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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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überwinden lassen; inzwischen lief wieder alles nach Plan.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Swendsen.
    »Der Vorsitzende Wenzeslas erwartet Sie in seinem Büro.«
    Palawu stand neben seinem großen Kollegen und fragte sich, wer von ihnen beiden nervöser war. Bei früheren Begegnungen mit dem Vorsitzenden der Hanse waren auch andere Personen zugegen gewesen, doch jetzt warteten sie allein in einem leeren Zimmer.
    Ein Modell-Freundlich-Kompi stolzierte wie ein aufgezogenes Spielzeug herein und trug ein Tablett mit einer nach Kardamomkaffee riechenden Kanne. Palawu zog Tee vor, aber offenbar ließ man ihnen keine Wahl. Swendsen und er nahmen jeweils eine Tasse, und die dritte stellte der Kompi auf den sauberen, aufgeräumten Schreibtisch des Vorsitzenden. Palawu trank einen höflichen Schluck und wechselte einen Blick mit Swendsen. Sie warteten.
    Einige Minuten später kam Wenzeslas herein, begleitet von dem blonden Sonderbeauftragten. Der Vorsitzende strich seinen Anzug glatt und sah die beiden Wissenschaftler an. »Bitte entschuldigen Sie die Verzögerung, meine Herren. Ich verabscheue es, wenn Versammlungen nicht zur vorgesehenen Zeit enden.« Er nahm am Schreibtisch Platz. »Ich weiß, wie kostbar Ihre Zeit ist. Leider vergessen einige Administratoren den Wert meiner Zeit.« Er nippte an seinem Kaffee, der inzwischen kalt geworden war, schob die Tasse dann beiseite. »Den übermittelten Berichten entnehme ich, dass die Kompi-Fabrik mit maximaler Produktionsleistung läuft. Unsere Hauptkampfgruppen haben bereits Soldaten-Kompis erhalten. Ihre außergewöhnlich gute Arbeit verdient ein Lob.«
    Swendsen strahlte, während Palawu verlegen den Blick senkte. »Wir arbeiten gut zusammen, Vorsitzender.«
    »Und jetzt müssen Sie zeigen, dass Sie auch voneinander getrennt gute Arbeit leisten können.« Wenzeslas forderte die beiden Männer mit einem Wink auf, sich zu setzen. Keiner von ihnen bat um weitere Informationen; stumm warteten sie auf eine Erklärung des Vorsitzenden. »Sie beide sind zweifellos unsere besten Fachleute für die Technik der Klikiss.«
    Palawu bewegte nervös die Finger. »Ich glaube, Sie überschätzen…«
    Wenzeslas unterbrach ihn. »Bitte lassen Sie die dumme falsche Bescheidenheit. Damit beleidigen Sie meine Intelligenz und setzen Ihre Leistungen herab. Wenn es zwei bessere Kandidaten gäbe, spräche ich jetzt mit ihnen. Stattdessen sitzen Sie hier.« Er blätterte in den perfekt sortierten Unterlagen auf seinem Schreibtisch und schob sie beiseite. »Ich möchte, dass Sie Ihr Wissen für die Untersuchung der Klikiss-Transportale nutzen.«
    »Gibt es Probleme mit der Kolonisierungsinitiative, Vorsitzender?«, fragte Palawu. Er hatte gehört, dass die erste Kolonistenwelle unterwegs war. Irgendwelche Schwierigkeiten waren ihm nicht zu Ohren gekommen.
    »Oh, das System funktioniert einwandfrei und schickt Siedler zu leeren Klikiss-Planeten. Aber unsere Wissenschaft versteht nicht, wie die Transportale funktionieren, und das schränkt unsere Möglichkeiten ein.« Basil Wenzeslas faltete die Hände. »Meine Herren… Es ist mein Wunsch, dass wir lernen, die existierenden Transportale zu bewegen oder sogar neue zu schaffen – dann könnte die Hanse dort Tore einrichten, wo sie es für richtig hält. Stellen Sie sich das vor. Wenn wir in der Lage wären, auf jedem Kolonialplaneten ein Transportal zu installieren, vielleicht sogar größere und mit höherer Transportkapazität, so gäbe es keine Abhängigkeit von der konventionellen Raumfahrt mehr. Unter solchen Umständen wäre der Mangel an Ekti irrelevant. Außerdem könnten wir Mitteilungen direkt von Planet zu Planet schicken, ohne die Hilfe unzuverlässiger grüner Priester.«
    »Das ist ein recht ehrgeiziger Plan, Vorsitzender«, sagte Swendsen.
    »Aber ein durchführbarer«, fügte Palawu hinzu, der bereits mit einer Analyse des Problems begonnen hatte. »Es sollte nicht komplizierter sein als bei den Klikiss-Robotern. Selbst wenn wir nicht jede einzelne Komponente der Transportal-Technik verstehen… Vielleicht ist es möglich, sie zu replizieren, wie bei den Modulen für die Soldaten-Kompis.«
    Der Enthusiasmus schien den Vorsitzenden zu freuen. Palawu sah Swendsen an. »Und wer von uns erhält den neuen Auftrag?«
    Basil Wenzeslas gab seinem Assistenten ein Zeichen, der daraufhin in die Tasche griff und eine große Goldmünze hervorholte. »Sie scheinen beide im gleichen Maß qualifiziert zu sein, meine Herren. Deshalb vergeuden wir keine Zeit

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