Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Ekti knapp wurde und Lebensmittellieferungen von der Hanse ausblieben, geriet Dremen in eine schwierige Situation.
    Die Kolonisten verstanden schließlich, dass Jan im Prinzip Recht gehabt hatte, und sie bereuten ihren Fehler. Aber sie wollten nicht daran erinnert werden. Jan lächelte immer, war immer freundlich, aber die anderen glaubten, ihn bei jeder Begegnung denken zu hören: Ich habe es euch ja gesagt Jan wäre vielleicht besser zurechtgekommen, wenn er mehr Zeit und geistige Energie darauf verwendet hätte, die Pilzernte zu planen, aber er dachte eben immer in großen Maßstäben und verlor dabei die Details aus dem Auge.
    Immer suchte er nach dem Licht am Ende des Tunnels, doch oft verirrte er sich hoffnungslos. Orli gab sich alle Mühe, eine Spur aus Brotkrümeln zurückzulassen, damit er nach Hause fand…
    Die Pilotin des Schiffes hieß Rlinda Kett. Im Auftrag der Hanse flog sie mit der Neugier von Planet zu Planet, nahm Kolonisten auf und brachte sie nach Rheindic Co, der nächsten Welt mit einem Transportal. Dort wurden die Siedler in große Gruppen eingeteilt und zu den Klikiss-Welten geschickt, die sich für eine Kolonisierung durch Menschen eigneten.
    Die wohlbeleibte, immer gut gelaunte und gern lachende Rlinda Kett hatte den Frachtraum ihres Schiffes in einen Aufenthaltsraum für die Kolonisten verwandelt. Die Unersättliche Neugier war kein Passagierschiff und bot so vielen Personen kaum Annehmlichkeiten, aber der Flug nach Rheindic Co dauerte nicht lange, und die Siedler waren bereit, für kurze Zeit eng zusammenzurücken.
    Die Hanse hatte die Kolonisten mit Nahrungspaketen ausgestattet, aber Captain Klett bestand auf einer Art Bankett für ihre Passagiere. Fast fünfzig Personen befanden sich an Bord, einige von Dremen, die anderen von Rhejak und Usk.
    »Wer weiß, welche Nahrung ihr auf den Klikiss-Welten findet«, sagte Rlinda Kett, sah Orli an und lächelte. »Ihr verdient wenigstens eine anständige Mahlzeit, bevor ihr Rheindic Co erreicht. Bin selbst dort gewesen und muss sagen: Die Welt ist nichts Besonderes.«
    »Aber es gibt dort ein Transportal der Klikiss«, sagte Jan.
    »Das stimmt.«
    Eine Frage, die alle beschäftigte, lautete: Welche Kolonistengruppe oder welcher Transportal-Forscher fand Margaret Colicos? Die Xeno-Archäologin war auf Rheindic Co durch das Portal verschwunden, das auch die Kolonisten benutzen würden. Die Hanse-Techniker, die das Transportal bedienten, nahmen offenbar Wetten entgegen.
    »Es ist wie bei all den Leuten, die wetten, wer als Erster die Burton im Spiralarm findet, Vater«, sagte Orli. »Die Chancen, eine derartige Wette zu gewinnen, sind sehr gering.«
    »Die Chance mag klein sein«, pflichtete ihr Jan bei. »Aber der mögliche Gewinn ist riesig.«
    Die Unersättliche Neugier flog weiter und näherte sich dem Ausgangspunkt für den nächsten Abschnitt von Orlis Leben. Sie nahm ihre Decke und rückte an der Wand näher an ihren Vater heran. Captain Kett dimmte das Licht im Frachtraum, damit alle schlafen konnten, aber viele Kolonisten waren dafür viel zu aufgeregt.
    Jan döste schon nach kurzer Zeit ein, von keinen Sorgen belastet. Orli blieb wach, hörte die regelmäßigen Atemzüge ihres Vaters und starrte an die Metallwände. Sie wusste nicht recht, ob sie aufgeregt oder besorgt war.

38 ANTON COLICOS
    Zwar wusste Anton die Aufregung und die rege Betriebsamkeit während des langen Tages von Maratha durchaus zu schätzen, aber die nächtliche Stille nahm er auf eine Weise in sich auf, die seine ildiranischen Freunde nicht nachvollziehen konnten.
    Als Kind war er dort, wo seine Eltern archäologische Ausgrabungen vornahmen, oft allein gewesen. Margaret und Louis hatten ihn wie einen kleinen Erwachsenen behandelt; vermutlich wären sie gar nicht in der Lage gewesen, anders mit ihm umzugehen. Abends im Lager hatte er gehört, wie sie über ihre Entdeckungen sprachen, sich manchmal auch darüber stritten. Sie waren immer bestrebt gewesen, die Klikiss-Architektur zu interpretieren, die Raumaufteilung oder die Hieroglyphen an den Wänden. Manchmal hatten sie ihren Sohn gefragt, womit er tagsüber beschäftigt gewesen war. Oft hatte er damals die archäologischen Fundorte durchstreift, aber manchmal hatte er auch seine Eltern belauscht und auf diese Weise an ihrer Leidenschaf für alte, fremde Kulturen teilgenommen.
    Hier in der fast leeren Kuppelstadt fühlte sich Anton wie ein Mitglied einer ildiranischen »Familie«. Zwar war er nicht mit dem Thism

Weitere Kostenlose Bücher