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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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neben dem Tymbrimi-Botschafter. Neben seinem Bibliotheksinstitut, der größten und einflußreichsten unter den galaktischen Organisationen, erschien Fagins Institut des Fortschritts wie ein Trommler- und Pfeifercorps. Hatte Martine eben gesagt, er gehe zum Merkur?
    Bubbacub starrte an die Decke. Er schien die Unterredung zu ignorieren. Sein Mund bewegte sich, als singe er in einer für Menschen unhörbaren Frequenz.
    Cullas leuchtende Augen ruhten auf dem kleinen Bibliotheksdirektor. Vielleicht konnte er den Gesang hören, aber vielleicht langweilte ihn das Gespräch bisher ebenfalls.
    Kepler, Martine, Bubbacub, Culla... ich hätte nie gedacht, daß ich einmal in einem Raum sitzen würde, in dem Fagin mir noch am wenigsten merkwürdig vorkam!
    Der Canten raschelte neben ihm. Fagin war offensichtlich aufgeregt. Jacob fragte sich, was beim Projekt Sundiver geschehen sein mochte, das ihn so aufwühlte.
    »Dr. Kepler, es könnte unter Umständen möglich sein, daß ich die Zeit erübrigen kann, Ihnen zu helfen – vielleicht.« Jacob zuckte die Achseln »Aber vorher wäre es nett, wenn ich erfahren könnte, um was es eigentlich geht.«
    Keplers Miene hellte sich auf.
    »Oh, habe ich das denn noch nicht gesagt? Du liebe Güte. Wahrscheinlich vermeide ich es in letzter Zeit einfach, daran zu denken... schlingere sozusagen um dieses Thema herum...«
    Er richtete sich auf und atmete tief durch.
    »Mr. Demwa – es hat den Anschein, daß es auf der Sonne spukt.«

Zweiter Teil
    In vorgeschichtlichen und frühgeschichtlichen Zeiten erhielt die Erde mehrmals Besuche von unbekannten Wesen aus dem All. Diese unbekannten Wesen schufen die menschliche Intelligenz durch eine gezielte, künstliche Mutation. Die Außerirdischen veredelten die Hominiden ›nach ihrem Ebenbild: Deshalb haben wir Ähnlichkeit mit ihnen, jene nicht Ähnlichkeit mit uns.
    - E RICH VON D ÄNIKEN , Erinnerungen an die Zukunft

    Die sublimen geistigen Aktivitäten, wie Religion, Altruismus und Moral, haben sich allesamt entwickelt, und sie haben eine physische Basis.
    - E DWARD O. N ILSON , Die menschliche Natur

4. Virtuelles Bild
    Die Bradbury war ein neues Schiff. Sie arbeitete mit einer Technologie, die der ihrer Vorgänger in der Handelslinie weit voraus war. Sie startete aus eigener Kraft unter dem Meeresspiegel, statt unter dem Bauch eines großen Ballons zu der Station auf der Spitze einer der ›Nadeln‹ am Äquator hinaufgetragen zu werden. Die Bradbury war eine gewaltige Kugel, die nach früheren Maßstäben titanische Dimensionen besaß.
    Es war Jacobs erste Reise an Bord eines Schiffes, das auf den Grundlagen der Milliarden Jahre alten Wissenschaft der Galaktiker konzipiert war. Er saß in der Erste-Klasse-Lounge und sah zu, wie die Erde unter ihnen versank. Baja, Kalifornien, wurde erst zu einer braunen Rippe, die das Meer teilte, und dann zu einem dünnen Finger vor der Küste von Mexiko. Der Anblick war atemberaubend, aber doch ein wenig enttäuschend. In der donnernden Beschleunigung eines Jetliners oder in der schwerfälligen Majestät eines Reise-Zep lag mehr Romantik. Und bei den wenigen Gelegenheiten, zu denen er die Erde früher verlassen hatte – gestartet und gelandet war er bisher immer mit dem Ballon –, waren ringsumher andere Schiffe zu bestaunen gewesen, die in leuchtender Geschäftigkeit zu den Kraftstationen hinauf- oder durch das druckbelüftete Innere der Nadeln hinuntergeschwebt waren.
    Keine der großen Nadeln war jemals langweilig gewesen. Die dünnen Keramwände der zwanzig Meilen hohen Türme, in denen gleichmäßiger Normaldruck herrschte, waren von gigantischen Wandgemälden bedeckt, die schwebende Riesenvögel und Pseudo-SF-Raumschlachten darstellten, Kopien aus Magazinen des zwanzigsten Jahrhunderts. Klaustrophobie hatte man dort nicht empfunden.
    Dennoch war Jacob froh, an Bord der Bradbury zu sein. Eines Tages würde er vielleicht aus nostalgischen Gründen die Schokoladen-Nadel auf dem Gipfel des Mount Kenya noch einmal besuchen. Aber die andere – die in Ecuador... Jacob hoffte, daß er die Vanille-Nadel niemals wiedersehen würde.
    Es erschien gleichgültig, daß der gewaltige Turm nur einen Steinwurf weit von Caracas entfernt war. Es erschien gleichgültig, daß man ihm einen Heldenempfang bereiten würde, wenn er je wieder dort auftauchte – als demjenigen nämlich, der das einzige technische Wunder der Erde, das sogar die Galaktiker beeindruckte, gerettet hatte.
    Die Rettung der Nadel hatte Jacob Demwa

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