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Sonntags bei Tiffany

Sonntags bei Tiffany

Titel: Sonntags bei Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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sollen? Etwa, dass ich ihn nicht geschlagen hätte, wenn mein imaginärer Freund und möglicher Liebhaber hier gewesen wäre?
    Ich glaube nicht.

ZW EIUNDFÜNFZIG
    M eine Mutter war auf ihren verdammten Stilettos in mein Büro geklackert, allerdings nicht, um mich zu besuchen, sondern um sicherzugehen, dass ich Hughs lausige Entschuldigung angenommen hatte.
    Â»Jane, was ist hier los?«, fragte sie.
    Â»Sie ist wahnsinnig geworden, das ist passiert!«, schrie Hugh.
    Â»Nichts von Belang, Mutter«, antwortete ich gelassen. »Hugh und ich haben uns nur formal getrennt.«
    Â»Getrennt?«, fragte sie. »Wie? Warum? Was habe ich verpasst? Ich weiß doch sonst immer, um was es geht.«
    Â»Ich verstehe, dass du etwas verwirrt bist«, erklärte ich. »Aber schließlich waren Hugh und ich von Anfang an kein richtiges Paar. Eher wie ein Solostück, in dem ich nur als Statistin aufgetreten bin.«
    Meine Mutter starrte mich mit großen Augen an, bevor sie sich zur Tür hinausbeugte. »MaryLouise!«
    MaryLouise muss vor der Tür herumgelungert und dem Feuerwerk gelauscht haben, weil sie in Rekordzeit in meinem Büro stand.
    Â»Hol mir ein wenig in ein Leinentuch gewickeltes Eis«, trug Vivienne ihr auf.
    Oh, ein Leinentuch. Wie aufmerksam!

    Hugh dankte ihr für ihre Fürsorge, als sie ihn zum Dreisitzersofa führte. »Es geht mir gut«, beruhigte er sie. »Ich setze mich hier nur kurz hin. Vivienne, ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe.«
    Wie gesagt, er ist Schauspieler.
    Nun schenkte meine Mutter mir ihre Fürsorge.
    Â»Siehst du das, Jane? Was ist nur in dich gefahren? Du kannst doch Leuten wie Hugh nicht einfach eine reinhauen. Du hättest ihn verletzen können.«
    Â»Sie hat mich verletzt«, beschwerte sich Hugh mit gedämpfter Stimme.
    Â»Nicht mehr, als er mich verletzt hat«, hielt ich dagegen. »Ich vermute, du hast von dem Heiratsantragsdebakel noch nichts gehört.«
    Â»Jane, werd nicht schnippisch. Ich meine es ernst.«
    Â»Ich auch. Oder zählen meine Gefühle nichts, nur weil es meine sind?«
    Â»Hör zu, Jane, das hier ist nicht deine Phantasiewelt, in der du alles tun kannst, wonach dir der Sinn steht«, ermahnte mich Vivienne.
    Â»Gut, dass du das geklärt hast«, erwiderte ich diesmal tatsächlich schnippisch und verschränkte die Arme.
    Â»Ich kann mir nicht vorstellen, was Hugh getan haben könnte, um dich zu körperlicher Gewalt zu provozieren.«
    Â»Tatsächlich? Lass mir ein paar Stunden Zeit, dann erstelle ich dir eine Liste. Im Moment möchte ich aber, dass ihr beide mein Büro verlasst.«
    Viviennes Wangen wurden rot, sie trat auf mich zu und blieb knapp vor meinem Schreibtisch stehen.

    Â»Das ist nicht dein Büro. Das ist mein Büro. Jeder Aschenbecher, jeder Schreibtisch, jeder Rechner, jede Toilette, jedes Fitzelchen Papier, jedes Kopiergerät …«
    Mein Mund öffnete sich überrascht.
    Â»Du würdest hier nicht arbeiten, wenn ich nicht wäre. Du würdest hier nicht einmal arbeiten, wenn ich gewusst hätte, dass du einen talentierten Schauspieler wie Hugh McGrath tätlich angreifst. Ein solches Verhalten brauche ich nicht hinzunehmen.«
    Â»Du hast recht, Mutter. Das brauchst du nicht.«
    Ich kochte vor Wut, als ich meine schwarze Ledertasche schnappte und so viel hineinstopfte, wie ich von den Sachen auf meinem Schreibtisch hineinbekam – Papiere, Briefe, Stifte und Fotos, aber natürlich auch meine Rollkartei.
    Â»Sei nicht lächerlich, Jane.«
    Â»Oh, das bin ich nicht, Mutter. Ich bin so klar im Kopf wie schon seit Jahren nicht mehr.« Und ich fügte hinzu, weil ich Jane bin: »Es tut mir leid.«
    Ich ging an ihr und Hugh vorbei. Und plötzlich fiel mir etwas Verrücktes ein: Kein Kuss heute, Mutter?
    An der Tür stieß ich beinahe mit MaryLouise zusammen.
    Â»Es gibt kein Leinentuch, Ms. Margaux«, sagte sie zu Vivienne, als ich zum Fahrstuhl ging. »Sie müssen sich mit einem Baumwolltuch begnügen.«

DREIUNDFÜNFZIG
    A n diesem Morgen war Michael ins Olympia gegangen, um nachzuschauen, ob mit Patty alles in Ordnung war, doch sie war nicht da. Also frühstückte er ausgiebig und versuchte, nicht darüber nachzudenken, was derzeit so alles passierte. Zum Beispiel, dass er das Gefühl hatte, er würde sich in Jane Margaux verlieben.
    Er zeigte alle klassischen

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