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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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oder dreimal aufzuwachen und konnte kaum wieder einschlafen. Ich hatte miterlebt, wie mein Vater an Magenkrebs starb, und fürchtete, ebenfalls krebskrank zu werden oder zumindest ein Magengeschwür zu bekommen. Schließlich fuhr ich ins Krankenhaus. Ein bekannter Magenspezialist untersuchte mich und röntgte mich und versicherte, dass ich weder ein Geschwür noch Krebs hätte. Meine Schmerzen, erklärte er, würden von emotionalen Spannungen verursacht. Da ich Pfarrer bin, lautete eine seiner ersten Fragen: «Sitzt ein alter Nörgler bei Ihnen im Kirchenrat?»
    Er erzählte mir, was ich bereits wusste: dass ich zu viel auf einmal tun wollte. Abgesehen von meiner Sonntagspredigt und den verschiedenen Aktivitäten der Kirche gab es noch vieles mehr, um das ich mich kümmerte. Ich war Vorsitzender des Roten Kreuzes und der Kiwanis, und zwei- oder dreimal in der Woche fand eine Beerdigung statt.
    Ich stand unter ständigem Druck. Ich konnte nie entspannen. Ich war immer gestresst, hatte es eilig, fühlte mich körperlich überfordert. Bald erreichte ich den Punkt, an dem man sich über alles Sorgen macht. Mir war, als zittere ich immerzu. Ich hatte derartige Schmerzen, dass ich über den Rat des Arztes, auszuspannen, erleichtert war. Jeden Montag nahm ich mir jetzt frei und begann auch, verschiedene Pflichten und Beschäftigungen anderen zu überlassen.
    Während ich meinen Schreibtisch aufräumte, hatte ich einen Einfall, der sich als äußerst hilfreich erwies. Ich sah einen Haufen alter Predigtnotizen und Memos über längst unwichtig gewordene Dinge durch. Ein Blatt nach dem anderen knüllte ich zusammen und warf es in den Papierkorb. Plötzlich hielt ich inne und sagte zu mir: «Bill, warum machst du es mit deinen Sorgen nicht ebenso? Warum packst du deine Sorgen von gestern nicht auch zusammen und wirfst sie weg?» Diese Vorstellung beschwingte und beflügelte mich. Mir war, als habe man Zentnergewichte von meinen Schultern genommen. Von jenem Tag an machte ich es mir zur Pflicht, alle Probleme in den Papierkorb zu werfen, auf die ich keinen Einfluss mehr haben kann.
    Dann, eines Tages, während ich abtrocknete, kam mir eine andere Idee. Meine Frau sang beim Abwaschen, und ich dachte im Stillen: Sieh mal, Bill, wie glücklich deine Frau ist. Seit achtzehn Jahren sind wir verheiratet, und die ganze Zeit über hat sie immer wieder abgespült. Stell dir mal vor, sie hätte sich bei der Heirat ausgemalt, wie viele Teller und Tassen sie abwaschen würde. Eine ganz schöne Menge. Ein Berg von schmutzigem Geschirr, größer als eine Scheune. Schon der Gedanke allein hätte jede Frau entsetzt.
    Dann überlegte ich weiter: Der Grund, warum es ihr nichts ausmacht, liegt darin, dass sie immer nur das Geschirr von einem Tag abspülen muss. Plötzlich erkannte ich, wo mein Problem lag. Ich wollte das Geschirr von heute und gestern waschen und dazu das von morgen, welches noch gar nicht schmutzig war.
    Mir wurde bewusst, wie dumm ich mich benahm. Jeden Sonntagvormittag stand ich auf der Kanzel und predigte anderen Menschen, wie sie leben sollten, und ich selbst war gestresst, besorgt, nervös. Ich schämte mich.
    Heute lassen mich meine Sorgen kalt. Ich habe keine Magenschmerzen mehr. Ich schlafe wieder gut. Jetzt packe ich die Ängste von gestern zusammen und werfe sie in den Papierkorb und habe aufgehört, das schmutzige Geschirr von morgen schon heute waschen zu wollen.
Erinnern Sie sich noch an den Ausspruch am Anfang dieses Buches? «Wenn die Bürde von morgen mit der von gestern heute getragen werden muss, wankt auch der Stärkste … » Warum sollte man es also trotzdem versuchen?

Von Del Hughes
Ich fand die Antwort
    Bei einer Landeübung der Marine vor den Hawaii-Inseln holte ich mir drei gebrochene Rippen und ein Loch in der Lunge und kam ins Lazarett. Ich hatte vom Landeboot springen wollen, als eine große Welle es hob und ich das Gleichgewicht verlor. Ich schlug mit solcher Wucht im Sand auf, dass ich mir drei Rippen brach und die eine meine Lunge durchbohrte.
    Drei Monate lag ich schon im Lazarett, da machte mir der Arzt eines Tages eine Eröffnung, die der größte Schock meines Lebens war. Er sagte, dass meine Genesung absolut keine Fortschritte mache. Nachdem ich lange und gründlich darüber nachgedacht hatte, wurde mir klar, dass meine Sorgen mich daran hinderten, gesund zu werden. Ich war immer ein sehr unternehmungslustiger Typ gewesen, und nun lag ich bereits seit drei Monaten flach auf dem Rücken im

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