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Sophie und der feurige Sizilianer

Sophie und der feurige Sizilianer

Titel: Sophie und der feurige Sizilianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KIM LAWRENCE
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senkte den Blick und biss sich auf die Unterlippe. War sie denn völlig übergeschnappt? Was war nur an dem Mann, dass er ständig ihr Temperament reizte und sie dazu animierte, ihre schlechteste Seite herauszukehren?
    Egal! sagte sie sich. Die Tür zur steilen Interieurdesigner-Karriere hast du ohnehin längst selbst zugeschlagen!
    „Ich möchte nicht persönlich werden“, murmelte sie schwach.
    „ Wollen Sie den Job?“
    „Ob ich ihn will?“, wiederholte Sophie tonlos. „Nach allem, was ich gerade von mir gegeben habe? Ehrlich gesagt dachte ich …“
    „Dachte oder hoffte?“, unterbrach Marco sie mit sardonischem Lächeln.
    Während seiner geschäftlichen Laufbahn hatte er so ziemlich jede Taktik der Gesprächs- oder Verhandlungsführung über sich ergehen lassen müssen, doch was diese junge Dame ihm bot, war nicht zu überbieten. Obwohl er sich nicht bewusst mit sogenannten Jasagern umgab, konnte Marco sich auch nicht daran erinnern, in seinem eigenen Büro jemals derart herausgefordert worden zu sein.
    „Ich habe mich zu einer persönlichen Bemerkung hinreißen lassen, und Sie haben darauf reagiert“, resümierte er laut. „Solange Sie nicht vergessen, wer von uns beiden schlussendlich der Boss ist, denke ich, würden wir gar kein schlechtes Team abgeben.“
    Ein Team! Diese absurde Vorstellung entlockte Sophie ein Kichern. „Als wenn Sie mich wirklich zum Zug kommen ließen!“
    Marco blieb todernst. „Wollen Sie den Job, Miss Balfour?“ Seine Stimme klang gelangweilt. „Falls nicht, hat es wenig Sinn, die Konversation weiterzuführen.“
    „Ich will!“, hörte Sophie sich mit fester Stimme sagen. „Ja, ich will diesen Job, Mr Speranza.“ Eswar das, was sie tatsächlich fühlte, auch wenn es wohl nur ein Wunschtraum bleiben würde.
    „Die Sache mit Ihrer Chefin zu klären, überlassen Sie mir“, ordnete Marco an, als hätte er ihre Gedanken gelesen. „Und jetzt kommen Sie …“
    „Wohin?“, fragte Sophie wie in Trance.
    „Ich habe ein durchaus ansehnliches Heim, das darauf wartet, von Ihnen noch verschönert zu werden. Kommen Sie, Miss Balfour“, wiederholte er etwas freundlicher als zuvor, legte eine Hand zwischen Sophies Schulterblätter und schob sie sanft in Richtung Tür.
    Nach wenigen Schritten trat Sophie zur Seite und wandte sich Marco zu. „Vielleicht ist es doch besser, ich spreche selbst mit Amber, wenn ich zurück bin.“
    „Zurück? Wo zurück?“
    „Na, in London …“ Sie spürte, wie sich unter seinem spöttischen Blick ihre Nackenhärchen aufrichteten.
    „Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie jetzt auf meiner Lohnliste stehen, Miss Balfour? Und zwar seit dem Moment, in dem Sie den Auftrag akzeptiert haben. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie gleich morgen früh mit Ihrer Arbeit beginnen.“
    „Morgen?“ Sie musste sich verhört haben, doch Marco zuckte mit keiner Wimper. „Aber das ist unmöglich! Ich bin nur auf eine Übernachtung eingerichtet … vielmehr war ich das, bevor mein Gepäck verschwunden ist. Jetzt habe ich nicht einmal eine Zahnbürste. Außerdem gibt es noch keinen aufgesetzten Vertrag oder auch nur den symbolischen Handschlag, mit dem so ein Deal besiegelt wird.“
    „Sie sind offenbar eine junge Frau, die es mit allem sehr genau nimmt“, stellte Marco mehr für sich fest. „Wie jung in Zahlen?“
    „Normalerweise schickt es sich nicht, eine Frau nach dem Alter zu fragen, aber ich habe nicht gelogen, als ich Ihnen vorhin sagte, dass ich dreiundzwanzig bin.“
    Als sie Marcos amüsierten Blick sah, dachte sie trotzig: Was du kannst, kann ich schon lange!
    „Und wie alt sind Sie, wenn ich fragen darf, Mr Speranza?“
    Er lachte leise. „In Lebenserfahrung bin ich Ihnen um Jahrhunderte voraus, Miss Balfour.“
    Inzwischen stand er an der Tür zum Vorzimmer, öffnete sie und bedeutete seinem Gast vorauszugehen, was Sophie mit trotzig erhobenem Kopf auch tat. Der Seitenblick, den sie ihm dabei zuwarf, zeigte sehr deutlich, was sie von seinen einschlägigen Erfahrungen dachte.
    Marco war gleichermaßen verblüfft und amüsiert von so viel Unverblümtheit.
    Die Heldentaten der Balfour-Erbinnen füllten seit geraumer Zeit die Klatschspalten weltweit verlegter Gazetten. Damit repräsentierten die verwöhnten It-Girls eine Spezies, der er besonders nach seiner Scheidung konsequent den Rücken gekehrt hatte.
    Was ihn maßlos irritierte, war die Tatsache, dass eine von Oscar Balfours Töchtern nicht die Spur des Glamourfaktors aufwies, für den der

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