Sorge dich nicht - lebe
wir uns lieber nicht verteidigen. Jeder Dummkopf macht es nämlich so. Seien wir originell – und demütig – und klug! Verwirren wir unsere Kritiker doch und ernten Applaus, indem wir sagen: «Wenn er meine andern Fehler auch noch wüsste, hätte er mich viel mehr heruntergemacht.»
Wie wir uns bei ungerechter Kritik verhalten sollten – darüber habe ich bereits gesprochen. Doch hier ist noch ein anderer Punkt: Wenn Sie merken, wie der Ärger in Ihnen hochsteigt, weil Sie zu Unrecht abgeurteilt wurden, warum nicht innehalten und sich sagen: «Augenblick mal … schließlich bin ich weit davon entfernt, vollkommen zu sein. Vielleicht verdiene ich diese Kritik. Wenn ja, sollte ich dankbar sein und versuchen, daraus zu lernen.»
Vielleicht verdiene ich diese Kritik. Wenn ja, sollte ich dankbar sein und versuchen, daraus zu lernen.
Bei der Automobilfirma Ford war man so scharf darauf, festzustellen, was mit dem Management und den Produktionsverfahren nicht stimmte, dass man die Mitarbeiter befragte und sie aufforderte, das Unternehmen zu kritisieren.
Ich kenne einen ehemaligen Seifenvertreter, der sogar um Kritik bat ! Als er anfing, für Colgate Seife zu verkaufen, waren die Bestellungen nur spärlich. Er hatte Angst, er würde seinen Job verlieren. Da er wusste, dass Seife und Preis in Ordnung waren, musste der Grund bei ihm selbst liegen. Wenn er also keinen Auftrag bekam, pflegte er häufig um den Block zu laufen und zu überlegen, was er falsch gemacht haben könnte. War er zu unverbindlich gewesen? Zu wenig überzeugend? Manchmal drehte er dann um und ging noch einmal zu dem Händler. «Ich bin nicht noch einmal zurückgekommen, um Ihnen Seife zu verkaufen», sagte er, «ich wollte nur Ihren Rat hören und Ihre Kritik. Würden Sie mir bitte verraten, was ich eben falsch machte? Sie sind viel erfahrener und erfolgreicher als ich. Bitte, üben Sie Kritik. Seien Sie offen. Nehmen Sie kein Blatt vor den Mund!»
Mit dieser Einstellung machte er sich viele Freunde, und er erhielt viele unbezahlbare Ratschläge.
Was wohl aus ihm geworden ist? Er stieg auf bis zum Generaldirektor von Colgate-Palmolive-Peet Soap – einer der größten Seifenfirmen der Welt. Sein Name ist E. H. Little.
Um sich so zu verhalten wie H. P. Howell, Benjamin Franklin und E. H. Little – dazu braucht man Charakterstärke. Und darum werfen Sie jetzt einen raschen Blick in den Spiegel, während niemand hinsieht, und fragen Sie sich, ob Sie wohl auch in diese Gesellschaft passen würden.
Damit wir keine Angst vor Kritik haben – hier Regel drei: Führen wir über die Dummheiten, die wir gemacht haben, Buch und analysieren wir sie. Da wir nicht vollkommen sein können, machen wir es wie E. H. Little: Bitten wir um sachliche, nützliche und aufbauende Kritik.
Zusammenfassung des sechsten Teils
Wie Sie es schaffen, keine Angst vor Kritik zu haben
Regel 1: Ungerechte Kritik ist oft ein verkapptes Kompliment. Häufig bedeutet sie auch, dass Sie Neid und Eifersucht geweckt haben. Vergessen Sie nicht: Einen toten Hund tritt man nie.
Regel 2: Tun Sie Ihr Bestes, und dann spannen Sie Ihren alten Regenschirm auf, damit der Regen der Kritik Ihnen nicht hinten in den Kragen läuft.
Regel 3: Führen wir über die Dummheiten, die wir gemacht haben, Buch und analysieren wir sie. Da wir nicht vollkommen sein können, machen wir es wie E. H. Little: Bitten wir um sachliche, nützliche und aufbauende Kritik.
Siebenter Teil
Sechs Arten, Müdigkeit und Sorgen fern zu halten und voll Energie und in gehobener Stimmung zu sein
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Wie Sie eine Stunde am Tag
länger wach bleiben
Warum schreibe ich in einem Buch, das von dem Abbau unserer Sorgen handelt, auch über Müdigkeit? Sehr einfach: Weil Müdigkeit häufig Sorgen und Ängste verursacht oder zumindest dafür anfälliger macht. Jeder Medizinstudent wird Ihnen sagen, dass Müdigkeit die körperliche Widerstandskraft Hunderte von Krankheiten verringert. Und jeder Psychiater wird Ihnen sagen, dass Müdigkeit auch Ihre Abwehr gegen Gefühle der Sorge und Angst vermindert. Wenn wir also verhindern, dass wir müde werden, beugen wir auch Sorgen und Ängsten vor.
Habe ich «vorbeugen» gesagt? Das ist ziemlich mild ausgedrückt. Dr.Edmund Jacobson geht noch viel weiter. Er schrieb zwei Bücher über Entspannung: Progressive Entspannung und Sie müssen entspannen. Und als Leiter des Labors für Klinische Physiologie der Universität von Chicago führte er jahrelang Untersuchungen durch über die
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