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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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wenn du bessere Leistungen zeigst.«
    »Wenn die Hydroger kämen und die ganze Stadt vernichteten… Dann könnte ich machen, was ich will. Ha! So tief unten im Flüsterpalast würde ich wahrscheinlich überleben.«
    »Sag so etwas nicht, Prinz Daniel.«
    »Ich bin der Prinz. Ich kann sagen, was ich will.«
    »Und ich bin dein Lehrer. Meine Aufgabe besteht darin, dich zu lehren, wie man spricht. Und wie man sich benimmt.« Den letzten Worten gab der Kompi eine Schärfe, die den jungen Mann verblüffte und zum Schweigen brachte.
    Seit vielen Monaten arbeitete OX mit Daniel, um ihn auf seine Rolle vorzubereiten. Den wahren Namen des Jungen kannte er nicht, und die ihm zugänglichen Daten über sein früheres Leben deuteten darauf hin, dass er aus einer schlechten Familie stammte. Er hatte einen Stiefvater, keine Mutter und eine »abscheuliche ältere Schwester«, wie Daniel sie nannte. Zuerst hatte er mit großem Enthusiasmus auf die veränderten Lebensumstände reagiert, übertriebenen Hedonismus und regelrechte Gefräßigkeit gezeigt. Aufgrund früherer Beispiele für menschliches Verhalten nahm OX an, dass solche Wonnen schließlich den Reiz für ihn verloren, doch dann wurde er vielleicht noch störrischer.
    Offenbar hatte sich die Hanse bei der ersten Bewertung des jungen Kandidaten geirrt. Daniel war nicht besonders intelligent, diplomatisch oder sympathisch. OX vermutete, dass die Hanse den Jungen verschwinden lassen und durch jemand anders ersetzen würde, wenn der Vorsitzende Wenzeslas den Fehler schließlich bemerkte. Die Öffentlichkeit war noch nicht sehr mit Daniel vertraut.
    Der Junge war sich seiner prekären Situation nicht einmal bewusst – ein weiterer Beweis dafür, dass er sich nicht für die Rolle des Prinzen eignete.
    OX besann sich auf das Hier und Heute, setzte seine Prioritäten und versuchte erneut, Prinz Daniel zu unterrichten. »Wir befassen uns jetzt mit der Geschichte des Generationenschiffes Abel-Wexler, dem zehnten, das die Erde verließ, im Jahr 2110.«
    »Das ist langweilig.«
    OX fuhr trotzdem fort. »Nachdem die ildiranischen Retter das Schiff nach Ramah gebracht hatten, blieben sie jahrelang bei den Kolonisten und halfen ihnen dabei, sich auf der neuen Welt einzurichten. Ein charismatisches religiöses Oberhaupt auf Ramah knüpfte enge Beziehungen mit mehreren Ildiranern des Linsen-Geschlechts und gelangte zu der Überzeugung, dass gläubige Menschen das ildiranische Thism nachahmen sollten, um zu Gott zu finden. Zwar war er zum Sprecher des Unisono ausgebildet worden, aber er entwickelte seine eigene Religion.«
    Daniel klopfte laut mit seinem Schreibwerkzeug auf den Tisch. OX erhöhte die Lautstärke seiner Stimme.
    »Viele der streng gläubigen Kolonisten der Abel-Wexler lehnten die ›ildiranische Häresie‹ ab, und es kam zu einigen Religionskriegen auf Ramah. Mehrere Ildiraner des Linsen-Geschlechts wurden getötet. Das Ildiranische Reich verzichtete auf militärische Vergeltungsmaßnahmen, zog aber seine Bürger von Ramah zurück. Über Jahrzehnte hinweg schwelten religiöse Konflikte unter den menschlichen Siedlern, und es wurden mehrere Versuche unternommen, die ramahnische Theologie in eine für jede Sekte akzeptable Version zu bringen. Da es keinem menschlichen Priester gelang, einen echten Kontakt mit dem ildiranischen Thism herzustellen, verlor diese neue Religion rasch ihre Anhänger.«
    Während des kurzen Vortrags zeigte Daniel immer größere Unruhe. Er schien zu versuchen, OX zu provozieren, doch der Lehrer-Kompi blieb geduldiger als ein Mensch. »Wenn du diesen Unterricht nicht auf zufrieden stellende Weise hinter dich bringst, Prinz Daniel, mache ich von meinem Sanktionsrecht Gebrauch und streiche deine Nachspeise bei der heutigen Abendmahlzeit. Und umgekehrt: Gute Leistungen deinerseits werden vielleicht mit einer zusätzlichen Portion belohnt.«
    »Ich könnte dich fortschicken lassen, wenn du das machst!«
    »Nein, das könntest du nicht«, erwiderte der Kompi mit fester Stimme. Daniel beschloss, nicht auf seiner Behauptung zu beharren.
    »Es ist langweilig für dich, weil du dich weigerst, deine Phantasie zu verwenden. Mir geht es nicht darum, dich zu unterhalten, sondern dich zu unterrichten. Ich beabsichtige, dabei erfolgreich zu sein, ganz gleich, ob es dir gefällt oder du es nur über dich ergehen lässt. Du wirst mir zuhören, und ich werde die einzelnen Lektionen so oft wiederholen, wie es nötig ist, bis du ihre Konzepte verstehst.«
    »Ich hasse

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