Sophie und der feurige Sizilianer
berührte, dass sie sich auch nur seinen Namen hätte merken können, zum anderen, weil die meisten Männer ohnehin nur auf ihre hübschen Schwestern scharf waren. Und als Trostpreis war sich Sophie zu schade gewesen.
„Und?“, schaltete Marco sich in ihre Träumereien ein. Lächelnd und mit geschlossenen Augen hob sie ihm ihr Gesicht entgegen, sodass er nicht anders konnte, als sie noch einmal zu küssen. Diesmal sehr viel bedachter und sanfter und mit einer Inbrunst, die Sophies Herz berührte und heiße Tränen in ihr aufsteigen ließ.
Als Marco sie freigab, seufzte sie tief auf.
„Habe ich bestanden?“, fragte er heiser.
„Oh ja“, flüsterte Sophie und bot ihm erneut ihren vom Küssen geschwollenen, leicht geöffneten Mund.
Was jetzt folgte, hatte nichts mit Zärtlichkeit oder Kontrolle zu tun. Voller Verlangen und kaum gezügelter Lust eroberte Marco die weichen, bebenden Lippen. Er küsste Sophie mit der Verzweiflung und Gier eines Mannes, der lange … viel zu lange auf das berauschende Gefühl hatte verzichten müssen, einer Frau so nah zu sein.
„Ich will dich!“, raunte er ihr ins Ohr, sobald sein erster Hunger gestillt war. „Jetzt!“
Sophie hatte das Gefühl, in einer anderen Sphäre zu schweben, doch sein ultimatives Verlangen nach Sex brachte sie ziemlich unsanft auf die Erde zurück. Aber war es nicht genau das, woran auch sie die ganze Zeit über gedacht hatte? Vielleicht unbewusst? Oder hatte sie es sich einfach nur nicht eingestehen wollen?
„Vorher musst du aber noch etwas wissen“, murmelte sie heiser.
Aus drängender körperlicher Begierde heraus reagierte Marco brutal und unverblümt. „Von Liebe und Beziehung will ich nichts hören!“
Einmal hatte er einer Frau sein Herz zu Füßen gelegt, mit dem Ergebnis, dass sie es unter ihren mörderischen High Heels zermalmt hatte! So etwas würde ihm nie wieder passieren!
Sophie schluckte. Das hieß also, dass sie nicht mehr als ein One-Night-Stand für ihn sein würde. Als wenn sie das nicht längst hätte wissen müssen!
„Was lässt dich denken, dass ich auf so etwas aus bin?“, fragte sie ihn so unbeteiligt wie möglich. „Ich habe große Pläne und eine steile Karriere vor mir.“ Sie versuchte ein spöttisches Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. „Das Letzte, was ich jetzt brauchen könnte, wäre eine feste Beziehung!“
Diese Versicherung hätte ihn beruhigen sollen, stattdessen verspürte Marco ein seltsames Unbehagen.
„Ein wenig erholsamer Sex in der Freizeit“, sinnierte Sophie anscheinend gelassen vor sich hin, „das ist alles, wofür ich im Moment Zeit habe.“
„Und du bist sicher, dass du auch noch einen Termin für mich in deinem strammen Businessplan frei hast?“, fragte Marco zynisch und merkte, wie sich seine Hochstimmung von Sekunde zu Sekunde mehr verflüchtigte.
„Ich denke schon.“
„Und wenn ich mehr will?“
Sophie hob die Arme, legte sie um seinen Nacken und küsste Marco spielerisch auf das markante Kinn. „Du kannst von mir haben, was du willst und wie viel du willst.“
Ihre schlichte, völlig aufrichtig wirkende Versicherung raubte ihm den Atem und steigerte sein Verlangen nach Sophies warmem Körper ins Unermessliche. Mit einem unartikulierten Laut riss er sie in seine Arme und trug sie aus dem Ballsaal.
Zwischen leisem Lachen, unterdrücktem Fluchen und geraunten Liebesworten in seiner Muttersprache bahnte Marco sich den Weg durch die Dunkelheit. Während er darauf achtete, seine süße Last vor Zusammenstößen mit Möbeln, Geländern und Wänden zu schützen, erbebte er unter dem Schauer federleichter Schmetterlingsküsse, mit denen Sophie seinen Hals und Nacken bedeckte.
Kaum lag sie auf seinem breiten Bett, da hatte sich Marco auch schon von Jackett, Krawatte und Hemd befreit. Schwer atmend beugte er sich über sie. Im fahlen Schein des Mondlichts, das durchs Fenster drang, wirkte ihr süßes Gesicht wie das einer kostbaren Porzellanpuppe.
„Wie gern würde ich dich jetzt bei vollem Licht betrachten“, murmelte er rau und lachte leise, als er sah, wie sich ihre Augen erschrocken weiteten. „Keine Angst, der Strom ist immer noch weg. Vielleicht ist es so ja auch besser.“
„Besser als was?“, fragte Sophie irritiert.
Marco schmunzelte nur und begann sie sanft und ohne Hast auszuziehen. Er musste lachen, als er feststellte, dass sein One-Night-Stand unter der Jeans und der formlosen Strickjacke einen Baumwollpyjama trug. Kurz darauf fiel auch das letzte Relikt
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