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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Anweisungen zu erteilen, als sich plötzlich etwas in ihm zusammenkrampfte – Pery’h war gestorben!
    Den unerwarteten Tod des Weisen Imperators Cyroc’h hatten alle Ildiraner im Reich gefühlt, denn das Thism verband sie direkt mit ihm. Doch die Ermordung des Designierten-in-Bereitschaft schickte nur eine kleine Welle des Unbehagens durch Zan’nhs Crew. Er allein wusste, was geschehen war.
    »Kursänderung.« Seine Stimme klang seltsam rau, aber es mangelte ihr nicht an Entschlossenheit. »Wir müssen sofort nach Ildira zurück! Ich habe etwas im Thism gespürt.«
    »Ja, Adar.«
    Die Brückenoffiziere begannen damit, den neuen Kurs zu berechnen und gaben Zan’nhs Befehl an die achtundvierzig anderen Schiffe weiter. In perfekter Formation wendete der Manipel.
    Plötzlich wurde ein Alarm ausgelöst, und der Offizier an der Kommunikationskonsole sah überrascht auf die Anzeigen. »Sie haben Recht, Adar. Wir haben gerade einen Notruf empfangen, von…« Der Bildschirm zeigte ihm die Details. »… der Splitter-Kolonie Hrel-oro.«
    »Hrel-oro?« Das hatte Zan’nh ganz und gar nicht erwartet.
    Er wandte sich dem Hauptschirm zu, auf dem das schmale, reptilienartige und rußverschmierte Gesicht eines Geschuppten erschien. Seine Schlitzaugen blinzelten hektisch. »… angegriffen. Wir können nichts gegen sie ausrichten und wissen nicht, was sie wollen.«
    Explosionen donnerten im Hintergrund. Eine riesige Kugel flog über den Himmel, gefolgt von fünf weiteren. Eiswellen gingen von ihnen aus. Koloniegebäude knackten und brachen auseinander. »Warum sind die Hydroger hierher gekommen?«, rief der Geschuppte. »Schicken Sie so schnell wie möglich Hi…« Die Kom-Sendung wurde abrupt unterbrochen.
    Zan’nh versteifte sich, und es lief ihm kalt über den Rücken. »Wir fliegen nicht nach Ildira. Wie weit ist Hrel-oro entfernt?«
    »Wir können in einer Stunde dort sein, Adar. Wir sind die nächsten Kriegsschiffe.«
    »Beschleunigen Sie, sobald der Kurs berechnet ist. Höchstgeschwindigkeit.« Was auch immer mit Pery’h geschehen war – die Hydroger griffen eine ildiranische Splitter-Kolonie an. Dies war seine Aufgabe. Darauf hatte ihn Adar Kori’nh vorbereitet, und Zan’nh wollte das Andenken seines Mentors ehren. »Wir greifen die Hydroger an und zeigen ihnen, wozu die Solare Marine fähig ist.«
    Der Manipel sprang durchs All, der Konfrontation entgegen. Zan’nh ließ seine Soldaten an ihren Stationen üben. »Wir müssen für das bereit sein, was wir auf Hrel-oro vorfinden. Jede Waffe, jedes Schiff, jeder Kämpfer. Uns bleibt nur wenig Zeit.«
    Er drehte sich im Kommando-Nukleus um und sprach zur Crew. »Projizieren Sie alle Informationen über die Kolonie auf meinen taktischen Schirm. Ich möchte über Terrain, Geschichte und den Hintergrund Bescheid wissen. Was könnte die Hydroger dorthin geführt haben?« Er beauftragte die sieben Septars und auch Qul Fan’nh, den Kommandanten des Manipels, sich mit den Daten zu befassen und wenn möglich Vorschläge zu entwickeln. Zan’nh befasste sich mit den zur Verfügung stehenden Informationen, nahm alles in sich auf.
    Hrel-oro war ein trockener, warmer Planet, wie viele der seit langer Zeit verlassenen Klikiss-Welten. Große Bäume gab es dort nicht, nur niedrige Büsche und Sträucher, aber der Boden enthielt wertvolle Mineralien und Metalle. Vor über tausend Jahren hatte der Weise Imperator Geschuppte angewiesen, dort eine industrielle Splitter-Kolonie zu gründen. Zwar lebten viele ildiranische Geschlechter auf Hrel-oro, aber der größte Teil der Bevölkerung bestand aus Geschuppten. Sie betrieben die Bergwerke, gruben sich durch die Wände tiefer Schluchten und verarbeiteten die gewonnenen Rohstoffe. In den weiten Wüsten hatten sie Sonnenkraftwerke gebaut und dort Windturbinen errichtet, wo die Schluchten enger wurden und besonders starker Wind wehte.
    Während die neunundvierzig Kriegsschiffe durchs All jagten, ging Zan’nh Berichte über frühere Angriffe der Hydroger durch, sowohl auf Planeten der Menschen als auch auf ildiranischen Welten. Hinter einigen von ihnen steckte Vergeltung für den Einsatz von Himmelsminen in den Atmosphären bestimmter Gasriesen – ein verständliches Motiv. Die Schläge gegen Corvus Landing, Boone’s Crossing, Hyrillka und den unbewohnten Planeten Dularix deuteten darauf hin, dass es den Hydrogern darum gegangen war, den Weltwald und alle großen Bäume zu vernichten.
    Hrel-oro passte nicht in dieses Muster. Offenbar

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