Sophie und der feurige Sizilianer
entschuldigt aber nicht dein momentanes Verhalten! warf sie sich vor.
Als Annie ihr von ihrer ungewollten Schwangerschaft erzählte, hatte sie heimlich gedacht, dass sie sich nie so sorglos und leichtsinnig wie ihre ansonsten vernünftige und hochintelligente Schwester verhalten könnte.
Und nun hätte sie fast denselben Fehler begangen! Und das Schlimmste war, dass es ihr nicht einmal selbst bewusst geworden war, sondern dass ausgerechnet ein Mann wie Marco Speranza …
„Irgendwann will ich auf jeden Fall Babys haben!“, platzte Sophie unüberlegt heraus. „Aber nicht im Moment … nicht von dir.“
Jetzt war es Marco, der auf einmal verlegen wurde. In seinem bisherigen Leben hatte es keine Frauen gegeben, die so offen über Babys gesprochen hatten … und schon gar nicht über seine!
„Meine Schwester hat einen kleinen Sohn“, erklärte Sophie angesichts seiner peinlich berührten Miene hastig. „Wir lieben ihn alle sehr, und ich weiß, dass sie nie mehr ohne ihn sein möchte, aber …“
„Er hat keinen Vater“, ergänzte Marco lakonisch.
Sie nickte. „Ich möchte das nicht für meine Kinder“, erklärte sie ruhig. „Also … danke.“
„Ich bin kein Heiliger, aber so etwas würde ich dir nie antun. Was nicht heißt, dass wir beide verzichten müssen.“
„Ich verstehe nicht“, sagte Sophie und schaute ihn offen an.
„Wenigstens du sollst auf deine Kosten kommen“, versprach Marco und schlüpfte zu ihr unter die Decke. „Entspann dich, Cara . Bleib einfach locker und begib dich ganz in meine Hände.“
Sophie war viel zu verwirrt und überrumpelt, um sich gegen seine Liebkosungen zu wehren, die immer wagemutiger und intimer wurden. Unerwartete Gefühle überschwemmten und überwältigten sie, bis sie sich in einem Strudel wilder Emotionen wie eine Ertrinkende an Marcos starken Körper klammerte.
Als er sie an ihrer intimsten Stelle streichelte, stieß Sophie einen überraschten, spitzen Schrei aus. „Bitte … nicht aufhören“, flüsterte sie heiser, während Marco erstarrte und sich nach einer kleinen Pause von ihr zurückzog.
Doch anstatt sie wieder in die Arme zu nehmen, schwang er die Beine aus dem Bett, stand auf und zog sich wortlos an.
Am ganzen Leib zitternd sah Sophie ihm dabei aus angstgeweiteten Augen zu. „Du gehst einfach so weg?“, fragte sie erstickt, als er sich zur Tür wandte.
Da stöhnte Marco wild auf, fuhr herum und war in der nächsten Sekunde auch schon bei ihr. „Das muss ich. Sonst tue ich etwas, was wir beide hinterher auf jeden Fall bereuen würden. Warum hast du mir nichts gesagt, Sophie? Ich hätte dir wehtun oder dich verletzen können.“
„Es kam einfach nicht zur Sprache, oder?“, murmelte sie kleinlaut. War bisher Scham ihre stärkste Empfindung gewesen, so überwog plötzlich die Neugier. „Außerdem weiß ich ja gar nicht, ob ich immer noch als Jungfrau gelte, nachdem du …“
„Das kann ich dir auch nicht sagen“, unterbrach Marco sie mit schwankender Stimme. „Aber eines ist gewiss. Morgen wirst du es auf keinen Fall mehr sein, denn ich komme zurück, Cara . Und dann bin ich besser vorbereitet!“
Sie lächelte zufrieden und lehnte sich wohlig in die Kissen zurück.
8. KAPITEL
Um halb elf am folgenden Morgen tauchte Marco erneut im Palazzo auf, und mittags um zwölf gab es nicht den leisesten Zweifel daran, dass Sophie keine Jungfrau mehr war.
„Ich dachte, du würdest erst heute Abend aus Palermo zurückkommen“, sagte sie weich und schmiegte ihre Wange an Marcos nackte Brust.
Zärtlich strich er ihr übers Haar. „So lange hätte ich es niemals ohne dich ausgehalten!“, behauptete er pathetisch, was Sophie ein Kichern entlockte.
„Es gefällt mir, glaube ich, sehr gut, unwiderstehlich zu sein“, seufzte sie glücklich.
Dass dieser Zustand nicht lange andauern würde, darüber machte sie sich keine Illusionen. Aber solange er anhielt, wollte sie ihn genießen.
„Das bist du wirklich.“
„Was?“ Sophie hob den Kopf und schaute dem Mann in die Augen, der sie zur Frau gemacht hatte.
„Unwiderstehlich und unvergesslich.“
Er meinte es so, wie er es sagte. Marco war davon überzeugt, dass er den Moment nie vergessen würde, als Sophie in höchster Ekstase seinen Namen herausgeschrien hatte. Jetzt, mit ihr an seiner Seite in seinem eigenen Bett zu liegen, hatte auch etwas Besonderes, genau genommen sogar etwas Jungfräuliches.
Mit seiner Exfrau hatte er nur zu Beginn ihrer Ehe ein exklusives, eher modern
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