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Soucy, Gaetan

Soucy, Gaetan

Titel: Soucy, Gaetan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trilogie der Vergebung 02 - Die Vergebung
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Hatte der Reisende, um nach dem Prisma zu suchen, sich in den Schnee gehockt? (Aber warum hatte er es dann doch dort liegen gelassen?) Oder aber Hurtubise hatte sich doch nicht getäuscht, und der Reisende war wirklich und tatsächlich mitten auf den Gleisen inEkstase geraten – auf die Knie gefallen, mit ausgebreiteten Armen, das Gesicht zum Himmel gerichtet …
    Hurtubise nahm die Glaspyramide. Er griff sich auch den Backenzahn, den er zum Prisma in die Tasche steckte, als wagte er nicht, sie voneinander zu trennen, nichts kann allein für sich bestehen. Er würde all das zur Basilika schicken.
    Er kehrte zurück zum Bahnhof, vertieft in die Ansicht der Gebirgsumrisse. Die zerklüfteten Kanten schillerten regenbogenfarben im letzten Licht des Mondes. Er dachte, ein allzu großes Mausoleum für ein kleines Mädchen. Er ging dann weiter mit zu Boden gesenktem Blick. Der Wind pfiff wahrlich auf sonderbare Weise, man hatte manchmal einen Moment lang den Eindruck, Bruchstücke von Musik zu hören.
    Der Oberleutnant blieb auf dem Bahnsteig stehen. Er öffnete den Brief, den der Reisende ihm geschrieben hatte, und vergewisserte sich über das Todesdatum des Kindes. Dort stand wahrhaftig vergangenen April … Fast auf den Tag genau zwanzig Jahre später, nachdem er in ein Stück Glas die Inschrift Keine Katastrophe kann mich treffen, denn nichts ist wirklich hatte schreiben lassen. Hurtubise seufzte auf.
    Er wollte den Umschlag schon wieder in die Tasche stecken und überlegte, auf welche Weise er all das wohl seiner Mutter erzählen würde, als ein Verdacht in ihm aufkam. Er schaute sich um wie jemand, der die diffuse Ahnung hat, verfolgt zu werden. Aber das wurde er nicht. Eine jähe Migräne schoss ihm in den Kopf, wie sie ihn von klein auf überfiel, wenn er etwa an die Unendlichkeit des Universums oder an die EinsamkeitGottes vor der Schöpfung dachte. Er holte Françoises Brief hervor und hielt ihn im Schein einer Lampe neben jenen von Bapaume. Kein Zweifel war möglich: Es war dieselbe Schrift.
    Longueil,
    4. November 1996 – 10. Februar 1997

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