Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
Vom Netzwerk:
Freund-Jacob«, sagte Fagin. »Ich hoffe, Sie sind bereit für die formelle Vorstellung.«
    Jacob schickte sich an, sich auf die verzwickten Spezies-Bezeichnungen dieser Aliens zu konzentrieren, mindestens so angestrengt wie auf ihr Aussehen. Die Patronyme und die Anzahl der Klientennamen würden ihm einiges über den Status dieser Wesen verraten. Er nickte Fagin aufmunternd zu.
    »Ich mache Sie in aller Form bekannt mit Bubbacub, a-Pil, ab-Kisaab-Soro-ab-Hul-ab-Puber-ul-Gello-ul-Pring – vom Bibliotheksinstitut.«
    Einer der beiden ETs trat vor. Der erste Eindruck, der in Jacobs Kopf Gestalt annahm, war der eines anderthalb Meter hohen grauen Teddybären. Aber ein breites Maul und ein Kranz von Flimmerhärchen rings um die Augen strafte diesen Eindruck Lügen.
    Das also war Bubbacub, der Direktor der Bibliotheks-Filiale! Die Bibliothek in La Paz verschlang den größten Teil des mageren Handelsbilanzüberschusses, den die Erde seit dem Kontakt hatte akkumulieren können. Dennoch konnte das gewaltige Unternehmen, eine winzige ›Vororts‹-Filiale der Bibliothek für den menschlichen Gebrauch zu modifizieren, nur mit Hilfe beträchtlicher Spenden des gigantischen galaktischen Bibliotheksinstituts durchgeführt werden. Man betrachtete dies als einen karitativen Akt, mittels dessen die ›rückständige‹ menschliche Rasse den Vorsprung der übrigen Galaxis einholen sollte. Als Leiter der Filiale war Bubbacub einer der wichtigsten Aliens auf der Erde! Zudem implizierte auch der Name seiner Spezies einen hohen Status. Selbst Fagin gehörte nicht zu einer so vornehmen Rasse.
    Das viermalige ›ab-sowieso‹ bedeutete, daß Bubbacubs Spezies von einer anderen in den Stand der Vernunft versetzt worden war, welche diesen Stand ihrerseits wieder einer anderen zu verdanken hatte, und so fort bis zu den mythischen Anfängen zur Zeit der Progenitoren – und es bedeutete, daß vier dieser Generationen von ›Patronen‹ immer noch irgendwo in der Galaxis lebten. Einer solchen Kette abzustammen, bedeutete in einer diffusen galaktischen Kultur, in der jede raumfahrende Spezies (die Menschheit möglicherweise als einzige ausgenommen) von einer älteren, raumfahrenden Rasse dem Zustand halbintelligenter Wildheit entrissen worden war, einen hohen Status.
    Das potenzierte ›ul-‹ besagte, daß die Pila ihrerseits zwei neue Kulturen hervorgebracht hatten. Auch dies bedeutete eine Statuserhöhung.
    Das einzige, was die vollständige Vernichtung der menschlichen ›Waisen‹ durch die Galaktiker verhindert hatte, war der glückliche Umstand, daß die Menschheit selber zwei neue intelligente Rassen aufgezogen hatte, bevor die Vesarius Kontakt mit den ET-Zivilisationen gefunden und sie zur Erde gebracht hatte.
    Der Alien verneigte sich knapp.
    »Ich bin Bubbacub.«
    Die Stimme klang künstlich. Sie kam aus einer Scheibe, die am Hals des Pil hing.
    Ein Vodor! Also benötigte die Pila-Rasse technische Hilfe, um Englisch zu sprechen. An der Einfachheit des Gerätes – es war viel kleiner als diejenigen, die von Aliens benutzt wurden, deren Sprache aus Zwitschern und Quieken bestand – erkannte Jacob, daß Bubbacub wohl in der Lage war, menschliche Worte hervorzubringen, allerdings in einer Frequenz, die jenseits des menschlichen Hörvermögens lag. Er nahm aber an, daß das Wesen ihn hören konnte.
    »Ich bin Jacob. Willkommen auf der Erde.« Er nickte.
    Bubbacubs Mund klappte ein paarmal lautlos auf und zu.
    »Danke«, summte der Vodor. Es klang abgehackt und kurz. »Ich bin glücklich, hier zu sein.«
    »Und ich bin glücklich, Ihr Gastgeber sein zu dürfen.« Jacob verneigte sich etwas tiefer, als Bubbacub es getan hatte. Der Alien schien zufrieden zu sein und trat zurück.
    Fagin fuhr fort, die Anwesenden bekannt zu machen. »Diese ehrenwerten Wesen gehören zu Ihrer Rasse.« Ein Zweig und eine Blütendolde deuteten vage in die Richtung der beiden Menschen. Ein grauhaariger, in Tweed gehüllter Gentleman stand neben einer hochgewachsenen, gutaussehenden Frau mittleren Alters.
    »Ich werde Sie«, fuhr Fagin fort, »einander in der von Menschen bevorzugten informellen Weise vorstellen. Jacob Demwa, das sind Dr. Dwayne Kepler von der Sundiver-Expedition und Dr. Mildred Martine von der parapsychologischen Abteilung der Universität La Paz.«
    Keplers Gesicht wurde von einem mächtigen, geschwungenen Schnurrbart beherrscht. Er lächelte, aber Jakob war so erstaunt, daß er seine Artigkeiten nur einsilbig zu beantworten vermochte.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher