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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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an einer Versammlung in der Stadt teil. Die hohen Tiere entscheiden dort darüber, wie die Probleme dieser Welt zu lösen sind.«
    »Ich dachte, du hättest bereits alle Probleme gelöst.«
    »Das habe ich, aber man hört nie auf mich. Das hat sich bei der letzten Wahl herausgestellt.« Jan zerzauste ihr so das Haar, als wäre sie noch ein kleines Kind.
    In ihrem kleinen Haus am Rand des kalten Sumpfs fehlte Luxus, aber dafür gab es zahlreiche gemütliche Dinge. Orli war in den größeren Häusern von Kolonisten gewesen, die seit langem auf Dremen lebten, und sie hielt ihr eigenes Zuhause für wohnlicher. Sie nahmen die Rucksäcke ab, Jan schaltete die Heizung ein, und Orli machte sich daran, das Essen zuzubereiten.
    Eine gedruckte Werbemitteilung über die neue Transportal-Kolonisierungsinitiative der Hanse erwartete sie. Jan Covitz gab vor, sie nicht zu bemerken, aber Orli sah, wie es in seinen Augen aufleuchtete.

22 RLINDA KETT
    Voller Aufregung angesichts der vielen Geschäftsmöglichkeiten, die die neue Kolonisierungsinitiative der Hanse mit sich brachte, flog Rlinda Kett mit ihrer Unersättlichen Neugier zur stillen Welt Crenna. Es wurde Zeit, Reichtum und Erfolg zu teilen. Und die Arbeit. Sie begab sich auf direktem Wege zu ihrem besten früheren Piloten und Lieblings-Exmann Branson Roberts.
    Vor fast zwei Jahren hatte sich BeBob mit Erfolg von seinem beschwerlichen Dienst in der TVF verabschiedet – er war zu gefährlichen Erkundungsmissionen gezwungen gewesen. Da sein Ausscheiden aus dem Dienst keineswegs mit amtlichem Segen erfolgt war, führte er seitdem ein einfaches und vor allem unauffälliges Leben auf Crenna. Inzwischen langweilte er sich vermutlich so sehr, dass er den Tränen nahe war.
    An Bord ihres Schiffes trug Rlinda normalerweise eine hautenge schwarze Hose über ihren breiten Hüften und dicken Beinen, weil sie praktisch war. Aber da eine Begegnung mit BeBob bevorstand, streifte sie einen langen, violetten und mit irisierenden Fäden durchwirkten Kaftan über, der aus ihrer ersten theronischen Fracht stammte. Die Farbe gefiel ihr, und außerdem glaubte sie, dass sie durch die Streifen und Muster besonders attraktiv wirkte.
    Bebob begrüßte sie mit seinem wundervollen, aber nichts verratenden Lächeln. Wie üblich trug er einfarbige Kleidung: eine Arbeitshose der Kolonie und ein weites, langärmeliges Hemd, das nicht modisch war und ihm auch nicht gut stand. Rlinda nahm seinen schlanken Arm, führte ihn zurück zum Koloniehaus und machte ihm dann ein Angebot, von dem sie wusste, dass er es nicht ablehnen konnte. »Hättest du Lust, wieder die Blinder Glaube zu fliegen?«
    »Aber… ich habe keinen Treibstoff, und das Schiff muss repariert werden.« Die großen runden Augen wirkten so unschuldig und hinreißend in seinem ledrigen Gesicht.
    Rlinda beugte sich vor und küsste sein großes Ohr, was dazu führte, dass er errötete. »Hör auf, nur an die Probleme zu denken, und beantworte meine Frage.«
    »Musst du überhaupt fragen? Ich hasse es, hier festzusitzen. Ich fürchte, eines Morgens zu erwachen und Wurzeln geschlagen zu haben. Gib mir Metallwände und ordentlich wieder aufbereitete Luft anstatt den Geruch von Regen und Düngemitteln; solange ich nicht mit Kugelschiffen der Hydroger Katz und Maus spielen muss, wie es General Lanyan von mir verlangte, ist mir alles recht.«
    »Keine Sorge.« Rlinda zerzauste BeBob das rauchgraue Haar und betrat mit ihm das Haus. »Außerdem ist der Job völlig legitim.«
    »Das ist mal was anderes.«
    »Für dich vielleicht. Ich bin immer eine respektable Geschäftsfrau gewesen.«
    »Du hast immer gewusst, wann es besser ist, die Augen zu schließen.«
    »Das gehört dazu, eine respektable Geschäftsfrau zu sein, BeBob.« Sie schloss die Tür seines Hauses und schnupperte. »Wer kocht für dich? Das riecht nach dutzendweise Fertiggerichten. Schäm dich.«
    »Ich habe mich an die Nahrungsrationen gewöhnt. Es ist erstaunlich, wie sehr man sie mit ein wenig heißer Soße verbessern kann.« Rlinda verzog so sehr das Gesicht, dass BeBob schallend lachte. Ohne zu fragen öffnete er eine Flasche Rotwein für sie beide.
    »Ich hoffe, das ist eine Flasche für besondere Gelegenheiten«, sagte Rlinda. »Es wäre den Umständen angemessen.«
    »Es ist immer eine besondere Gelegenheit, wenn du mich besuchst, Rlinda.«
    »Und erst recht, wenn ich dir einen guten Job anbiete.«
    »Oder Sex.« BeBob reichte ihr ein Glas und nahm für sich selbst ein

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