde hatte er unter Swendsen und Palawu in Kompi-Fabriken gearbeitet. Er war mit der Kampfgruppe nach Osquivel aufgebrochen, um die Leistungsfähigkeit der neuen

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