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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Hand ins Gesicht.
    »Aufwachen, Doktor! Sie helfen mir jetzt bei diesen Leuten, oder ich schwöre, ich werde Ihnen die Zähne eintreten!« Sie ließ Martines Arm nicht los, sondern zerrte sie die paar Schritte weit zu Chief Donaldson und Jacob Demwa, die beide am Boden lagen.
    Jacob stöhnte und begann sich zu regen. Helene fühlte, wie ihr Herz einen Satz machte, als er den Arm vom Gesicht nahm. Die Verbrennungen waren nur oberflächlich, und die Augen hatten sie nicht berührt. Jacob trug seine Schutzbrille.
    Sie schleifte Martine zu Donaldson hinüber und setzte sie neben ihm auf den Boden. Die linke Gesichtshälfte des Chefingenieurs hatte schlimme Verbrennungen davongetragen. Das linke Glas seiner Schutzbrille war zersprungen.
    Chen kam herbeigeeilt, den Erste-Hilfe-Koffer unter dem Arm.
    Dr. Martine wandte Donaldson den Rücken zu und erschauerte. Dann blickte sie auf und sah Chen mit dem Sanitäterkoffer. Sie streckte die Hände danach aus.
    »Werden Sie Hilfe brauchen, Doktor?« fragte Helene.
    Martine breitete ein paar Instrumente am Boden aus. Ohne aufzuschauen, schüttelte sie den Kopf.
    »Nein. Seien Sie ruhig.«
    Helene rief Chen zu sich. »Suchen Sie LaRoque und Culla. Melden Sie es mir, wenn Sie sie gefunden haben.« Der Mann rannte davon.
    Jacob stöhnte wieder und versuchte, sich auf den Ellbogen aufzurichten. Helene holte ein feuchtes Tuch vom Trinkwasserhahn an der Wand. Sie kniete neben Jacob nieder und zog ihn bei den Schultern hoch, um seinen Kopf in ihren Schoß zu legen.
    Er zuckte zusammen, als sie behutsam seine Wunden betupfte.
    »Oohh...«, stöhnte er und legte sich eine Hand auf die Schädeldecke. »Ich hätte es wissen müssen. Seine Vorfahren haben sich auf den Bäumen von Ast zu Ast geschwungen. Er mußte ja die Kraft eines Schimpansen besitzen. Dabei sieht er so schwach aus!«
    »Kannst du mir erzählen, was passiert ist?« fragte sie sanft.
    Jacob grunzte und wühlte mit der linken Hand hinter seinem Rücken am Boden herum. Er zerrte an etwas. Dann zog er den großen Beutel unter sich hervor, in dem die Schutzbrillen gewesen waren. Er betrachtete ihn und warf ihn dann weg.
    »Mein Kopf fühlt sich an, als wäre ich in ein Sandstrahlgebläse geraten«, stellte er fest. Mühsam setzte er sich auf. Eine Zeitlang saß er schwankend da und preßte sich beide Hände an den Schädel, doch dann ließ er sie sinken.
    »Culla liegt nicht zufällig bewußtlos hier herum, oder?« erkundigte er sich. »Ich hatte gehofft, ich würde mich in einen wild um sich prügelnden Trottel verwandeln, als er auf mich einschlug, aber ich glaube, ich bin einfach bloß k.o. gegangen.«
    »Ich weiß nicht, wo Culla ist«, erwiderte Helene. »Aber was...«
    Chens Stimme dröhnte aus dem Lautsprecher. »Skipper? Ich habe LaRoque gefunden. Er ist bei zweiundvierzig Grad. Ihm geht’s prima. Er hat überhaupt nicht gemerkt, daß etwas nicht stimmte.«
    Jacob rutschte zu Dr. Martine und begann drängend auf sie einzureden. Helene stand auf und ging zu dem Intercom neben den Speiseautomaten.
    »Haben Sie Culla gesehen?«
    »Nein, Sir. Nirgends eine Spur von ihm. Er muß auf der B-Seite sein.« Chen senkte seine Stimme. »Ich hatte den Eindruck, daß ein Kampf im Gange war. Wissen Sie, was da passiert ist?«
    »Ich melde mich bei Ihnen, wenn ich etwas weiß. Vorläufig sollten Sie Hughes ablösen.«
    Jacob trat zu ihr ans Intercom.
    »Donaldson wird’s überstehen, aber er braucht ein neues Auge. Paß auf, Helene: Ich muß mich jetzt um Culla kümmern. Gib mir einen von deinen Leuten, ja? Und dann bringst du uns hier raus –, so schnell du kannst.«
    Sie fuhr herum. »Du hast eben einen von meinen Leuten getötet! Dubrowsky lebt nicht mehr! Donaldson ist blind, und jetzt soll ich noch jemanden losschicken, damit er dir hilft, den armen Culla zu drangsalieren? Was ist denn das für ein Irrsinn?«
    »Ich habe niemanden getötet, Helene.«
    »Ich hab’s doch gesehen, du tolpatschiger Trottel! Du hast den PLaser angestoßen, und er hat verrückt gespielt! Genau wie du! Wieso bist du über Culla hergefallen?«
    »Helene...« Jacob zuckte zusammen und griff sich mit der Hand an den Kopf. »Jetzt ist keine Zeit für Erklärungen. Du mußt uns hier rausbringen. Es ist nicht abzusehen, was er da unten tun wird – jetzt, da wir Bescheid wissen.«
    »Erst erklärst du es mir!«
    »Ich... ich bin mit Absicht gegen den Laser gelaufen... ich...«
    Helenes Bordanzug lag so eng an ihrem Körper, daß Jacob die kleine

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