Sorge dich nicht - lebe
bestärken, und ignorieren alle andern! Wir wollen nur die Tatsachen wissen, die unsere Handlungen rechtfertigen, die zu unserem Wunschdenken gut passen und uns in unseren Vorurteilen bestärken.
André Maurois, der französische Schriftsteller, drückte das so aus: «Alles, was mit unseren persönlichen Wünschen übereinstimmt, erscheint uns als wahr. Alles andere macht uns wütend.»
Ist es da ein Wunder, dass wir nur schwer eine Antwort auf unsere Probleme finden? Hätten wir nicht die gleichen Probleme mit einer Rechenaufgabe, wenn wir von der Voraussetzung ausgingen, dass zwei und zwei fünf ist? Trotzdem gibt es eine Menge Leute auf dieser Welt, die sich und anderen das Leben zur Hölle machen, weil sie darauf bestehen, dass zwei und zwei fünf ist – oder vielleicht fünfhundert!
Was können wir dagegen tun? Wir müssen unsere Gefühle aus dem Spiel lassen und wirklich «unparteiisch und objektiv die Fakten sammeln».
Wenn wir Angst haben, uns Sorgen machen, ist das jedoch nicht so einfach. Dann werden wir von Gefühlen bedrängt. Hier sind nun zwei Gedanken, die ich nützlich gefunden habe bei dem Versuch, von einem Problem Abstand zu bekommen, um die Fakten in klarem, objektivem Licht betrachten zu können.
Beim Sammeln der Fakten tue ich so, als seien diese Informationen nicht für mich selbst, sondern für jemand anders bestimmt. Es hilft mir, das Material kühl und sachlich auszuwerten. Es hilft mir, Gefühle auszuschalten.
Wenn ich Unterlagen zu dem Problem, das mir Angst macht, zusammentrage, bilde ich mir manchmal einfach ein, dass ich ein Anwalt der Gegenpartei sei, mit anderen Worten, ich bemühe mich, alle Fakten zu bekommen, die gegen mich sprechen – alle Fakten, die meinen Wünschen schaden, alle Fakten, die ich am liebsten nicht wissen würde.
Dann schreibe ich beide Gruppen auf – die Punkte, die für mich sprechen, und die Punkte, die gegen mich sprechen, und stelle hinterher im Allgemeinen fest, dass die Wahrheit irgendwo zwischen diesen zwei Extremen liegt.
Damit wollte ich Ihnen eigentlich nur Folgendes klar machen: Weder Sie noch ich, noch Einstein noch der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten – keiner ist so klug, dass er eine intelligente Entscheidung treffen könnte, ohne vorher die Fakten zu kennen. Auch Thomas Edison wusste das. Als er starb, hatte er 2500 Notizbücher voll Material über die Probleme gesammelt, die ihn beschäftigten.
Weder Sie noch ich, noch Einstein noch der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten – keiner ist so klug, dass er eine intelligente Entscheidung treffen könnte, ohne vorher die Fakten zu kennen.
Regel eins für die Lösung Ihrer Probleme ist also: Sammeln Sie die notwendigen Fakten. Befolgen wir Rektor Hawkes’ Vorschlag: Versuchen wir nicht, ein Problem klären zu wollen, ohne auf unparteiische, objektive Art alle Informationen dazu zusammengetragen zu haben.
Allerdings nützen uns alle Fakten dieser Erde nichts, wenn wir sie nicht analysieren und interpretieren.
Bittere Erfahrungen haben mich gelehrt, dass sich die Informationen leichter analysieren lassen, wenn man sie aufgeschrieben hat. Allein alle Punkte auf einem Blatt Papier zu notieren und das Problem schriftlich klar darzustellen, bringt uns ein gutes Stück weiter und hilft uns, eine vernünftige Entscheidung zu treffen. Schon Charles Kettering sagte: «Ein klar und sachlich dargestelltes Problem ist schon halb gelöst.»
Bittere Erfahrungen haben mich gelehrt, dass sich die Informationen leichter analysieren lassen, wenn man sie aufgeschrieben hat.
Jetzt möchte ich Ihnen zeigen, wie all dies in der Praxis aussieht. Die Chinesen sagen, ein Bild ist zehntausend Worte wert. Ich will Ihnen daher die Geschichte eines Mannes schildern, der genau das, was wir gerade besprachen, in die Tat umsetzte.
Nehmen wir den Fall von Galen Litchfield. Ich kenne Galen Litchfield schon seit mehreren Jahren. Er gehört zu den erfolgreichsten amerikanischen Geschäftsleuten im Fernen Osten. Er war 1942 in China, als die Japaner Shanghai eroberten. Und dies ist seine Geschichte. Er erzählte sie mir, als er einmal in meinem Haus zu Gast war.
«Kurz nach dem Angriff auf Pearl Harbor wimmelte es in Shanghai von Japanern. Ich war damals Direktor der Asiatischen Lebensversicherungsgesellschaft von Shanghai. Man schickte uns einen Armeeoffizier, der die Firma liquidieren sollte. In Wirklichkeit war er Admiral. Er befahl mir, seinen Leuten bei der Aufstellung einer Bilanz zu helfen. Ich
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