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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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hinter seinem Schreibtisch in dem mit Schaumstoff ausgekleideten Raum, und sein Gesicht trug einen Ausdruck, den Jacob seit der Rückkehr schon oft gesehen hatte, wie ihm jetzt bewußt wurde – vor allem bei den unteren Dienstgraden. Als er sich über den Trinkwasserstrahl beugte, hörte Jacob ein klapperndes Geräusch. Er hob den Kopf, als es noch einmal erscholl. Es kam aus der Gegend des Schiffs. Von dort, wo er stand, konnte er das Schiff zur Hälfte sehen. Er ging bis zur Ecke der Felswand, und allmählich kam auch der Rest in Sicht.
    Langsam senkte sich die keilförmige Eingangstür des Sonnenschiffs herab. Culla und Bubbacub warteten unten. Zwischen sich trugen sie eine lange, zylindrisch geformte Maschine. Jacob duckte sich hinter die Felswand. Was trieben die beiden da?
    Er hörte, wie der Laufsteg über die Deckskante herausfuhr, und dann schoben der Pil und der Pring ihre Maschine hinauf an Bord des Sonnenschiffs.
    Jacob lehnte sich mit dem Rücken an die Felswand und schüttelte den Kopf. Das war zuviel. Noch ein Geheimnis, und er würde wohl ganz und gar ausflippen – wenn das nicht bereits geschehen war.
    Jetzt klang es, als würde im Innern des Schiffs ein Luftkompressor oder ein Staubsauger laufen. Ratternde, schleifende Geräusche und gelegentlich mit quiekender Stimme ausgestoßene pilanische Flüche deuteten darauf hin, daß der Apparat durch das ganze Schiff geschleppt wurde.
    Jacob gab der Versuchung nach. Bubbacub und Culla waren im Schiff, und sonst war niemand zu sehen.
    Falls man ihn beim Herumspionieren erwischte, würde er ohnehin nichts weiter zu verlieren haben als den Rest seines Rufes.
    Mit wenigen Schritten war er den federnden Laufsteg hinaufgeeilt. Als er oben angekommen war, duckte er sich nieder und spähte hinein.
    Die Maschine war tatsächlich ein Staubsauger. Bubbacub – er hatte Jacob den Rücken zugewandt – zog ihn umher, während Culla das lange, starre Saugrohr am Ende eines flexiblen Schlauches hin und her bewegte. Der Pring schüttelte dabei den Kopf, und seine Mahlzähne klapperten leise. Bubbacub feuerte eine Serie von scharfen Schnapplauten auf seinen Klienten ab. Das Zähneklappern wurde daraufhin lauter, aber Culla arbeitete schneller.
    Überaus sonderbar und beunruhigend! Anscheinend saugte Culla den Bereich zwischen dem Deck und der geschwungenen Schiffswand ab! Aber dort existierte nichts außer dem Kraftfeld, durch welches das Deck an Ort und Stelle gehalten wurde!
    Culla und Bubbacub verschwanden hinter der Zentralkuppel. Sie arbeiteten sich langsam am Rand entlang. Jeden Moment mußten sie auf der anderen Seite wieder erscheinen, und dann würden sie ihm zugewandt sein. Jacob rutschte ein paar Schritte weit rückwärts den Laufsteg hinunter, richtete sich dann auf und legte den Rest des Weges in normaler Gangart zurück. Er kehrte zurück in die Apsis, in der sich die Werkbank befand, und setzte sich wieder auf den Hocker vor seinen Papieren.
    Wenn er nur mehr Zeit hätte! Wenn die Zentralkuppel größer gewesen wäre oder Bubbacub langsamer gearbeitet hätte, wäre ihm vielleicht etwas eingefallen, um zu der Kraftfeldlücke zu gelangen und eine Probe von dem einzusammeln, was sie dort aufsaugten. Der Gedanke ließ ihn erschauern, aber einen Versuch wäre es wahrlich wert gewesen!
    Ein Bild von Culla und Bubbacub bei dieser Arbeit wäre gut! Aber woher sollte er in den wenigen Minuten, die ihm noch blieben, eine Kamera bekommen?
    Es gab keine Möglichkeit zu beweisen, daß Bubbacub Böses im Schilde führte, aber Jacob kam gleichwohl zu dem Schluß, daß Theorie IIb einen mächtigen Auftrieb erhalten hatte. Auf einem Zettel notierte er: B.S STAUB ODER WAS ES SONST SEIN MAG: EIN AN BORD DES SCHIFFS VERTEILTES HALLUZINOGEN? Er warf den Zettel zu den anderen und eilte dann zum Büro des Chefingenieurs.
    Der Mann murrte, als Jacob ihn aufforderte, ihn zu begleiten. Er behauptete, er müsse bei seinem Telefon bleiben und habe auch gar keine Ahnung, wo man hier einen normalen Fotoapparat finden könnte. Der Bursche log wahrscheinlich, aber zum Streiten war keine Zeit. Er mußte zu einem Telefon.
    An der Wand vor der Ecke, von der aus er beobachtet hatte, wie Culla und Bubbacub das Schiff bestiegen hatten, befand sich ein Telefon. Aber als er den Hörer abnahm, fragte er sich, wen er anrufen konnte und was er sagen sollte.
    Hallo, Dr. Kepler? Erinnern Sie sich an mich – Jacob Demwa? Der Bursche, der versucht hat, sich an Bord eines Ihrer Sonnenschiffe

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