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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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solche verborgenen, dunklen Verschlingungen zu interpretieren, vor allem, wenn es dabei um Menschen geht, die ich kenne und bewundere.«
    »Ich hoffe, da ist nichts Ernstes.«
    »Wenn es etwas Ernstes wäre, würden Sie nicht an dieser überstürzten Tauchfahrt teilnehmen, die Helene angeordnet hat. Ich habe Dwayne Kepler die Teilnahme nicht etwa untersagt, weil er einen Schnupfen hat!« Gleich darauf schüttelte Laird den Kopf und entschuldigte sich. »Es tut mir leid, ich bin dergleichen einfach nicht gewohnt. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Jacob. In Ihrem Test gibt es ein paar äußerst merkwürdige Schlenker, aber die Basisresultate sind so normal, wie sie nur sein können. Eine zweifelsfrei positive Summe, völlig realistisch. Aber trotzdem gibt es ein paar Dinge, die mich verwirren. Ich werde jetzt nicht auf spezifische Details eingehen, die Ihnen größere Sorgen bereiten würden, als sie es wert sind, solange Sie sich auf dieser Tauchfahrt befinden. Aber ich wäre Ihnen und Helene dankbar, wenn Sie beide nach Ihrer Rückkehr einmal zu mir kommen könnten.«
    Jacob dankte dem Arzt und ging mit ihm, LaRoque und Martine zum Aufzug.
    Hoch über ihnen bohrte sich der Kommunikations-Pylon durch die Stasiskuppel. Ringsumher, jenseits der Menschen und Maschinen, die in der Kuppelkammer standen, lagen die ausgeglühten Felsen des Merkur glitzernd oder matt schimmernd. Sol hing wie eine gleißende gelbe Kugel über einer niedrigen Bergkette.
    Als die Aufzugtür sich öffnete, betraten Martine und Laird die Kabine, aber LaRoque legte Jacob die Hand auf den Arm und hielt ihn zurück. Die Tür schloß sich, und die beiden waren allein.
    Pierre LaRoque wisperte Jacob ins Ohr: »Ich will meine Kamera!«
    »Selbstverständlich, LaRoque. Kommandantin daSilva hat den Betäubungsstrahler blockiert. Jetzt, da Ihr Status geklärt ist, können Sie sich den Apparat jederzeit abholen.«
    »Und die Aufnahmen?«
    »Die habe ich. Und ich behalte sie auch.«
    »Sie haben nicht das Recht...«
    »Ach, hören Sie doch auf, LaRoque«, stöhnte Jacob. »Warum lassen Sie dieses Theater nicht mal für einen Augenblick bleiben und gestehen einem anderen auch ein wenig Intelligenz zu? Ich will wissen, warum Sie Tonbilder vom Stasisoszillator in Jeffreys Schiff aufgenommen haben! Und ich will wissen, wer Ihnen den Floh ins Ohr gesetzt hat, mein Onkel könnte sich dafür interessieren!«
    »Ich schulde Ihnen viel, Demwa«, sagte LaRoque langsam. Der Akzent war beinahe spurlos verschwunden. »Aber ich muß wissen, ob Ihre politischen Ansichten sich in irgendeinem Punkt mit denen Ihres Onkels decken, bevor ich Ihnen antworten kann.«
    »Ich habe eine Menge Onkel, LaRoque. Onkel Jeremy sitzt im Rat der Konföderation, aber ich weiß, daß Sie nicht mit ihm zusammenarbeiten würden. Onkel Juan ist groß in der Theorie, aber schlecht in der Illegalität. Ich schätze, Sie meinen Onkel James, den Paradiesvogel in unserer Familie. Oh, ich bin in vieler Hinsicht mit ihm einer Meinung – manchmal sogar, wenn der Rest der Familie es nicht ist. Aber wenn er in irgendein Spionagekomplott verwickelt ist, dann werde ich ihm nicht helfen, sich da noch weiter hineinzuwühlen – vor allem nicht, wenn es sich um ein so täppisches Komplott handelt, wie es das Ihre anscheinend ist. Es mag ja sein, daß Sie kein Mörder und kein Proband sind, LaRoque, aber ein Spion sind Sie immer noch. Das einzige Problem ist herauszufinden, für wen Sie spionieren. Aber dieses Geheimnis werde ich mir aufheben, bis wir wieder auf der Erde sind. Dann können Sie mich vielleicht besuchen. Vielleicht können Sie und James gemeinsam versuchen, mich davon abzubringen, daß ich Sie anzeige. Einverstanden?«
    LaRoque nickte knapp. »Ich kann warten, Demwa. Aber verlieren Sie die Aufnahmen nicht, ja? Ich bin durch die Hölle gegangen, um sie zu bekommen. Ich will diese Gelegenheit haben, Sie zur Herausgabe zu überreden.«
    Jacob betrachtete die Sonne. »LaRoque, ersparen Sie mir Ihr Gejammer. Sie sind nicht durch die Hölle gegangen. Noch nicht...«

Siebter Teil
    In der gesamten Evolution gibt es keine Transformation, keinen ›Quantensprung‹, der sich mit diesem vergleichen ließe. Nie zuvor hat sich der Lebensstil einer Spezies, ihre Art der Anpassung, so grundlegend und so rasch geändert. Ungefähr fünfzehn Millionen Jahre lang streunte die Familie des Menschen umher, Tiere unter Tieren. Seither schreiten die Ereignisse mit explosiver Geschwindigkeit voran... die

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