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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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ahnungslos seid.« Während Fitzpatrick nach einer passenden Antwort suchte, löste Zhett ihre Gurte und legte sie erneut an, demonstrativ langsam. »Schauen Sie mir zu, wenn Sie Schwierigkeiten haben. Schieben Sie dies dort hinein, bis es klickt. Und ziehen Sie hier, um die Gurte zu straffen.«
    Fitzpatrick sank in den Sessel des Kopiloten. »Wir TVF-Piloten sind so kompetent, dass wir keine Zeit mit unnötigen Sicherheitsvorkehrungen verschwenden.«
    »Vermutlich sind Sie bei harten Landungen zu oft mit dem Kopf angestoßen. Zu viele unvorhergesehene Dinge können schief gehen; man sollte sich besser auf die vorbereiten, die man vorhersehen kann.«
    Zhett drückte eine Taste, und die Luke schloss sich mit einem leisen Zischen. Sie erinnerte Fitzpatrick an einen Sargdeckel… und an die Rettungskapsel, in der er eingeschlossen gewesen war, bis Zhett ihn gerettet hatte. »Furchten Sie nicht, dass ich Sie überwältige und mit diesem Schiff verschwinde?«
    Zhett Kellum wölbte die Brauen. »Sie wollen mit einer Greifkapsel fliehen? Das ist ziemlich ehrgeizig von Ihnen. Wie viele Jahrhunderte brauchen Sie, um den nächsten Hanse-Planeten zu erreichen?«
    Fitzpatrick biss sich auf die Lippe und schnitt eine finstere Miene.
    »Und wenn Sie es für so einfach halten, mich zu überwältigen…«, fügte die junge Frau hinzu. »Versuchen Sie es nur.«
    Sie ließ die Kapsel aufsteigen und steuerte sie aus dem Hangar. Dort drehte sie das kleine Gefährt und flog dann lässig durchs schwebende Geröll von Osquivels Ringen.
    Fitzpatrick sah aus dem Fenster. »Wohin sind wir unterwegs?«
    »Ich möchte Ihnen unsere Anlagen zeigen, damit Sie eine Vorstellung davon gewinnen, wie viel Arbeit wir in sie investiert haben – obgleich ich spüre, dass Sie nicht leicht zu beeindrucken sind.«
    »Bestimmt nicht von dem, was Kakerlaken leisten können.«
    In Zhetts dunklen Augen blitzte es zornig. »Sie neigen auch nicht dazu, übermäßig viel Respekt oder Dank zu zeigen.« Sie begann mit gewagten Manövern, ließ die Greifkapsel rotieren, sodass Fitzpatrick die Orientierung zu verlieren drohte.
    Er hielt sich fest und wollte Zhett nicht die Befriedigung geben, ihn stöhnen zu hören. Während der TVF-Ausbildung hatte er schlimmere Dinge – ein wenig schlimmere – erlebt. Als sie die Ringebene des Planeten verließen, sah Fitzpatrick zahlreiche helle Punkte, Abgasfahnen, die sich in der Leere des Alls verloren, und Abraumwolken. Alles deutete auf große Produktionsanlagen hin.
    Die Werften der Roamer boten sich seinen Blicken dar, und einige von ihnen enthielten fast fertig gestellte Schiffe.
    Die Ausdehnung der Raumdocks ging weit über das hinaus, was Fitzpatrick für möglich gehalten hätte. »Eine ganze Flotte kam hierher, um die Hydroger anzugreifen. Warum haben wir hiervon nichts bemerkt?«
    »Weil Tiwis nicht besonders aufmerksam sind. Und weil wir uns rechtzeitig getarnt haben.«
    »All diese Stationen und Habitatkomplexe und Industrieanlagen… Ich habe mit einigen alten Frachtbehältern und ein oder zwei Shuttles gerechnet.«
    »Sie haben noch längst nicht alles gesehen, Fitzie. Die Große Gans unterschätzt uns immer.«
    »Nennen Sie mich nicht Fitzie.«
    »Wir haben fünf primäre Raumdocks und Montagegerüste, vier Haupthabitatkomplexe, siebzehn Verwaltungsaußenposten, dreiundzwanzig mobile Schmelzer und acht stationäre Fabriken, die Rohmaterialien zu Komponenten verarbeiten. Hinzu kommen viele Lager, Depots, Lebensmittelspeicher und Ersatzteilhangars, ganz zu schweigen von den Treibhauskuppeln und hydroponischen Anlagen.«
    Fitzpatrick beugte sich zum Fenster vor und zählte die hellen Punkte in Osquivels Ringen, die eindeutig nicht natürlichen Ursprungs waren. Wie konnten wir das alles übersehen? »Wie viele Roamer leben hier? Ich habe mir euch immer als… Familien vorgestellt, nicht mehr als jeweils eine Hand voll Leute.«
    Zhett löste eine Hand von den Kontrollen. »Ein weiterer Irrtum, Fitzie. Wir haben Prospektoren und Geologen, die in den Ringen nach Ressourcen suchen, und wenn sie fündig werden, machen sich Erzabbauspezialisten ans Werk. Und dann die Arbeiter in den Schmelzern und Fabriken. Und die Abraumschlepper, bei den Tiwis ›Müllmänner‹ genannt. Spediteure, die Material transportieren. Wartungsarbeiter, Schiffsbauer, Entwicklungsingenieure, auf Lebenserhaltungssysteme spezialisierte Techniker, Computerspezialisten, Raumdockverwalter, Elektriker und Kompi-Experten, die sich um unsere Roboter

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