Sonnenstürme
an dem sie störend und lästig wurde. Noch nicht.
Sarein hatte ihren eigenen Zugangskode benutzt, ein Geschenk, das Basil ihr vor vielen Jahren gemacht hatte und das sie nicht zu missbrauchen wagte. Sie trug dünne Kokonfasern und ein Schultertuch, das auf ihren Botschafterstatus hinwies. Die eng anliegende Kleidung brachte ihre Figur deutlich zur Geltung. Sie stand in der Tür und lächelte im goldenen Licht, das durchs transparente Dach des Penthouses fiel. »Guten Morgen, Vorsitzender.«
Er setzte sich im Bett auf und schenkte Sarein ein Lächeln, das sie als Ermutigung nahm. Langsam und auf eine verführerische Weise streifte sie ein Kleidungsstück nach dem anderen ab. Inzwischen hätte Basil längst an ihren Körper gewöhnt sein und es satt haben sollen, ihn zu sehen, aber er fand noch immer großen Gefallen an ihrer Nacktheit.
Nach dem Angriff auf Theroc hatten sie und Königin Estarra voller Ungeduld auf Berichte von ihrer Heimatwelt gewartet und die von den Schiffen der TVF nach der Rettungsmission aufgenommenen Bilder gesehen. Sarein hatte Basil um den persönlichen Gefallen gebeten, mehr Schiffe nach Theroc zu schicken, aber er hatte sich dagegen entschieden, denn immerhin waren die Theronen in der Vergangenheit nicht bereit gewesen, auf seine Bitten um Hilfe einzugehen. Er wollte keine Brücken hinter sich abbrechen, aber auch nicht zu hilfsbereit sein.
Sarein hatte einen Teil ihrer kühlen Rationalität verloren und immer mehr seine Nähe gesucht, was bei Basil allmählich Alarm auslöste. Als offizielle Botschafterin hätte Sarein eigentlich klar sein müssen, dass sie sich auf den Weg nach Theroc machen sollte, aber sie zog es ganz offensichtlich vor, auf der Erde zu bleiben. Basil lieferte ihr all den politischen Vorwand, den sie brauchte, um sich weiterhin im Palastdistrikt aufzuhalten, denn es war ihm lieber, sie in der Nähe zu wissen. Die Ware namens Stabilität war in der letzten Zeit sehr selten geworden.
Als Sarein nackt im Licht der aufgehenden Sonne stand, verbarg Basil seine Bewunderung nicht. Sie war perfekt, nicht nur in Hinsicht auf Brüste, Schenkel und die kaffeebraune Haut, sondern auch in Bezug auf ihr Verständnis für die Politik und ihren Wunsch, Ziele zu erreichen, die seinen eigenen ähnelten. Sie passten gut zusammen.
»Möchtest du mich, Basil?«
»Die Antwort ist offensichtlich, wenn du zur richtigen Stelle blickst.«
Sarein lachte, sprang aufs Bett, drückte ihn zurück und setzte sich auf ihn. Sie zog die Decke beiseite, damit sie nicht störte. Basil streichelte ihre Brüste, ließ die Hände dann zu ihrer Taille sinken und drückte die Hüften. Sie brauchte keine Hilfe dabei, ihn in sich aufzunehmen.
Trotz ihres unbeugsamen Ehrgeizes und ihrer sexuellen Leidenschaft hätte Basil nicht gedacht, dass ihre Beziehung so lange andauern würde. In letzter Zeit begegnete sie ihm mit einer gewissen Vorsicht, obwohl sie ihn brauchte, wirkte fast… eingeschüchtert. Er fragte sich, wie viel sie von seinem Plan wusste, ihre Schwester Estarra und den König zu ermorden.
Sarein schien bestrebt zu sein, ihn abzulenken, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, als sie sich schnell bewegte, den Kopf nach hinten geneigt und die Augen geschlossen. Aus ihrem Atem wurde ein leises Keuchen.
Möchte sie mich daran hindern, über etwas Bestimmtes nachzudenken?
Er durfte nicht zulassen, dass sie eine solche Kontrolle über ihn erlangte, wenn er sich mit anderen Dingen befassen musste. Basil unterbrach den Rhythmus und fragte: »Hattest du Erfolg bei den grünen Priestern, Sarein? Ich habe gesehen, wie du mit Nahton gesprochen hast.«
Sie verharrte, verwundert darüber, dass er in einem so intimen Moment über politische Dinge sprach. Dann rutschte sie ein wenig zurück und nahm ihn noch tiefer in sich auf, als wollte sie sicherstellen, dass er in ihr blieb. »Ja, Basil. Bei vier verschiedenen Gelegenheiten. Ich kann einfach nichts tun. Ihre Entscheidung steht fest, und das gilt auch für meinen Onkel Yarrod.«
Basil hatte damit gerechnet, fühlte sich aber trotzdem enttäuscht. Er fragte sich, ob Sarein ihre Überredungskunst verlor… oder ob sie von Anfang an ohne jene Kompetenz gewesen war, die er ihr zunächst zugeschrieben hatte. War es möglich, dass sie ihn mit Ehrgeiz und Schönheit getäuscht hatte? Wenn das stimmte, gab es allen Grund für ihn, zornig auf sich selbst zu sein. Nein, so etwas durfte ein Vorsitzender der Hanse nicht erlauben. »Wie viele der neunzehn
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