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Sophie und der feurige Sizilianer

Sophie und der feurige Sizilianer

Titel: Sophie und der feurige Sizilianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KIM LAWRENCE
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Sie kommen selbst, um mich abzuholen?“ Irgendwie war sie davon ausgegangen, dass Marco Speranza derartige Dienste einem Untergebenen übertragen würde. Irgendjemandem, dessen Gegenwart einen weniger schädlichen Einfluss auf ihr Nervensystem hätte!
    „Sie wirken enttäuscht.“
    „Nein, nein … absolut nicht.“
    „Ich möchte Ihre Reaktion auf mein Heim sehen und erste Ideen von Ihnen hören.“ Damit wandte er sich dem höflich im Hintergrund verharrenden Mann zu, gab ihm lächelnd die Hand und sagte etwas auf Italienisch. Dann drehte er sich wieder zu Sophie um. „Luca wird für alles sorgen, was Sie brauchen, Sofia . Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.“
    „Sophie“ , rief sie hinter ihm her, aber das schien er schon nicht mehr zu hören.
    Doch kurz vor dem Ausgang schaute Marco Speranza über die Schulter zurück und zwinkerte Sophie fast verschwörerisch zu.

6. KAPITEL
    Die Penthouse-Suite stellte sich als genauso luxuriös heraus, wie Sophie es von einem Domizil erwartet hätte, das Marco Speranza benutzte.
    Allerdings gab es nicht den leisesten Hinweis darauf, dass er es auch tatsächlich tat. Im Kleiderschrank fand sich keine frivole Damengarderobe, dafür aber auf dem Bett ein Korb mit allem, was jemand benötigte, dessen Gepäck verloren gegangen war. Daneben, auf einem Tisch, stand ein Tablett mit leichten italienischen Köstlichkeiten zu warmem Brot.
    Bevor er ging, versicherte der Mann, den Marco Luca genannt hatte, in perfektem Englisch, dass Signorina Balfour bereits morgen früh wieder über ihre eigenen Sachen verfügen könne. Sophie hielt diese Einschätzung zwar für etwas zu optimistisch, lächelte aber dankbar und beschloss, sich gleich nach dem improvisierten Dinner ins Bett zu flüchten.
    Ihr Kopf hatte kaum das Kissen berührt, da fiel sie auch schon in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Am Morgen erwachte sie von einem dezenten Klopfen an der Tür ihrer Suite. In dem freundlichen jungen Mann erkannte Sophie erst auf den zweiten Blick den Angestellten wieder, der sie gestern am Flughafen von Palermo ziemlich barsch abgewiesen hatte, als sie ihn verzweifelt anflehte, ihr bei der Suche nach ihrem Gepäck zu helfen. Das hielt er ihr jetzt mit strahlendem Lächeln entgegen.
    Marco Speranzas Wort schien auf Sizilien echte Wunder bewirken zu können!
    Sie hatte sich gerade angezogen, da erhielt sie eine SMS von Amber. Gestern Abend war Sophie so erschöpft gewesen, dass sie darauf verzichtet hatte, sich auf eine mögliche hysterische Reaktion ihrer Chefin zum Erfolg ihrer Mission am Telefon einzustellen. Darum sandte sie ihr, quasi in letzter Sekunde, nur eine kurze Wortnachricht.
    Die Antwort, die sie jetzt mit angespannter Miene las, war ebenso knapp, aber dafür eindeutig: Rühren Sie sich nicht vom Fleck, sagen Sie kein weiteres Wort, ich werde in Kürze an Ihrer Seite sein.
    Da Sophie wusste, dass es nichts gab, um Amber von ihrem Vorhaben abzubringen, packte sie ihre Siebensachen zusammen und hastete nach unten. Es war exakt elf Uhr.
    Marco saß bereits im Frühstücksrestaurant des Hotels. Die Kaffeetasse in der einen, die Frühausgabe der Zeitung in der anderen Hand, bemerkte er Sophie nicht gleich, sodass sie in Ruhe sein klassisches Profil betrachten konnte. Er war wirklich so umwerfend attraktiv, dass es niemanden wunderte, wenn sich Frauen förmlich die Kleider vom Leib rissen, nur um seine Aufmerksamkeit zu wecken.
    Doch momentan schien er so vertieft in den Finanzteil zu sein, dass er gar keine Antenne für weibliche Anwesenheit hatte.
    „Guten Morgen“, sagte Sophie.
    Sofort legte Marco die Zeitung zur Seite, stand auf und bot ihr Kaffee an, den sie aber ablehnte.
    „Danke, ich habe bereits gefrühstückt“, erklärte sie.
    „Und ich habe Sie noch gar nicht erwartet.“
    „Nicht?“ Sophie war erstaunt. „Hatten wir nicht elf Uhr als Abfahrtszeit vereinbart?“
    „Schon, aber sie wirkten gestern Abend so erschöpft, dass ich vermutete, Sie würden einmal rund um die Uhr schlafen.“
    Sein ungewohntes Outfit – verblichene Jeans zum weißen T-Shirt – ließ ihn irgendwie menschlicher und zugänglicher erscheinen als bisher und gleichzeitig so umwerfend sexy, dass Sophie ganz weiche Knie bekam.
    „Es war wirklich ein langer Tag, aber jetzt fühle ich mich fit. Zumal ich heute Morgen schon meine eigene Zahnbürste benutzen konnte. Ich fasse es kaum, dass mein Gepäck so schnell wiederaufgetaucht ist.“
    „Ja, erstaunlich …“
    Sie kniff die Augen zusammen.

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