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»Sorry, wir haben uns verfahren«

»Sorry, wir haben uns verfahren«

Titel: »Sorry, wir haben uns verfahren« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Antje; Orth Blinda
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Zugreisen erzählen auch die folgenden Anekdoten.

    Im Autozug von Hamburg nach Verona morgens beim Frühstück. Im Abteil ertönt die Durchsage: »Kai-Uwe Hinrichs …Kai-Uwe Hinrichs, Abteil zehn, Beeilung! Dein Ei wird
kalt!«
    Sonja Grunwald, Lübeck
    Vor Abfahrt meines Regionalexpresszuges wurde uns eine filmreife Knutschszene des Lokführers mit seiner Zugbegleiterin präsentiert. Im Führerstand des Zuges näherten sich die bei den und vertieften sich in einen langen, langen Kuss. Sie wussten nicht, dass von vorne die Sonne hineinschien und die Reisenden wie bei einem Scherenschnitt diesen hinreißenden Vorgang beobachten konnten. Gehört das zum Unterhaltungs­programm der Bahn?
    Heiko Thaden, Nordenham
    Wir fuhren von Bremen nach Hamburg, als unser Zug auf einmal auf offener Strecke anhielt. Ein Schaffner erklärte: »Sehr geehrte Reisende, wir mussten leider einen außerplanmäßigen Stopp einlegen, da der Zug ein Reh überfahren hat.« Die Fahrgäste machten Witze, dass der Schaffner als Nächstes das Wildgulasch »Hubertus« im Bordrestaurant empfehlen werde. Als der Zug dann weiterfuhr, dachten wir, dass das Reh­-
­prob­lem gelöst sei.
    Kurz nach Hamburg-Harburg hielten wir jedoch erneut an. Eine Durchsage verkündete: »Das Reh, das sich bisher vor dem Zug befunden hat, hängt nun unter dem Zug. Da ein Bauteil abzureißen droht, müssen wir leider verlangsamt weiterfahren. Der Zug endet beim nächsten Halt: Hamburg Hauptbahnhof.« Wir waren fast die komplette Strecke mit einem Reh als Galionsfigur gefahren!
    Fabian Lang und Friederike Höffmann, Hamburg
    Bei einer Fahrt von Hamburg nach Fulda im ICE hörte ich die hübsche Ankündigung, soeben sei »unsere ofenfrische Brezelverkäuferin zugestiegen«. Das löste bei mir (allein unter lauter humorlosen Anzugträgern) schon einen Lachanfall aus. Die Erheiterung steigerte sich allerdings noch, als die besagte Verk äuferin dann erschien: Sie war ein paarmal zu oft im Solarium gewesen und sah für meinen Geschmack ein bisschen zu knusprig aus.
    Antje Soleimanian, Hamburg
    In einem ICE von Mannheim nach Hamburg kam es kurz hinter Dortmund zu einem Halt auf freier Strecke. Die Lautsprecherdurchsagen berichteten von einem Personenunfall und wurden danach immer häufiger und hektischer. Nein, die Weiterfahrt sei immer noch nicht möglich, die Staats­anwaltschaft ermittele noch, und so weiter. Schließlich krächzte der Lautsprecher, und nach der Begrüßung »Verehrte Fahrgäste« dudelte im Hintergrund plötzlich die äußerst passende Titelmelodie des Films »Spiel mir das Lied vom Tod«. Als ich den Schaffner später vorsichtig fragte, was denn diese musikalische Untermalung des Personenunfalls zu bedeuten habe, sagte er: »Es tut mir leid, aber das war mein Handy.«
    Henning Weede, Hamburg
    Auf einer Fahrt von Bremen nach Hamburg hielt der Intercity auf freier Strecke, und der Zugchef teilte uns mit (übrigens in schönster Hamburger Mundart): »Wir halten außerplan­mäßig aufgrund eines Geisterfahrers. Den wollen wir doch erst einmal vorbeilassen, bevor wir unsere Fahrt fortsetzen.« Daran hatten wir nichts auszusetzen.
    Eike D., Tarp

    Nur knappe 200 Meter nach der Abfahrt aus dem Langenfelder Bahnhof im Rheinland hielt der altersschwache Zug der Linie S6 wieder an. Der Lokführer meldete sich: »Meine ­Damen und Herren, meine Dienstzeit ist weit überschritten, ich kann einfach nicht mehr! Ich mache jetzt Feierabend. Auf Wiedersehen!« Ich schaute verdutzt aus dem Fenster und sah den Lokführer in Richtung Straße davonlaufen. Da standen wir nun. Nach rund 20 Minuten hielt eine Rangierlok neben unserer Lokomotive, ein Lokführer kletterte herüber und begrüßte uns: »Guten Tag, meine Damen und Herren, ich bin der Ersatzlokführer, wir werden die Fahrt jetzt unverzüglich fortsetzen!«
    Fabian, Langenfeld
    Nach einem viel zu langen Arbeitstag saßen mein Kollege und ich endlich in der Regionalbahn von Achim nach Bremen. Er schaute nervös auf die Uhr: »Hoffentlich kommen wir pünktlich an. Sonst kann ich meinen Anschlusszug vergessen, und nachts fährt da nichts mehr.« Wir hatten Glück und erreichten pünktlich den Bremer Bahnhof – die Türen unseres Zuges blieben aber verriegelt! Draußen wurden die Gesichter der Wartenden zunehmend

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