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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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ein wenig, und Jacob erhaschte einen kurzen Blick auf etwas Weißes, Leuchtendes. Wieder nickte der Alien.
    »Nun, dann sprechen Sie bitte. Wir Menschen sind notorische Protokollverächter. Wie heißen Sie?«
    Die Stimme klang überraschend tief. Zischend und mit einem ausgeprägten Lispeln drang sie aus dem kaum geöffneten Mund.
    »Ich heische Culla, Schir. Danke. Man hat mich beauftragt, mich um Schie schu kümmern. Wenn Schie mir bitte folgen wollen – die anderen warten. Wenn Schie wollen, können Schie allerdingsch auch weiter meditieren, bisch esch schoweit ischt.«
    »Nein, nein, lassen Sie uns gehen, um Himmels willen.« Jacob erhob sich schwankend. Er schloß die Augen, um die letzten Spuren der Trance aus seinem Kopf verwehen zu lassen. Früher oder später würde er untersuchen müssen, was ihm da in seiner Versenkung widerfahren war, aber vorläufig hatte er dazu keine Zeit.
    »Gehen Sie nur voran.«
    Culla drehte sich um und ging mit langsamen, fließenden Schritten auf einen der Seiteneingänge des Zentrums zu.
    Anscheinend gehörte er zu einer ›Klienten‹-Spezies – zu einer, deren Dienstvertrag gegenüber der ›Patron‹-Rasse noch nicht abgelaufen war. Eine solche Rasse stand tief unten in der galaktischen Hackordnung. Jacob, der die Verschlungenheit galaktischer Angelegenheiten noch immer als äußerst verwirrend empfand, war froh darüber, daß ein glücklicher Zufall der Menschheit zu einem besseren, wenngleich unsicheren Platz in der Hierarchie verholfen hatte.
    Culla führte ihn über eine Treppe zu einer großen Eichenholztür. Er öffnete sie ohne anzuklopfen und betrat vor ihm den Konferenzraum.
    Jacob sah zwei Menschen und, abgesehen von Culla, zwei Aliens, einen kleinen, pelzigen und einen noch kleineren, eidechsenartigen. Sie saßen auf Polsterkissen zwischen mächtigen Zimmerpflanzen und einem Panoramafenster, das auf die Bucht hinausblickte.
    Er versuchte, den Anblick der Aliens zu verdauen, bevor sie ihn sehen könnten, aber schon nach einer Sekunde rief jemand seinen Namen. »Jacob, mein Freund! Wie großzügig von Ihnen, herzukommen und uns an Ihrer Zeit teilhaben zu lassen!« Es war Fagins Flötenstimme. Jacob schaute sich im Zimmer um.
    »Fagin, wo...?«
    »Ich bin hier.«
    Er blickte wieder zu der Gruppe am Fenster. Die Menschen und der pelzige ET hatten sich erhoben, der eidechsenhafte blieb sitzen.
    Jacob korrigierte seinen Blickwinkel, und plötzlich erkannte er in einer der ›Zimmerpflanzen‹ seinen Freund Fagin. Das silbern funkelnde Laub des Alien klimperte leise, als wehe eine Brise durch den Raum.
    Jacob lächelte. Fagin war ein Problem, wann immer sie einander begegneten. Bei Humanoiden suchte man nach einem Gesicht oder nach etwas, das dessen Funktion ausüben konnte. Meistens dauerte es nicht lange, bis man an der fremdartigen Gestalt eines Alien eine Stelle gefunden hatte, auf die man sich konzentrieren konnte.
    Es gab fast immer einen bestimmten Teil der Anatomie bei einem Lebewesen, den man als Sitz des Bewußtseins erkennen und entsprechend anreden konnte. Bei Menschen – und oft auch bei ETs – war dies die Augenpartie.
    Ein Canten aber hatte keine Augen. Jacob vermutete, daß die silbern glänzenden Objekte, die auf den Spitzen von Fagins Verästelungen saßen, die Lichtrezeptoren des Alien seien. Aber wenn dem so war, dann half es ihm nichts. Man mußte den ganzen Fagin ansehen, nicht irgendeine Spitze seines Ego. Manchmal fragte Jacob sich, was unwahrscheinlicher sein mochte: daß er den Alien trotz dieses Handicaps mochte oder daß er trotz ihrer jahrelangen Freundschaft bei ihm immer noch Unbehagen empfand.
    Fagins dunkler, blättriger Körper kam in einer Serie von Verrenkungen, mit denen die einzelnen Wurzelknoten nach vorn bewegt wurden, vom Fenster auf ihn zu. Jacob bedachte ihn mit einer mittelförmlichen Verneigung und wartete ab.
    »Jacob Alvarez Demwa, a-Human, ul-Delphin-ul-Schimp, wir heißen Sie willkommen. Ein erbärmliches Geschöpf ist entzückt, Sie heute wieder vor sich zu spüren.« Fagin sprach klar und deutlich, aber sein Tonfall war ein unkontrollierter Singsang, der seinen Akzent wie eine Mischung aus Schwedisch und Kantonchinesisch klingen ließ. Canten sprachen sehr viel besser Delphin oder Trinär.
    »Fagin, a-Canten, ab-Linten-ab-Siqul-ul-Nish, Mihorki Keephu. Auch ich bin erfreut, Sie wiederzusehen.« Er verneigte sich noch einmal.
    »Diese ehrenwerten Wesen sind gekommen, um ihre Weisheit gegen die Ihre zu tauschen,

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