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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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dies nicht der rechte Augenblick. Aber Sie sollten wissen, daß ich in wenigen Monaten mit der Calypso hinausfahre, und vorher habe ich gewisse Vorkehrungen zu treffen.
    Und dabei habe ich völlig freie Auswahl.«
    Sie sah ihm geradewegs in die Augen.
    Jacob fühlte, wie sein Kinn herunterklappte.
    »So!« Helene rieb sich die Hände im Schoß und schickte sich an, aufzustehen. »Ich schätze, wir sollten uns jetzt auf den Rückweg machen. Wir sind ziemlich nah an der aktiven Region, und ich gehöre auf meinen Posten, um die Aufsicht zu führen.« Jacob rappelte sich eilig auf und reichte ihr die Hand. Keiner der beiden fand an dieser archaischen Geste irgend etwas Komisches.
    Auf dem Weg zur Kommandostation, machten Helene und Jacob kurz halt, um den parametrischen Laser zu untersuchen. Chief Donaldson blickte von dem Gerät auf, als sie herankamen.
    »Hallo! Ich glaube, sie ist eingestellt und startklar. Wollen Sie ‘ne Besichtigung machen?«
    »Ja, gern.« Jacob hockte sich neben dem Laser nieder. Das Chassis war ans Deck genietet. Der lange, schlanke, mehrläufige Körper ließ sich auf einem Kugellagergelenk schwenken.
    Jacob fühlte, wie der weiche Stoff, der Helenes Bein umhüllte, zart über seinen Arm streifte, als sie neben ihn trat. Es half ihm nicht dabei, seine Gedanken beisammenzuhalten. »Dieser parametrische Laser hier«, begann Donaldson, »ist mein Beitrag zu den Versuchen, mit den Sonnengespenstern Kontakt aufzunehmen. Ich dachte mir: Mit Psi kommen wir nicht weiter, also warum sollen wir nicht mal versuchen, mit ihnen zu kommunizieren, wie sie mit uns kommunizieren – visuell?
    Na, wie Sie vermutlich schon wissen, operieren die meisten auf nur einem oder zwei sehr schmalen Spektralbändern, meistens in besonderen atomaren und molekularen Übergangsbereichen. Aber dieses Baby hier stößt jede Wellenlänge aus, die Sie haben wollen. Sie brauchen sie nur mit diesem Instrument hier zu wählen.« Er zeigte auf das mittlere von drei Instrumenten an der Stirnwand des Chassis. »Ja«, sagte Jacob, »ich weiß, was parametrische Laser sind, auch wenn ich noch keinen gesehen habe. Ich kann mir vorstellen, daß er ziemlich stark sein muß, wenn er unsere Schirme durchdringen und für die Gespenster immer noch hell genug sein soll.«
    »In meinem anderen Leben«, näselte daSilva ironisch (sie sprach von ihrer Vergangenheit vor dem Sprung mit der Calypso oft mit diesem defensiven Sarkasmus), »konnten wir mehrfarbige abstimmbare Laser mit optischer Farbgebung bauen. Sie waren ziemlich leistungsfähig, effizient und unglaublich einfach.« Sie grinste. »Das heißt, solange man nicht die Farbstoffe verschüttete. Das war vielleicht eine Schweinerei!
    Nichts an der galaktischen Wissenschaft ist so beglückend wie das Wissen, daß ich nie wieder eine Pfütze Rhodamin 6-G vom Fußboden aufwischen muß!«
    »Konnten Sie wirklich das gesamte optische Spektrum mit einem einzigen Molekül abdecken?« Donaldson starrte sie ungläubig an.
    »Womit haben Sie einen ... Farbstofflaser denn überhaupt betrieben?« »Oh, manchmal mit Blitzlampen. Meistens aber mit einer internen chemischen Reaktion unter Verwendung von organischen Energiemolekülen wie Zucker. Und man brauchte mehrere Farbstoffe, um das gesamte sichtbare Spektrum abzudecken. Für das Blau-Grün-Ende des Bandes verwandte man oft Polymethyl-Kumarin. Rhodamin und einiges andere diente zur Abstimmung der roten Bereiche. Aber das ist Geschichte, vorbei. Jetzt will ich wissen, welch teuflischen Plan Sie und Jacob hier wieder ausgekocht haben.« Sie setzte sich neben Jacob auf das Deck, und statt Donaldson anzusehen, fixierte sie wieder Jacob mit diesem beunruhigenden, abschätzenden Blick.
    »Na ja...« Jacob schluckte. »Im Grunde ist es ganz einfach. Als ich an Bord der Bradbury ging, nahm ich eine Sammlung von Walgesängen und Delphin-Döntjes mit, für den Fall, daß die Gespenster sich zu allem Überfluß auch noch als Dichter erweisen sollten. Als Chief Donaldson davon sprach, einen Strahl auf sie zu richten, um darüber mit ihnen zu kommunizieren, bot ich ihm meine Tapes an.«
    »Wir geben eine modifizierte Version von einem alten mathematischen Kontaktcode hinzu. Die hat er auch zurechtgebastelt.« Donaldson grinste. »Mich persönlich könnte eine Fibonacci-Serie ja anspringen und beißen – ich würde sie immer noch, nicht erkennen. Aber Jacob sagt, es sind alte Standardformen.«
    »Ja«, bestätigte daSilva. »Aber nach der Vesarius haben wir die

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